Kapitel 4

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Hallo ihr Lieben,

Wollen wir mal nicht so sein - ihr bekommt direkt das nächste Kapitel. Ich hoffe, ihr findet Gefallen an der Geschichte. :)

Caro strich sich den Rock glatt und prustete sich genervt die lockeren Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sie öffnete die Beifahrertür ihres Autos und warf sie Handtasche auf den Sitz, dann knallte sie die Tür wieder zu. Sie hatte dieses wichtige Meeting geführt, dennoch hatte sie immer wieder das Gefühl, dass gerade die älteren, männlichen Kollegen sie manchmal immer noch nicht ernst nahmen. Sie war nur das junge Ding mit Ende 20, was lieber heiraten und Kinder kriegen sollte - sie sah es ihnen an.

"Schlechte Laune?", die tiefe Stimme hinter ihr ließ sie erschrocken zusammenzucken. Sie schlug ihre Hand gegen die Brust und drehte sich langsam um. Hinter ihr stand Marten. Er trug eine Shorts und ein T-Shirt von Nike. Seine Hände hatte er in den Hosentaschen vergraben. Johns Party war bereits über eine Woche her und mittlerweile hatte sie keinen Gedanken mehr an ihn verschwendet. Auch die anderen hatte sie nicht wiedergesehen.

Caro war heute jedoch zu schlecht gelaunt, um von seiner Erscheinung eingeschüchtert zu sein. Sie kniff die Augen zusammen und nickte.

"Ziemlich.", murrte sie ihn an und strich sich dieselben Haarsträhnen erneut aus dem Gesicht, dann brummte sie und zog das Zopfgummi aus ihren Haaren. Es half ja alles nichts. Die langen Haare fielen ihr wellig über den Rücken.

"Was'n das für ein Outfit?", fragte Marten und sie starrte ihn einen Moment schweigend an. Heute sprach er auf einmal mit ihr?

"Ich hatte gerade ein wichtiges Meeting. Es kann ja nicht jeder so seinen Job ausführen.", sagte sie kalt, deutete auf seine Hose und warf dann einen kurzen Blick ins Autofenster. Sie hatte einen engen Bleistiftrock an, die helle Bluse war etwas luftiger geschnitten und hatte einen Ausschnitt. In den hohen Pumps brannten ihre Füße jetzt schon höllisch, dennoch mochte sie, was diese aus ihrem Po hervorzauberten. In dem Spiegelbild sah sie, dass Marten das offenbar auch erkannte, denn er schaute ganz unverholen auf ihren Po, dann schmunzelte er leicht. Caro blickte ihn überrascht an.

"Hatte nicht gesagt, dass ich das schlecht finde.", stellte er schlicht fest und Caro erstarrte. Sie wich seinem Blick aus, die Wut war verschwunden, stattdessen wurde ihr heiß und sie räusperte sich.

"Hat sich bestimmt jeder über die Sekretärin in dem Meeting gefreut.", sein Grinsen war anzüglich und die verschwundene Wut war schlagartig wieder da. Caro zog die Augenbrauen zusammen und trat einen Schritt auf ihn zu.

"Hör mal zu, du sexistischer Möchtegern-Pascha, ich lass mich von solchen Männern, wie dir nicht mehr länger so abstempeln. Ich habe das scheiß Meeting geführt und ich habe die Entscheidungsgewalt. Ich bin verdammt gut in meinem Job.", sie fauchte ihn an, erkannte aber sofort, dass er sie nicht sonderlich ernst nahm. Er umfasste ihr Handgelenk, dann zog er sie daran näher zu sich. Er beugte sich leicht herunter, sodass sein Mund sich nah an ihrem Ohr befand. Caro stützte sich mit ihrer anderen Hand aus Überraschung an seinem Oberkörper ab.

"Das Möchtegern kannst du das nächste Mal weglassen.", er sprach sehr leise, sodass sie sich fast konzentrieren musste, dennoch trat eine Gänsehaut auf ihren Körper und sie schluckte schwer. Ehe sie sich versah, hatte er sie losgelassen, stand ihr aber dennoch viel zu nah. Für einen Moment schauten sie sich einfach nur an. Er schien diese Stille besser zu ertragen, aber sie suchte hilflos nach irgendetwas, was sie sagen konnte.

"Äh.. Kannst du mir Carlos Nummer geben?", fragte sie ihn - er hatte das ja beim letzten Mal unterbunden. Auch jetzt verfinsterte sich sein Blick und er trat einen Schritt nach hinten.

"Nein.", meinte er schlicht und seine Hände verschwanden wieder in seiner Hosentasche. Noch einmal musterte er sie, dann verschwand er beinahe so schnell, wir er aufgetaucht war. Caro starrte ihm sprachlos hinterher.

Noch immer war ihr ganz warm und ihre Wut vermischte sich mit Verwunderung. Sie hatte die Muskeln seines Oberkörpers durch das T-Shirt hinweg gespürt und fragte sich, ob der Oberkörper wohl ebenso tätowiert war wie seine Arme, Beine und sogar seine Hände. Sie vermutete ja - sie würde dies zugern einmal sehen, dennoch regte dieser Kerl sie auch unglaublich auf. Was nahm er sich heraus?

Aber wunderte sie es? Sie hatte diese Frauen auf John's Party erlebt und wenn er nur solche Frauen gewohnt war, musste sie sich über dieses Verhalten nicht wundern. Sie grummelte leise vor sich hin, dann lief sie um das Auto herum und stieg ein.

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