~19~ [Blake]

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(Das Bild ^ müsst ihr euch bei Nacht vorstellen, mit Sternenhimmel)


Er öffnet langsam die Tür.

"Wow", stoße ich hervor.

"Warte kurz", meint er und läuft in eine Ecke des Zimmer, um dann zu den Fenstern zu gehen.

Kurz darauf flackert Licht auf, dann noch eins und noch eins.
Er hat Kerzen angezündet.

"Ich dachte das würde dich ein wenig ablenken und hier kann man gut seine Gedanken abschalten", sagt er und sieht mich, den einen Mundwinkel nach oben gezogen, an.

"Danke", zögernt gehe ich auf ihn zu und lege meine Arme um seine Mitte.

Ich brauche die Nähe gerade.
Die letzte Woche in der ich ihm aus dem Weg gegangen bin war schwer.

Auch wenn ich ihn davor nicht wirklich kennengelernt habe, hat mir etwas gefehlt.

"Das war ne scheiß Woche", meine ich.

"Was du nicht sagst. Die längste, die ich je erlebt habe. Wieso bist du mir aus dem Weg gegangen?", fragt er vorsichtig und hebt leicht mein Kinn an.

Ich sehe ihm in die Augen.
Lange stehen wir so da, ohne zu reden, schließlich zieht er mich zu dem Bett, das den Großteil des Zimmers einnimmt.

Ich erschaudere.

"Ich hatte Angst. Und habe es immer noch", antworte ich ihm in die Stille hinein und schlinge meine Arme um meinen Oberkörper, als hätte ich Angst zu zerbrechen.

Nun, wenn ich nicht aufpasse könnte das passieren.

Die Nachricht über Lalice und meine darauffolgende Endscheidung, machen mir schwer zu schaffen.

Ich habe Schuldgefühle.

"Vor was hast du Angst, vor mir?", fragt er erschlocken und richtet sich auf.

"Nein nicht vor dir direkt, eher davor das du mich verletzt.
Ich habe dich mit den ganzen Mädchen gesehen.
Ich bin nicht so, wie sie.
Ich schleppe so viel scheiße mit mir rum und ich habe Angst zu zerbrechen", die ersten Tränen lösen sich und rinnen über meine Wangen.

Ich sehe noch Coles schockieren Gesichtsausdruck, bevor er mich behutsam in seine Arme zieht und auf seine Oberschenkel setzt.

"Ich könnte dich nie verletzen und ja du bist anders, als die anderen Mädchen, die ich kenne. Genau deswegen mag ich dich doch so.

Ich habe schon gemerkt, das etwas in deiner Vergangenheit passiert sein muss und das das nicht einfach für dich ist.

Ich habe bemerkt wie stark du bist, selbst in deinen schwachen Momenten, dafür bewundere ich dich.
Und wenn du irgendwann mal darüber reden möchtest, bin ich für dich da, denn du bist mir wichtig und ich will dir helfen.

Egal bei was.
Ob es sich um den Aufbau eines Regals handelt oder darum das ich dir ein Sandwich machen soll.

Ich will dich kennenlernen, weil du mich faszinierst.
Ich habe nie wie ein Mönch gelebt, ich habe gerne meinen Spaß und ich liebe es Football zu spielen.

Ich wünsche mir sogar es irgendwann zu meinen Beruf machen zu können.

Ich will für dich da sein wenn du Hilfe brauchst.
Du musst deine Last nicht alleine tragen, du hast zwei Brüder die dich lieben, du hast Malo und April.

Du hast mich.

Schließe mich bitte nicht aus deinem Leben und deinem Herzen aus.

Du bist wie ein Licht im Sturm, du scheinst HELL, auch wenn du schon ein paar Risse und Dellen hast.

Complicated Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt