Chapter 28

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Es ist wieder still zwischen uns und ich warte eigentlich, dass sie das erwidert, das mit dem 'ich liebe dich'. Es wäre unangenehm, wenn sie es nicht tun würde.

,,Ich liebe dich auch."

Flüstert sie schon fast.

Sofort breitet sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus. Es gibt Hoffnung für uns. Ich kann nicht in Worte fassen, wie glücklich ich gerade bin. Sie löst sich aus meinem Arm und guckt mich abwartend an. Ja jetzt bin ich wohl dran, meine Gefühle auszupacken.

,,Was ist mit dir, was bedrückt dich?"

Fragt sie vorsichtig.

,,Ich naja, es geht nicht um unsere Beziehung. Es geht um Mum und Félicité."

Gebe ich zu.

Ich habe mich bis jetzt noch niemanden anvertraut, nicht mal meinen Geschwistern oder meinem Dad. Aber ich denke, wenn ich mich ihr anvertraue, vertraut sie mir endlich. Außerdem muss ich mal so langsam darüber reden, sonst gehe ich daran kaputt. Sie rückt ein Stück näher und legt ihre Hand auf meine, um mir zu zeigen, dass ich mich ihr anvertrauen kann.

,,Ich habe bis jetzt noch mit niemanden darüber geredet, aber ich glaube es wird langsam Zeit."

Ich atme einmal tief ein.

,,Mein Welt ist zusammen gebrochen, als Mum gestorben und ich wusste nicht mehr was ich mit meinem Leben anstellen sollte. Es hat seine Zeit gedauert, bis ich wieder zu gebrauchen war und vor allem Félicité, war immer für mich da. Wir sind uns nach Mums tot immer näher gekommen und haben uns immer besser verstanden. Trotzdem sie das selbe durchgemacht hat wie ich, hat sie mich immer wieder aufgefangen und mich auch davon abgehalten, nicht komplett dem Alkohol verfalle. Doch als mich die Nachricht erreicht hat, dass Félicité sich das Leben genommen hat, brach meine Welt erneut zusammen und diesmal hatte mich keiner aufgefangen. Es haben zwar alle versucht, aber ich habe jeden abgeblockt. In dem Moment hätte ich die Jungs und vor allem Harry gebraucht. Aber ich war zu stolz sie anzurufen und dann bin ich dem Alkohol doch verfallen. Du hast recht, ich habe ein Problem, aber ich weiß nicht, ob ich da so schnell wieder raus komme. Ich kann mich an die zwei Monate nach Félicités tot kaum erinnern, weil ich ständig betrunken war. Ich hatte mehrere Alkoholvergiftungen und als ich die letzte fast nicht überlebt hätte, hat Lottie mir einen fetten Arschtritt verpasst. Sie hat dafür gesorgt, dass ich mein Leben wieder in den Griff bekomme. Jetzt danke ich ihr wirklich dafür, aber damals konnte ich einfach nicht mehr. Ich wollte einfach so viel trinken, dass ich gar nicht mehr aufwache. Ich war einfach nur am Ende und hätte es auch gerne zu Ende gebracht. Aber das konnte ich meiner Familie nicht antun und deswegen habe ich versucht meine Sorgen in Alkohol zu ertränken. Auch Eleanor konnte mir nicht helfen, sie habe ich am wenigsten an mich rangelassen und schon gar nicht darüber geredet. Ich habe damals viele Fehler gemacht und meine Familie ziemlich oft enttäuscht. Ich wollte sie nicht auch noch damit voll heulen, immerhin war ich der Älteste und musste mich um sie kümmern. Aber ich habe versagt und sie enttäuscht, stattdessen mussten sie sich um mich kümmern."

Erzähle ich.

Sie guckt mich mit Tränen in den Augen an und ich bin froh, dass alles endlich einmal ausgesprochen zu haben.

,,Du hast sie nicht enttäuscht und niemand erwartet von dir stark zu sein und das alles einfach wegzustecken, nur weil du der Älteste bist. Sie sind alle stolz auf dich, was du alles erreicht hast. Du bist so ein toller Mensch und es ist okay mal nicht stark zu sein. Es ist okay Schwäche zu zeigen, dass ist menschlich. Du hast zwei Menschen in kürzester verloren, die dir sehr viel bedeutet haben und da kann nicht mal der stärkste Mensch noch stark sein. Und Stärke heißt nicht, Gefühle zurück zustellen oder sie verbergen. Stärke heißt, auch mal Schwäche zu zeigen, zu weinen und über Gefühle reden zu können. Bitte verspreche mir, dass du immer mit mir redest, wenn dich was bedrückt oder du einfach nur reden musst. Du solltest niemals Gefühle oder Schmerz für dich behalten, denn wenn du nicht darüber redest, dann frisst es dich von innen auf. Ich will nicht, dass du dich selbst kaputt machst. Du kannst auch reden und ich sage auch nichts dazu, nur vertraue dich mir an, ich werde dir immer zuhören, egal was passiert. Auch wenn du dich einfach mal ausheulen musst, weinen ist okay, ich mache auch gerne mit."

Sagt sie.

Wir müssen auf ihren letzten Satz beide etwas lachen, denn sie ist schon am weinen und ich auch gleich. Ich bin einfach nur froh, dass sie mir so beisteht. Ich glaube mit Eleanor hätte ich niemals darüber reden können. Und ab jetzt werde ich immer zu ihr gehen, wenn was ist, denn es stört mich auch nicht vor ihr zu weinen. Was ich dann inzwischen auch tue.

,,Da wir jetzt alles gesagt haben und Gefühle ausgetauscht haben, sind wir wieder zusammen?"

Frage ich vorsichtig.

,,Ja."

Nickt sie.

Danke Gott, danke! Ich ziehe sie zu mir rüber und lege anschließend meine Lippen auf ihre. Es ist vielleicht erst eine gute Woche her, als ich das das letzte mal konnte und trotzdem habe ich es so sehr vermisst. Was auch ein unbeschreibliches Glücksgefühl in mir auslöst.

authors note
Irgendwie kann ich solche emotionalen Kapitel nicht, aber hoffe es gefällt euch trotzdem. And i told you everything is gonna be okay :)

(906 Wörter)

YOU GOT ME || Louis Tomlinson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt