Kapitel 13

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Der Inhalt dieses Kapitels könnte vielleicht ein bisschen komisch rüber kommen, aber ich habe mich dazu entschieden, dass Sky nicht so gut mit Wenke zurecht kommt. Es ist ja bekanntlich die Realität, dass man nicht mit allen auf Beste Freunde machen kann.

Als ich erwachte lag mein Kopf auf Sauls Brust. Er atmete tief und ruhig. Ohne ihn aufzuwecken, drehte ich mich um und schaute auf den Wecker: 9 Uhr. Ich hatte am vergangenen Abend vollkommen das Zeitgefühl verloren. Langsam stand ich auf und zog mich leise an. Ich schlich hinaus und schloss so leise wie möglich die Tür. Erst jetzt konnte ich tief durchatmen. Wie sollte ich mich jetzt Saul gegenüber verhalten. Ich versuchte meine Gedanken zu ordnen. Hatten wir miteinander...? Ich schüttelte den Kopf; nein definitiv nicht. Aber an den Kuss konnte ich mich sehr gut erinnern. Wir waren nicht bei Sinnen und ich redete mir ein, dass es nichts zu bedeuten hatte. Es war nur ein Moment der Schwäche. Mein Kopf sträubte sich einfach gegen mehr.

Mit all diesen Gedanken stand ich vor meiner Tür, ich schloss sie auf. Mit einer heißen Dusche versuchte ich den Kopf frei zu bekommen. Anschließend stand ich unsicher vor meinem offenen Kleiderschrank. Ich entschied mich für einen schwarzen Rock in A-Linie, der mir knapp über die Knie reichte. Dazu eine eine dunkelgrüne Bluse. In meine üblichen Schuhe schlüfpte ich im Flur.

Als ich auf dem Weg durch das Schloss war, traf ich Farah.

"Guten Morgen.", sie berüherte leicht meinen Arm, "Wie hast du geschlafen?"

"Oh, wirklich grandios.", ich wollte noch mehr sagen, aber ich hielt mich zurück.

"Mehr nicht? Irgendwelche ungewöhnlichen Vorkommnisse gestern?", fragte sie erwartungsvoll.

Meine Stirn legte sich in Falten: "Nein. Warum fragst du?", was wusste sie?

"Ach, nur so.", sie schürzte die Lippen, "Ich habe eine Aufgabe für dich."

"Was soll ich tun?", fragte ich genervt.

"Warum so schlechte Laune auf einmal? Waren die letzten Aufgaben nicht zufriedenstellend, Ms. Carlson?", sie lachte.

Ich rollte mit den Augen: "Nun ja, sie waren eher... eintönig. Also, für was brauchst du mich diesmal?"

"Du müsstest für mich bei den Zweitsemestern eine Klausur beaufsichtigen.", erklärte mir Farah meinen Auftrag, "Alte Runen."

"Das war mein Lieblingsfach.", stellte ich fest. Wir blieben stehen.

Farah stellte sich mir gegenüber: "Ich weiß.", sie lächelte, "Genau deshalb halte ich dich für die Richtige."

"Farah, du weißt, dass Rosalind mich gern eine Sicherheitslücke nannte, weil ich ununterbrochen reden würde.", ich sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an, "Du lässt mich also, mit dem Wissen, dass ich deinen Schülern alles verraten könnte, eine Klausur beaufsichtigen?"

Sie atmete tief ein: "Sieh es als eine Art Vertrauensbonus."

"Ok.", ich nahm ihr die Akten aus der Hand, bei denen es sich offensichtlich um die bevorstehende Klausur handelte.

"Du machst es also?", fragte sie skeptisch.

"Ja, immer noch besser als deine Sekretärin zu spielen.", sagte ich voller Tatendrang.

"Gut. Jetzt wo ich weiß, dass ich dich auf die Schüler los lasse, habe ich Angst.", gab Farah vorsichtig zu.

Ich lächelte: "Um die Schüler oder um mich?", dann klopfte ich Farah auf die Schulter, "Du kennst doch mein Motto: Jeder Tag, an dem keiner stirbt, ist ein guter Tag."

"Ja und genau deshalb bekomme Angst.", sie seufzte, "Die Klasse ist sehr nett. Bitte verstör sie nicht."

"Wie soll ich Kinder verstören, die eh keinen Funken Respekt vor mir haben werden?", ging es mir plötzlich durch den Kopf, "Ich meine, vor dir hat hier jeder Respekt."

Fate: The Winx Saga (Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt