Kapitel 11

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Tadaaa

Er lehnte seinen rechten Arm auf die Armstütze, sodass sie sich leicht berührten. Einen Moment schaute er ihr tief in die Augen, dann seufzte er leise und schaute kurz weg.

"Gib mir dein Handy.", meinte er. Caro zog die Augenbrauen hoch.

"Wieso?", sie sah ihn verwundet an. Marten stöhnte genervt auf.

"Entsperr dein Handy und gib es mir.", sagte er erneut. Diesmal klang es mehr wie ein Befehl. Caro starrte ihn einen Moment an, dann griff sie in ihre Handtasche, zog ihr Handy heraus und entsperrte es. Langsam reichte sie es ihm und beobachtete, wie er darauf herumtippte, dann gab er es ihr wieder.

"Ich habe meine Handynummer eingespeichert. Wenn du morgen nüchtern immer noch möchtest, melde dich bei mir.", seine Stimme klang tief und sie hatte fast das Gefühl, er müsse sich selbst auch beherrschen um nicht mitzugehen. Er hob seine Hand und strich ihr beinahe sanft eine Haarsträhnen aus dem Gesicht, dann ließ er sie ruckartig los und räusperte sich.

"Und jetzt raus hier.", seine Stimme hatte die alte Selbstsicherheit wiedergefunden. Caro öffnete die Tür, dann stieg sie aus. Die mittlerweile kalt gewordene Luft schlug ihr entgegen und sie fühlte sich plötzlich wieder nüchtern. Scham kam in ihr hoch. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie fühlte sich zurückgewiesen und dämlich. Wann hatte sie sich mal einem Mann so angeboten und war dann auch noch eiskalt abgeblitzt?

"Und Kleines?", Marten hatte sich über den Beifahrersitz gebeugt und schaute sie durch die noch geöffnete Tür an. Sie drehte sich zu ihm um und schaute fragend in das Auto. Sie hatte gerade keine Kraft mehr, sich über den Spitznamen aufzuregen. Auf Martens Gesicht war ein Grinsen erschienen.

"Du solltest lernen zu tun, was ich dir sage oder ich werde es dir beibringen.", seine Stimme war rau und der Ausdruck auf seinem Gesicht ließ sie glauben, dass er gar nichts dagegen hätte, wenn er es ihr beibringen müsste. Irgendwas an seinen Worten sorgte für ein Kribbeln zwischen ihren Beinen, aber sie ignorierte das. Sie beugte sich etwas herunter, atmete tief durch dann kniff sie die Augen zusammen.

"Vorsichtig, dass du dir nicht die Zähne ausbeißt.", meinte sie. Marten hob überrascht die Augenbrauen, dann lachte er los. Sie wollte sich gerade aufrichten, als ihr etwas einfiel.

"Wieso wolltest du mich nach Hause bringen?", fragte sie ihn und für einen Moment schien er so perplex, dass der coole Gesichtsausdruck verschwand, dann war er aber direkt wieder da.

"Ich bin eh gefahren.", sagte er lässig und zuckte mit den Schultern. Caro legte den Kopf schief und schaute ihn prüfend an.

"Du lügst. Du wärst noch geblieben.", stellte sie fest. Für ein Moment dachte sie nach, dann grinste sie leicht.

"Du wolltest mich nach Hause bringen, aber du wolltest nicht noch mit hochkommen. Dir war es nur wichtig, dass ich sicher ankomme.", meinte sie und blickte ihn wissend an. Marten lehnte sich hingegen entspannt zurück und hörte ihr schmunzelnd zu.

"Ist das so?", fragte er und Caro nickte überzeugt.

"Ja, ist so. Die Frage ist nur warum?", sie schaute ihn fragend an, aber Marten blickte ebenso abwartend zurück. Es schien so, als sei er interessiert in die Antwort, die sie sich selbst gab.

"Weißt du, was ich glaube, Marten?", Caro hatte die Arme vor der Brust verschränkt und fühlte sich plötzlich wieder gut. Das Selbstbewusstsein war zurückgekehrt.

"Nein, erleuchte mich.", der Tonfall war sarkastisch, aber sie ignorierte das.

"Ich glaube, du magst mich.", gab sie von sich, dann richtete sie sich auf und schlug die Autotür zu. Sie wollte seine Antwort gar nicht abwarten.

Während sie auf das Haus zulief, reckte Caro das Kinn nach oben und versuchte möglichst wenig betrunken beim Laufen auszusehen. Erst als sie die Tür aufgeschlossen hatte und im Hausflur stand, hörte sie wie das Auto wegfuhr. Er hatte darauf gewartet, dass sie sicher im Haus ankam. Sie atmete schwer durch, dann lehnte sie sich gegen die Wand und verfluchte sich selbst.

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