Kapitel 1

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Am ersten Tag verspürte ich das erste Mal, dass etwas nicht stimmte. Es war, als wollte mein Körper nach einem langen grauenvollen Alptraum erwachen. In regelmäßigen Abständen vernahm ich leise Schritte und dumpfe Stimmen, die immer wieder meinen Namen sagten und mir zusammenhangslose Geschichten erzählten. Immer wieder versuchte ich während dieser Zeit meine Augen zu öffnen, aber meine Lider waren einfach zu schwer.

Am zweiten Tag erkannte ich Farahs Stimme. Sie erzählte, dass sie ein Wechselbalg in der ersten Welt gefunden hat und das neue Schuljahr bevorstand. Für mich absolut zusammenhangslos. Wie lange hatte ich geschlafen? Am selben Tag hörte ich auch Ben, der mich fragte, ob es für mich in Ordnung sei, wenn er sich mal wieder meine Wunde ansieht. War ich verletzt worden? Was ist geschehen? Ich wollte ihm antworten, aber ich brachte kein Wort über meine Lippen.

Am dritten Tag schaffte ich es mit viel Mühe zwei Finger zu bewegen. Es kostete mich soviel Kraft, dass ich für den Rest des Tages vollkommen wegdriftete. Ob mich an diesem Tag jemand besuchen kam, weiß ich nicht mehr genau. Wage habe ich Farah in meinem Kopf, die mir etwas Neues anzog.

Am vierten Tag hörte ich Sauls Stimme. Er war nur kurz da. Er beschwerte sich über Bens oft
schrullige Art. Das erste Mal seit meiner Aufwachphase vernahm ich das Gefühl von Vertrautheit, denn egal wie lange ich geschlafen haben mag, Ben und Saul haben sich nicht verändert.

Am fünften Tag erinnerte ich mich an das, was geschehen war. Ich erinnerte mich an Aster Dell und Rosalind und meinen Streit mit Andreas. Ich erinnerte mich, dass ich an diesem Tag hätte sterben sollen. Ich wusste, dass ich es schaffen musste zu kommunizieren. Während Farahs Besuch versuchte ich mit der Mentalfee Verbindung aufzunehmen. Vergeblich. Offenbar benutzte sie die
Zeit bei mir, um abzuschalten.

Am sechsten Tag war ich voller Tatendrang. Aus zwei Fingern wurden Fünf und ich konnte vorsichtig die Augen öffnen. Das Sonnenlicht blendete so stark und meine Augen begannen zu tränen. Ich schaffte es mich leise zu räuspern. Die leichte Freude verflog, als ich zum Sonnenuntergang feststellen musste, dass mich an diesem Tag niemand besuchen wird.

Am siebten Tag war ich sehr müde. Mein erster Besucher war Farah. Sie berührte leicht meine Hand, vernahm aber nicht meine schwachen Bewegungen. Ich war enttäuscht. Das Einzige was sie zurück ließ, waren die saunahaften Temperaturen in dem kleinen Zimmer, nachdem sie die Heizung auf das Maximale aufgedreht hatte. Einige Stunden später beehrte mich Saul mit seiner Anwesenheit. Er blendete vollkommen aus, dass ich meinen Kopf minimal zur Seite drehte. Saul öffnete das Fenster
und vergaß es zu schließen. Mir war kalt.
Am Abend kam schließlich Ben.
„Wie geht es dir heute?", Ben raschelte im Raum herum. Ich versuchte zu antworten, öffnete den Mund, aber es kam nur ein sehr leises Seufzen hervor. Ben legte eine weitere Decke über meinen Körper und auch er sah nicht wie ich mich bewegte. Er ging in einen anderen Raum.

„Sonniger Tag heute gewesen."
„Mh...", diesmal funktionierte es. Meine Augen waren einen kleinen Spalt offen. Ich sah wie Ben seinen Kopf um die Ecke in mein Zimmer streckte.
„Hast du was gesagt?", er runzelte die Stirn und sein Kopf verschwand wieder, „All die Jahre und jetzt fange ich an zu halluzinieren. Unglaublich."
Einige Minuten später kam Ben zurück: „Ich werde mich wieder los machen. In einer Woche beginnt das neue Schuljahr, ich habe noch einiges vorzubereiten. Terra geht ja ab diesem Jahr nach Alfea. Ach, das waren noch Zeiten, als wir Schüler waren. Nur Scheiße im Kopf."
Ben drehte sich zum Gehen um: „Ach Moment. Das Fenster. Saul lässt es immer offen.", er geht zum Fenster neben mir: „Ist dir kalt?"
Mein „Ja" war klar und deutlich. Ben hielt in seiner Bewegung inne, runzelte die Stirn und schaute mich eindringlich an.
„Hast du was gesagt?", fragte er erneut, diesmal langsamer, definitiv verwirrt und er glaubte seinen eigenen Sinnen nicht.
„Du hast eine Tochter.", flüsterte ich, während ich meine Augen noch ein Stück weiter öffnete. Ben wich einen großen Schritt zurück.
Er war völlig baff: „Ja, ich habe eine Tochter."

Fate: The Winx Saga (Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt