Kapitel 10

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Einige Stunden später war Caro mit Lisa auf der Tanzfläche und Lisas Blick wanderte immer wieder in den oberen Bereich, indem die anderen saßen.

"Weißte, ich hasse das. Immer überall diese Weiber - sogar wenn ich dabei bin, machen die sich an ihn ran.", lallte sie und schob die Unterlippe vor. Caro konnte sie verstehen - es war teilweise nicht mehr ertragbar, wie manche Frauen sich den Männern gegenüber benahmen. Auch bei Marten probierten sie es immer wieder und Caro konnte nicht leugnen, dass es sie eifersüchtig machte. Marten hingegen schien diese Frauen kaum zu beachten, es war als ob er sie nicht wahrnahm.

"Aber er liebt dich doch. Er würde nie was mit einer machen.", Caro nahm ihre Freundin in den Arm. Sie merkte, dass sie beiden betrunken waren und wollten sie es noch klischeehafter hätte dieses Gespräch wohl auf der Frauentoilette stattgefunden.

"Glaubst du?", fragte sie und guckte Caro mit großen Augen an. Die nickte. Lisa lächelte leicht, dann griff sie nach Caros Hand.

"Dann gehe ich jetzt wieder hoch und zeige ihnen, wem er gehört.", sagte Lisa. Ehe Caro etwas erwidern konnte, zog Lisa sie zurück in den VIP Bereich. Sie schmiss sich, kaum angekommen, auf Jonas Schoß. Er sah sie im ersten Augenblick verwundert an, dann grinste er jedoch und küsste sie innig. Caro seufzte auf. So wie sie die beiden kennengelernt hatte, würde das nun den ganzen Abend so weitergehen.

Sie zog ihr Handy aus der Tasche und staunte nicht schlecht, als es bereits nach 3 Uhr war. Innerlich verfluchte sie bereits jetzt den Kater, den sie morgen haben würde. Caro steckte das Handy zurück in die Tasche und trat auf John und Carlos zu, die auf einer Couch saßen und sich wild unterhielten. Jonas und Lisa schienen abgelenkt.

"Ich hau jetzt mal ab.", sie lächelte und hob die Hand. John schaute überrascht auf.

"Echt jetzt schon?", fragte er und Caro nickte.

"Ich kann das nicht mehr so. Aus der Übung.", meinte sie lachend und John stimmte ein.

"Dafür hast du ja jetzt uns. Wir können dir das wieder beibringen.", meinte er, dann schloss er sie in die Arme. Caro wusste gar nicht so genau, ob sie das überhaupt wieder beigebracht bekommen wollte - gerade von John.

"Nimm dir ein Taxi.", sagte er. Tatsächlich guckte er die besorgt an, sodass Caro nickte.

"Muss sie nicht. Ich fahr auch los, ich nehm sie mit.", Marten hatte die Situation beobachtete und stand plötzlich neben ihnen. Caro biss sich auf die Zunge. Sie hatte ihn erfolgreich die letzten Stunden ignoriert und beinahe verdrängt, aber jetzt stand er wieder in seiner ganzen Größe neben ihr und schaute sie an.

"Ich nehm ein Taxi.", sagte sie, aber keiner schaute sie an.

"Okay, bring sie gut nach Hause.", John schlug mit Marten ein.

"Ich fahr mit einem Taxi.", wiederholte Caro sich. Die Blicke der Männer fielen auf sie, John grinste beinahe spöttisch.

"Ich fahr dich.", brummte Marten. Caro schüttelte den Kopf.

"Ich kann wirklich mit einem Taxi fahren.", sie zuckte leicht zusammen, als Marten seine schwere Hand auf ihre Schulter legte.

"Nein.", er musste gar nicht mehr sagen, denn der Ausdruck in seinem Gesicht sprach für sich. Sie nickte langsam und war frustriert, wie schnell ihr Widerstand zusammengebrochen war.

John und Carlos feixten und sie hatte das Gefühl, dass Carlos so etwas wie sehr selbstständig flüsterte. Sie warf ihm einen bösen Blick zu, dann folgte sie Marten schweigend, der sich offenbar nicht von allen verabschieden wollte. Sie kam sich vor wie ein getretener Hund, als sie hinter ihm aus dem Club zu seinem Auto herlief. Als sie die Nachtluft auf ihrer Haut spürte, merkte sie schlagartig den Alkohol deutlicher. Sie atmete tief durch. Das konnte ja lustig werden.

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