Fünftes Kapitel

1.7K 54 0
                                    

Toxic- Britney Spears
Skyler

Ich hatte eine Freundin. Jana. Blöd nur, wenn dich dein Boss so anschaute als würde er dich genau
hier und jetzt gerne... küssen? „Du hast also eine Freundin? Und, kann sie dir geben was ich dir geben
kann? Sag mir Kleiner, kann sie dich glücklich machen?"

Ich war total überfordert und ohne auf Verluste zu achten (was in diesem Fall meine
Mitfahrgelegenheit nach Hause war) rannte ich aus der Umkleide. Ich fühlte mich irgendwie dreckig,
als hätte ich Jana betrogen, dabei hatte ich ja nichts falsches gemacht. Oder doch? Hatte ich falsche Signale gesendet? Ich hatte doch keine Ahnung und heute Abend musste ich auch noch mit ihm zusammen arbeiten. Super gelaufen.

Mein Leben mochte mich heute nun wirklich nicht und so fing es nach fünf Minuten auch noch an zu schütten. Da ich an einer ziemlich abgelegnen Staße lief, drehte ich mich überrascht um, als ich das Hupen eines Autos
hörte. Seines Autos. Oh Mann, jetzt hatte ich die Wahl zwischen Regen und mit Alessio fahren.
Beides Dinge auf die ich gerne verzichtet hätte.
Als Alessio dann das Fenster hinunterlies, wollte ich eigentlich einfach weiter laufen, am liebsten sogar rennen aber als ich seine
Worte hörte musste ich kurz innehalten.
„Komm Kleiner, ich fahr dich, du erkältest dich doch nur." Es schwang so viel Sorge mit, dass ich
einfach nicht anders konnte und in sein unnötig großes Auto stieg. Die Autofahrt verlief ziemlich
ruhig, ich war einfach in Gedanken versunken und Alessio starrte mich an. Durchgehend und das war
merkwürdig und bedenklich aber weil ich keine Lust auf eine brutal ehrliche Antwort, die mich
wieder total aus der Bahn werfen würde hatte, sprach ich ihn nicht darauf an.

Als wir bei mir ankamen, verabschiedete ich mich schnell von ihm und rannte fast schon in die
Wohnung. Dort war niemand und ich war in diesem Moment so unglaublich dankbar, dass mein Vater mal
wieder arbeiten gegangen war. Ich brauchte zumindest ganz kurz jetzt Abstand zu den ganzen Menschen in meinem Leben. Einfach Ruhe. Ich schaltete das Radio an, drehte es ganz laut und ging in die
Dusche, wo ich leidenschaftlich sang. Zu Britney Spears.
Lauthals sang ich den Refrain mit und hatte meine Shampoo Flasche als Mirkrofon in der Hand.

With the taste of your lips
I'm on a ride
You're toxic I'm slippin' under
The taste of a poison paradise
I'm addicted to you
Do you know that you're toxic?

Nach meiner mehr als gelungenen Gesangseinlage hob sich meine Stimmung wieder ein wenig und ich machte mich schnell fertig, zog Sachen an, die
nicht zu auffällig waren und machte mich auf den Weg. Da es aufgehört hatte zu regnen und ich eh
ziemlich früh dran war entschied ich mich zum Claubhaus zu laufen.

Es roch nach Regen auf heißem
Asphalt, einer der besten Gerüche überhaupt. Ich atmete tief ein und aus und versucht für einen Moment einfach an nichts zu denken. Trotzdem wanderten meine Gedanken immer wieder zu
meinem vermeindlichen Chef. Ich musste wirklich hoffen, dass er heute keine Avancen mehr machte.
In seiner Gegenwart verwandelte ich mich wieder in den pubertiertenden Teenager, der während
dem Matheunterricht einen Ständer bekam. Soll vorgekommen sein.

Kurz vor dem Club atmete ich noch einmal tief durch und betrat dann das Haus. „Hallo Babyboy, hier
ist deine Schürze, du kannst gleich anfangen!" Mit dieser Aussage hatte ich nicht nur ein Problem.
Erstens: Warum nannte er mich schon wieder Babyboy und schlimmer noch, warum gefiel es mir?
Zweitens, wie sollte ich anfangen. Er hatte mir noch nicht einmal gezeigt, geschweige denn gesagt
was ich genau zu tun hatte.

„Ich habe keine Ahnung was ich machen soll." Gab ich etwas patzig zurück. „Skyler..." sagte Alessio
mit eine Stimme, die mir eine Gänsehaut bescherte. In einer zuckersüßen Stimme gab ich zurück: „Sir, wenn sie so gnädig wären und mir erklären könnten was ich zu tun hätte, wäre mir sehr geholfen."

„Schon besser, Kleiner, schon besser. Also erstmal kommst du mit mir an die Bar und da übergebe ich
dich dann meiner Mitarbeiterin. Sie kann dir vielleicht so grob sagen, wo was ist. Ich werde dir dann
später noch Einzelheiten sagen, aber wichtig für den Anfang ist Kellnern." Antwortete mir Alessio.

Wir gingen nebeneinander zur Bar, wo sich mir Amy vorstellte. Sie flirtete offensichtlich mit Alessio,
was mich genervt die Augen rollen lies. Irgendwie gefiel mir das nicht und Alessio merkte das blöderweise und legte mir kurz seine Hand an die Hüfte. Hm, nicht schlecht aber- ICH HATTE EINE
VERDAMMTE FREUNDIN. Kurze Zeit später ging Alessio auch schon in sein Büro und wir hatten noch
15 Minuten bis der Club öffnete und in denen ich einen Crashkurs im Kellnern bekam. Amy war gar nicht
so schlecht, bisschen knappe Kleidung dafür, dass Alssio mir einschärfen wollte, dass ich hier total
muskelbepackt sein muss, um nicht hinter der nächsten Ecke vergewaltigt zu werden...aber sonst.

Als es dann 20 Uhr war kamen die ersten Leute. Auch Alessio war inzwischen an die Bar gekommen
und schenkte Getränke für die erste Gruppe ein - ...eine Gruppe von Mädchen mit einem älteren Jungen,
vielleicht der Bruder von Einer. Am Anfang lief ich wie eine Ente als ich Tabletts voller Getränke auf
meinen Händen hielt aber je älter der Abend wurde, desto geschickter wurde ich. Aber auch die
Leute wurden, nett ausgedrückt, lustiger. Um 22 Uhr wurde die Musik lauter, die Menschen auf der
Tanzfläche fingen an richtig zu tanzen und es wurde immer schwieriger, sich durch die schwitzenden
Körper zu drängen ohne etwas zu verschütten.

Ich hatte nun auch meine zehn Minuten Pause gehabt, in der mich Alessio kurz fragte, ob alles okay
sei und mir ein Glas Orangenlimo vor die Nase stellte. Als es langsam auf Mitternacht zuging fielen
mir schon fast meine Augen zu und der Club leerte sich auch merklich. Dachte ich zumindest, bis dann einige Minuten später wieder eine regelrechte Menschenmenge in den Club drängte. Müdigkeit kam immer wieder in mir auf, jedoch hatte mich Alessio unter der Bedingung angestellt, dass ich ganze Schichten, also von 20 bis 2 Uhr morgens stämmen könnte. Als ich jetzt wieder mit einem Tablett voller Bier und einigen Shots losgeschickt wurde,
stolperte ich kurz, wurde aber gerade noch von Alessio aufgefangen. Das war knapp.

Nun musste ich zu meinem Hasstisch. Es hatte absolut nichts mit dem Tisch zu tun, viel mehr mit den Gästen. Es waren mehrere mittelalte Männer, die mir den ganzen Abend schon sehr lazive Blicke
zugeworfen hatten. Naja, sie hatten es versucht, war ihnen jedoch nicht gelungen und jetzt warfen
sie mir leicht angepisste Blicke zu. Nicht gut. Mit einem versuchten, schiefen Lächeln stellte ich das
Tablett auf den Tisch und fing an die Getränke auf dem Tisch zu verteilen als ich plötzlich etwas
unangenehm Warmes an meinem Schritt spürte. Schnell stellte ich die restlichen Getränke ab, nur
um in das dreckige Grinsen des Mannes zu schauen, der seine Hand dort platziert hatte und
verabschiedete mich fluchtartig.

Wieder bei der Bar angelangt fragte ich Alessio kurz, ob ich auf die Toilette gehen konnte. Er fragte
mich prompt ob alles okay sei und ich atwortete mit „Klar, aber ich muss aufs Klo." Und damit entließ
er mich auch. Als ich mein Geschäft erledigt hatte und Hände gewaschen hatte wollte ich gerade den
Türgriff nehmen und wieder in den Club gehen als mich plötzlich eine große, kräftige Hand gehen die
kühlen Kacheln der Toilette presste. Shit, der Typ von vorhin.

„Sei ehrlich, du willst es doch auch." Sagte er auch noch. Als ob. Aber das ist genau das Problem. Ich
brachte kein Wort heraus und fühlte mich hilflos wie noch nie in meinem Leben. Ich konnte einfach
nichts machen als er sich an seiner Hose zu schaffen machte und mich gleichzeitig mit einer Hand
festhielt. Ich konnte nichts gegen seine Hand tun, die meinen Hosenstall langsam öffnete. Und ich
konnte nichts gegen das Wimmern tun, welches meinen Mund verließ, als ich seine kalte Hand an
meiner Hüfte spürte.

Ginger boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt