Erstes Kapitel

2.2K 74 3
                                    

And if the music is good, you dance..

Skyler

Ich war total nervös. Trotz meinen 21 Jahren Lebenserfahrung und dem Fakt, dass meine Freundin neben mir lag, war ich nervös.

"Hey Babe, guten Morgen" sagte Jana mit ihrer angenehmen, sanften Stimme und es war beinahe heraus zu hören, dass sie in ihrer altbekannten morgendlichen Redelaune war. "Morgen" antwortete ich nur knapp, da ich heute einfach keine Lust auf einen morgendlichen Deep talk hatte.

Sie lag halb auf mir und irgendwie nervte mich das alles an diesem Morgen. Und ich war eigentlich wirklich kein Mensch, der schnell genervt war. Doch seid ich zu dem Vorstellungsgespräch geladen wurde, war ich irgendwie total merkwürdig drauf. "Ich geh ja schon" sagte Jana leicht genervt. Sie wusste, dass ich den Job brauchte und mich deswegen viel zu sehr unter Druck setzte. Ich lebte zwar noch bei meinem Vater, jedoch arbeitete er nur zeitweise und schon allein um mein Studium finanzieren zu können, musste ich diesen Job kriegen.

Sobald Jana den Raum verlassen hatte, beeilte ich mich aus dem Bett zu kommen und machte mich fertig.  Ich zog mir meine schönsten Chucks an, auch wenn sie schon ziemlich abgelaufen waren und kombinierte diese mit einer hellen, lockere Jeans und einem hellgrünen Polo-shirt. Eigentlich mochte ich Polo-shirts nicht wirklich, doch für den Anlass wirkte ein normales Shirt irgendwie nicht schick genug. Mit einem kurzen "Bye" verließ ich schließlich das Haus. Naja, Haus war wohl doch ziemlich positiv gesagt, dachte ich.

Mit der Bahn fuhr ich dann zum "Clubhaus". Ich persönlich fand den Namen ja nicht wirklich kreativ, aber es war einer der angesagtesten Clubs unserer Stadt. Auch einer der Gefährlichsten, wie ich es von Jana schon öfter gehört hatte. Ich ging nicht  wirklich oft feiern und deswegen kannte ich mich offensichtlich auch nur dementsprechend aus in der Club Szene.

Schon von Weitem sah ich das Neon- Leuchtschild des Clubhauses, welches natürlich bei Tageslicht nicht beleuchtet war. Es war riesig und ließ mich gleich noch zehnmal nervöser werden. Oh Mann, das konnte ja mal was werden. Zaghaft betrat ich den Club durch die große Tür die sich vor mir aufbaute. Ich schaute mich um und sah schwarze Wände, eine große, extrem moderne Bar, die ziemlich weit in der rechten Ecke stand und eine sauber glänzende Tanzfläche. Ich war überrascht zu sehen, dass es sogar einen zweiten Stock gab, mit einer Treppe nach oben. Das war dann wohl der VIP- Bereich?

Plötzlich hörte ich eine tiefe Stimme hinter mir und ein flaues Gefühl breitete sich in mir aus. "Hallo, bist du Skyler?"
Ein sehr gut gebauter Mann, vielleicht der Besitzer, kam auf mich zu und wollte meine Hand nehmen. Ich reagierte erst nicht und als er sich nochmal räusperte, kam ich dann endlich in Bewegung.

"Ähm ja genau, ich bin Skyler und bin hier wegen dem Vorstellungsgespräch." Antwortete ich etwas leiser. "Ich bin Alessio, mein Kleiner." Ich verstand zwar nicht, warum er mich so nannte, aber ich dachte daran, dass ich den Job wirklich dringend brauchte und folgte ihm in sein Büro.
"Also lass uns Beginnen: Schaffst du es, dich im Notfall gegen betrunkene Kerle zu wehren?" Fragte mich mein zukünftiger Boss. "Ich denke schon?" Sagte ich mehr fragend als sicher. Er betrachtete mich einen Moment schweigend bevor dann ein überlegenes, aber verdammt schönes  Lächeln über sein Gesicht huschte. Der Mann musste wirklich ein Frauenmagnet sein. "Oke, offensichtlich eher nicht, aber ab jetzt wirst du mit mir ins Boxstudio gehen, so oft wie ich gehe, du wirst immer mitkommen. Ich hole dich ab und bringe dich hin. Ich will ja nicht, dass einer meiner Mitarbeiter von irgendwelchen Kerlen im Suff angegriffen wird, ist schon oft genug passiert" Den letzten Satz sagte er mit einer so dominanten Stimme, dass mir abwechselnd heiß und kalt wurde. Beruhigend? Wohl eher nicht

"Also, du hast übrigens den Job. Du kannst ab morgen abend anfangen." Als ich kurz zögerte gab er mir wie beiläufig mit der Hand ein Zeichen. "Worauf wartest du noch? Du kannst jetzt gehen."

Schnell nickte ich und fragte mich, warum ich so schnell eingestellt wurde, ich hatte nicht mal meine Kompetenzen oder irgendwas beweisen müssen. Keine einzige Frage ging wirklich in die Tiefe oder über mich persönlich. Er brauchte anscheinend wirklich dringend einen neuen Mitarbeiter. Aber hey, ich wollte mich nicht beklagen.

Plötzlich kam ein etwas kleinerer Typ, um die zwanzig die Treppe herunter und verabschiedete sich mit einem "Ciao Alessio, haben wir morgen wieder eine Session?"
Alessio antwortete und wirkte dabei beinahe schon gelangweilt. Den Jungen würdigte er dabei keines Blickes, stattdessen haftete sein Blick irgendwo auf meinem Shirt. "Hm vielleicht, komm geh, ich bin grad beschäftigt."

Als der Junge aus der Tür war sah ich Alessio fragend an. "Was meint er? Was ist ist eine Session?" Ich hatte keinen blassen Schimmer was das bitte sein sollte.

"Ach Kleiner, das wirst du noch früh genug erfahren."

Ginger boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt