Skyler
Ich hatte nichts anderes als mein Studium im Kopf. Alessio wurde von allen meinen plötzlich so wichtig wirkenden anderen Aktivitäten immer mehr überschattet. Ich studierte Geschichte, spezialisiert auf den zweiten Weltkrieg und hatte glücklicherweise gerade in diesen Wochen enorm viele Vorlesungen und Dinge, die ich für die Uni machen musste. Vielleicht war es auch weniger Glück, als dass ich jetzt einfach mehr machte für mein Studium.
Ich fand sogar einen neuen Freund. Ich war mir nicht sicher, ob man uns schon als Freunde bezeichnen konnte aber wir lernten nach der Uni meist zusammen und verstanden uns auch so ziemlich gut. Er hieß Josh und wohnte auf dem Campus also trafen wir uns meistens bei ihm.
Heute war einer dieser Tage und nach unserer gemeinsamen Vorlesung trafen wir uns bei der Cafeteria. „Wollen wir hier zuerst was holen oder auf dem Weg beim Bäcker vorbei?" fragte mich Josh sobald ich in Hörweite war. Was bei ihm bedeutete, dass er die Worte durch den halben Flur schreien musste. Ich mochte es echt, wie wenig ihn die Meinung anderer beeinflusste. Es war ihm schlichtweg egal. Lachend antwortete ich: „Essen wir hier kurz."
Als wir den lauten Raum der Mensa betraten wurden wir von Joshs Freunden begrüßt, die wie immer am Tisch ganz am Eingang saßen. Ich mochte seine Freunde größtenteils. Nur einer der Jungen starrte mich immer sehr merkwürdig an, wobei mir Josh einmal, als ich ihn darauf angesprochen hatte, gesagt hatte, dass er allgemein eher starrte als sprach. Ich wusste nicht einmal genau wie er hieß.
Der Rest der Gruppe war sehr aufgeweckt. In der Schule war ich immer eher bei den Nerds gewesen und nur durch Jana ab und zu bei den „coolen" Partys aufgetaucht. Und ich genoss Stille eigentlich auch, jedoch war das hier eine willkommene Abwechslung von den lauten Gedanken.
Es gab heute als einziges in Frage kommendes Gericht Kartoffelbrei mit Gemüse und ich bereute sofort meine Entscheidung, nicht einfach zum Bäcker gegangen zu sein. Und ich konnte mit Sicherheit sagen, dass diese Pampe noch nie eine echte Kartoffel gesehen hatte. Also tat ich was ich eigentlich immer tat: Ich nahm mir 2 Müsliriegel und einen Pudding- in der Hoffnung, dass ich nachher, zu Hause noch Fertig- Nudeln finden würde.
Wir saßen alle um den Tisch herum und unterhielten uns über alles Mögliche und bevor die anderen fertig waren wollte ich noch kurz auf die Toilette gehen und gerade als ich diese betreten wollte, packte mich eine schlanke Hand am Arm. Der, der mich immer anstarrte.
„Ich glaube, wir haben uns noch nicht vorgestellt, ich bin Reece." Sagte er mit einer extrem angenehmen, tiefen Stimme, doch bevor ich antworten konnte, klingelte mein Handy. Janas Name leuchtete auf dem Display auf und mit einem entschädigenden „Sorry, da muss ich ran." Verabschiedete ich mich und machte
mich auf den Weg nach draußen.„Hi, ähm, hier ist jemand für dich ." Sagte Jana am anderen Ende der Leitung. „Wie hier ist jemand für mich? Ich bin gerade mit meinem einzigen Freund hier auf dem Campus." Antwortete ich genervt, da ich wirklich auf die Toilette wollte.
„Erstmal, danke dafür und komm bitte einfach heim, ich glaube es ist wichtig."
Ich konnte es ihr nicht abschlagen, da sie sich ja gerade mit meinem „Freund" herumschlagen musste. Also ging ich noch kurz auf die Toilette und dann wieder an unseren Tisch und musste Josh absagen, der mir aber noch anbot mich Nachhause zu fahren, was ich mit einem sehr schlechten Gewissen zwar annahm, ihm aber versprach, das Lernen so bald wie möglich nachzuholen. Und ihn auf einen Burger oder so
einzuladen.Angekommen bei unserer Wohnung sah ich ein Auto, was mir nur allzu bekannt vorkam. Und dabei hatte ich dieses Thema die letzten Wochen so gut verdrängt. Ich wollte schreiend weglaufen, entschied mich aber dafür, dass ich das konnte. Warum auch nicht?
Als ich die Wohnung aufschloss, legte ich mir mein Mantra zurecht. Du kannst das, du bist besser als er, Reece hat dir zugezwinkert, Reece sieht gut aus, ich bin nicht allein, Jana ist da und so weiter. Ich wollte mich mental darauf vorbereiten ihm gegenüber zu stehen. Und die Sachen waren ja nicht gelogen, Reece hatte mir zugezwinkert, als ich und Josh überstürzt die Cafeteria verlassen hatten und ich war besser als er.
Als ich Alessios und Janas Stimme aus dem Wohnzimmer hörte wurde mir trotzdem schlecht. Es war gerade wirklich nicht der passende Moment. Also holte ich Luft und betrat das Wohnzimmer. Und das Bild das sich mir gab, erstaunte mich sehr. Jana und Alessio saßen auf der Couch, wie alte Freunde. Das war doch nicht die Jana, die vor wenigen Stunden noch über Alessio geschimpft hatte.
Alessio sah nicht wirklich gut aus, zumindest nicht so gut wie sonst. Um das klar zu stellen, Alessio sah immer gut aus, jedoch hatte er gruselig dunkle Augenringe. Das Gespräch verebbte und ich fühlte mich etwas komisch, so von den beiden angeschaut zu werden. Bis Alessio leise „Hallo, Skyler" sprach und diese merkwürdige Stille brach. Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass er mich jemals bei meinem richtigen Namen genannt hatte, immer Babyboy oder Kleiner und ich musste feststellen, das mir die Spitznamen fehlten.
Das er mir allgemein fehlte.
In der ersten Woche nach unserer „Trennung" hatte ich viel über uns, und vor allem über das was Alessio da gemacht hatte nachgedacht. Und ich war zu dem Schluss gekommen, dass Roy in dieser Geschichte ganz deutlich das Arschloch war und ich ganz eventuell ein kleines bisschen überreagiert hatte. Was ich natürlich nicht zugeben würde, jedoch sollte ich Alessio vielleicht anhören. Einfach weil ich jetzt bereit dafür war und vielleicht konnte man die Scherben ja wieder zusammenfügen, wer wusste das schon. Unglaublich, wer hätte gedacht, dass ich je nochmal so denken würde.
„Jana, kannst du uns vielleicht kurz allein lassen?" Fragte ich Jana kurzerhand, einfach weil ich mich komisch fühlte das Ganze mit ihr daneben zu diskutieren, auch wenn sie meine beste Freundin war. Mit einem leicht besorgten Blick in meine Richtung verlies sie den Raum. Zuerst war es komisch still zwischen uns, nur Alessios Blicke und meine Blicke, die versuchten Alessios unter keinen Umständen zu kreuzen.
Unangenehme Situation, bis Alessio die Still erneut brach. „Skyler, du weißt, dass es mir leid tut und ich hab dich in den letzten Wochen vermisst. Ich meine schau mich an, als du weg warst ging es mir ziemlich schlecht, weißt du? Ich weiß nicht, wie es dir geht aber ich würde uns gerne nochmal eine Chance geben. Also wenn es dir ähnlich geht, sag mir Bescheid, okay? Einige Zeit ist jetzt vergangen und Dinge ändern sich, das ist mir bewusst." Sagte Alessio mit einem nervösen Lachen und ich konnte merken, wie unangenehm ihm dieses Gespräch war. Trotzdem war er zu mir gekommen.
„Du hast mich damit echt verletzt. Ich kann einfach nicht verstehen, dass du es mir nicht gesagt hast. Aber ich mag dich immer noch. Und ich will uns auch eine Chance geben." Antwortete ich, mit einem leichten Lächeln im Gesicht. Und ich war selbst überrascht, wie leicht mir diese Entscheidung letztendlich gefallen war.
„Kann ich dann meinen Job wiederhaben?"

DU LIEST GERADE
Ginger boy
Acak„Skyler, du gehörst mir. Benimm dich und ich werde dir den Himmel auf Erden bereiten...Tust du das nicht, wirst du bestraft. Verstanden?" Zwei komplett gegensätzliche Boys, Sub und Dom, heiße kinks, deepe Gedanken...