Im Moment stehen allerhand Prüfungen an, die mich von Blake und unserer Situation ablenken.
Es ist nun ganze neun Wochen her, seit Sie eingezogen ist und wir sind kurz nach meinem Gespräch mit meiner Mom dazu übergegangen, umeinander herum zu schleichen.
Wirklich geredet haben wir immer noch nicht, doch nun sucht Blake immer öfter meine Nähe.Sie denkt ich bemerke es nicht, aber sie sieht mich immer sehr gedankenverloren an, wenn sie meint keiner achtet auf Sie.
Doch ich bekomme es mit und frage mich dann jedes Mal, was sie wohl denkt, doch ich frage nicht.
Wir reden nicht viel und wenn dann über oberflächliche Dinge, wie Essen oder Schule.Man könnte meinen meine Gefühle für sie schwächen mit der Zeit ab, vor allem weil wir nicht viel miteinander reden, doch es scheint als würden Sie nur noch stärker.
Blake ist so unglaublich schön, neuerdings strahlt Sie regelrecht von innen heraus und sieht immer entspannter aus. Ich freue mich für sie, sie scheint wirklich langsam abschließen zu können. Meine Mom hatte glaube ich recht, Blake brauchte einfach Zeit.
Auch wenn wir zusammen sind und nicht reden ist es sehr behaglich, ich fühle mich in ihrer Nähe so geerdet und auch Blake scheint mir immer mehr zu vertrauen.
Gestern waren wir alleine im Haus und ich hatte mich zu Ihr ins Wohnzimmer gesellt, das Feuer im Kamin hatte gebrannt und Sie hatte sich mit einem Buch und einer Tasse Tee vor das Feuer gesetzt. Ich war zur Couch gegangen und hatte mich dort ohne ein Wort hingesetzt. Irgendwann ging Blake dazu über, laut aus ihrem Buch vorzulesen und ich hatte ihrer rauchigen Stimme gelauscht, mich zurückgelehnt und die Augen geschlossen.
Ich war wohl eingeschlafen, denn als ich aufwachte lag eine Decke über mir ausgebreitet und Blake lag, ebenfalls schlafend, auf der großen Couch.
Nach einen Blick auf die Uhr, der mir sagte, dass es drei Uhr Nachts war, dämmte ich das Licht und beobachtete Blake eine Weile beim Schlafen, bis ich selber wieder ins Land der Träume glitt....
Ich lag auf meinem Bett und verzweifelte an dieser einen Matheaufgabe, als es leise an meiner Tür kratzte.
Verwirrt stand ich auf und öffnete sie, schon lief Blakes kleiner Kater Sammy an mir vorbei ins Zimmer.„Hey kleiner Mann, was machst du den hier?", frage ich das Tier.
Natürlich bekam ich als Antwort nur ein Mauzen und Sammy sprang auf meine Bett und rollte sich dort zusammen.
„Klar, mach es dir bequem", sage ich sarkastisch und setze mich wieder auf mein Bett.
Die Hausaufgaben machen sich schließlich nicht von alleine.
Gerade als ich alles fertig habe klopft es.„Herein", sage ich und lasse das letzte Arbeitsblatt im Ordner verschwinden.
Die Tür geht auf und Blake steckt ihren Kopf durch den Spalt.
„Äh hey, sag mal hast du vielle... Da bist du ja, ich habe dich schon überall gesucht", sie kommt in mein Zimmer und geht auf den Kater zu.
„Warst du etwa die ganze Zeit hier?", fragt sie ihn und ich mache ein bejahendes Geräusch.
Sie sieht mich an und schenkt mir einen fröhliches lächeln.
„Tut mit leid wenn er dich gestört hat, er ist abgehauen, als ich angedeutet habe Ihn baden zu wollen", lacht sie und drückt ihr Haustier an ihre Brust.
Unweigerlich gleitet mein Blick dort hin und dann weiter zum nun schnurrenden Kater.
„Kein Ding, es war schön Gesellschaft zu haben", beruhige ich sie etwas zu hastig.
„Ich wollte selber gerade duschen gehen", schiebe ich noch hinterher.
Weil Sie das ja bestimmt auch brennend interessiert.
Nur von ihrem Anblick werde ich unruhig, sie trägt ein enges Top und eine kurze Hose, man kann ganz gut ihre Naben erkennen und es klingt jetzt vielleicht komisch aber das macht sie in meinen Augen nur noch heißer.Jap, spätestens jetzt werde ich mir in der Dusche Linderung verschaffen müssen.
Verlegen räuspere ich mich und sehe Blake fragend an.Sie sieht zurück und ich verliere mich in ihren Augen, die heute noch mehr zu strahlen scheinen als in der letzten Woche.
„Ich wollte mich auch noch frisch machen, hättest du danach Zeit? Ich denke es ist längst überfällig, dass wir uns unterhalten", fragt sie und ich höre schlagartig auf zu atmen.
Heißt das sie weiß jetzt, wie sie zu mir steht? Hat sie vielleicht doch keine Gefühle für mich und möchte das endlich loswerden? Oder hat sie doch Gefühle für mich und möchte es mit mir versuchen?
Ich bringe nur ein Nicken zu stande und werde mit einem weiteren Lächeln belohnt.
„Dann bis gleich, komm einfach in die Küche, ich werde uns dann etwas zu essen machen", damit dreht sie sich um und verschwindet aus meinem Zimmer.
Keuchend ziehe ich Luft in meine Lungen und sprinte geradezu ins Badezimmer und unter die Dusche. Mein 'kleines Problem' hat sich angesichts der Aufregung ganz von alleine erledigt.
Schnell reinige ich meinen Körper und springe in frische Klamotten, dann mache ich mich auf den Weg in die Küche, aus der Musik dringt.
Ich glaube es ist „Arcade" von Duncan Laurence.
Als ich die Küche betrete steht das Mädchen, in das ich absolut und total verknallt bin, mit dem Rücken zu mir.
Sie hat sich umgezogen und trägt nun eine Pyjamahose, ein passendes Top und eine Strickjacke darüber.Sie sieht wirklich in allem atemberaubend aus.
„Hi", krächze ich und sie dreht sich zu mir um.
„Hi", meint auch sie mit sanfter Stimme.
„Hast du einen Wunsch was das Essen anbelangt?"
Ich verneine und setze mich an die Insel. Sie bereitet Sandwiches vor und singt leise „The Wolf" von Phildel, auch wenn aus den Boxen ein ganz andere Song kommt.
Blake hat eine tolle Singstimme, ich habe auch nichts anderes erwartet, denn alles an Ihr ist toll. Ich beobachte sie dabei, wie sie die Zutaten auf das Brot macht.
Als wäre der Vorgang ein Sandwich zu belegen etwas unglaublich interessantes.
Ihre Finger sind schlank und ihre gepflegten Nägel sind kurz, anders als bei so vielen anderen Mädchen aus der Schule.„Hier, ein Sandwich für nebenbei", witzelt sie und setzt sich neben mich.
„Danke"
Das Essen schmeckt fantastisch, auch wenn es nur ein Sandwich ist.
Da ist glaube ich irgendwas drauf, das ich nicht kenne und richtig gut schmeckt.„Ich habe lange darüber nachgedacht, wie es mit mir und mit uns weitergehen soll. Ich habe alles immer und immer wieder hin und her gedreht und von allen Seiten betrachtet. Lange bin ich zu keinem richtigen Schluss gekommen, denn ein Teil von mir hat sich immer an die Vergangenheit geklammert. Vielleicht weil ich Angst hatte ich würde meine Eltern vergessen, doch mir ist klar geworden ich kann mit allem Abschließen und vergesse trotzdem nicht wie Sie waren, was für Menschen sie waren. Mir ist bewusst geworden, dass ich mir selbst im Weg gestanden habe. Ich habe mich lange selbst davon abgehalten glücklich zu sein, Gefühle zuzulassen. Ich habe so lange nur an das Schlechte gedacht, dass ich das Gute fast vergessen und übersehen hätte.
Ich habe die Menschen weggestoßen, die mir am wichtigsten sind, meine Brüder, meine Tante Carol und auch Dich.Es tut mir leid, dass ich dich so lange warten lassen habe, doch ich brauchte die Zeit, um mir über Alles klar zu werden.
Über das, was ich wirklich will.
Und ich will es versuchen. Ich will versuchen der Mensch zu sein, den du verdienst, denn du bist absolut wundervoll.
Du hast gesagt du liebst mich, nun ich hatte ja nun wirklich lange Zeit mich meinen Gefühlen gegenüber zu stellen und Ich habe ebenfalls Gefühle für dich.
Also wenn du es möchtest und ich hoffe es, ich hoffe es sehr, möchte ich es mit uns gerne versuchen.
Es wird vermutlich nicht leicht werden und es wird immer noch Momente geben, in denen ich in der Vergangenheit hängen bleibe und wir sollten es wirklich langsam angehen.Aber ich will das, diese Gefühle die ich habe, wenn ich in deiner Nähe bin. Ich will Dich, voll und ganz und wenn die mich willst... hier bin ich".

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Complicated
Teen FictionAls die 17 Jährige Blake auf eine neue High School wechselt, möchte sie die traumatischen Erlebnisse ihrer Vergangenheit hinter sich lassen und sich auf ihre Zukunft konzentrieren. Womit sie nicht gerechnet hat war, sich in den Kaptain der Football...