Prolog

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„Es ist nicht richtig, Andreas! Es sind noch nicht alle Einwohner evakuiert.", rief ich ihm zu.
„Du hast keine Ahnung! Nur ein Kollateralschaden, um die Verbrannten zu vernichten.", er stand ganz nah vor mir.
Ich stieß ihn an den Schultern zurück: „Du nennst den Tod von hunderten Menschen
Kollateralschaden? Was ist mit dir los? Was soll dein Sohn über dich denken, wenn er hiervon
erfährt? Wenn er erfährt, dass du Kinder hast sterben lassen. Du bist eine Marionette und Rosalind hat deine Fäden in der Hand."
Er war wieder nähergekommen, sein Gesicht ganz nah, ein Finger mahnend vor mir: „Du sprichst
nicht über meinen Sohn. Haben wir uns verstanden?"
Er war wütend, das wusste ich und mir war bewusst, dass Andreas jeden Moment die Kontrolle verlieren könnte. Um mich vor seiner Wut zu wappnen, ließ ich versteckt in meiner Hand eine Kugel reiner Magie entstehen. Doch es war zu spät. So sehr ich mich konzentrierte, sah ich Andreas nächsten Schritt nicht kommen. Blitzschnell zog er einen Dolch, griff mich im Nacken und stach mir in den Bauch. Ich hatte keine Chance zu reagieren und die Kugel zerfiel in sich, als ich kraftlos auf den Boden sank.
Andreas war nach wie vor über mir, seine Stimme tief und kraftvoll: „Es tut mir leid. Ich hatte keine andere Wahl."
„Es gibt immer eine andere Wahl.", meine Stimme nur ein heiseres Flüstern.
„Du bist so unwissend.", mit diesen Worten ließ Andreas meinen Nacken los und ich sackte die letzten Zentimeter hinunter in das weiche Gras.

Ich versuchte wach zu bleiben, versuchte ruhig zu atmen und mich nicht zu bewegen. Das Nächste, woran ich mich erinnern konnte war Saul. Ich sah ihn erst in der Ferne, dann wie er schnell immer näher kam und schließlich neben mir auf die Knie fiel.
Grob griff er meine Schultern und zog mich ein Stück zu sich hoch: „Wenke?" Seine Augen suchten meinen Körper ab. Die Stichwunde war durch meine dunkle Kleidung erst schwer zu sehen. Als er die Wunde erkannte, presste er die linke Hand darauf. Der Schmerz ließ mich kurz aufstöhnen.
Meine Augen waren starr nach oben gerichtet: „Du musst sie aufhalten... Andreas und Rosalind töten unschuldige Menschen."
„Wir waren zu spät.", er schüttelte leicht den Kopf, sein Blick war gequält, „Wir waren so blind und du musst dafür bezahlen."
Schwach versuchte ich sein Gesicht zu berühren, hinterließ aber nur eine blutige Spur auf seiner Wange, als meine Hand kraftlos nach unten sackte. Ich zitterte am ganzen Körper.

Wie aus weiter Ferne nahm ich Farahs Stimme wahr: „Rosalind ist gefangen. Was ist mit Andreas?"
„Er ist tot.", Saul drückte meinen kraftlosen Körper immer näher an sich, „Und sie ist es auch."
Alles weitere nahm ich nur noch verschwommen wahr. Dumpf merkte ich, wie Saul meinen Körper losließ. Ben versuchte die Blutung zu stoppen, scheinbar ohne Erfolg.
„Ich... ich schaffe es nicht.", noch stärker als Saul presste er auf die Wunde.
„Du musst doch etwas tun können?", Farah legte Ben eine Hand auf die Schulter. Saul hatte sich von der Szene entfernt.
Ben überlegte angestrengt und seufzte: „Wir könnten sie in einen Schlaf versetzen wie Rosalind. Für Wenke die Zeit anhalten. Ich kann die Wunde versorgen und sie zum Heilen bringen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es noch etwas bringen würde."
Farah nickte: „Es ist wohl unsere einzige Möglichkeit, sie ist dem Tod eh schon nah."
Farah und Ben legten je eine Hand an meinen Kopf. Die ganze Zeit richtete ich meinen Blick nach oben, bis sich meine Augen langsam schlossen und ich in einen tiefen, traumlosen Schlaf fiel.

Fate: The Winx Saga (Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt