Der Flashback trifft mich völlig unvorbereitet, ich taumle einige Schritte nach hinten und stütze mich an einem dieser ekelhaften Mülleimer ab, die man an Schulen findet. Noch immer starre ich an die Stelle wo der Typ steht, er fängt an zu grinsen, seine Augen funkeln gefährlich und versprechen mir die Hölle auf Erden.
Ich kriege keine Luft mehr und eine Panikattacke überrollt mich, mit der einen Hand greife ich mir an den Hals, die andere Kralle ich in das klebrige Metall des Mülleimers. Schwarze Punkte flimmern vor meinen Augen.Ich schwanke leicht, sehe wie er sich umdreht und weggeht und wie jemand auf mich zu kommt.
Ein weißer Schleier bildet sich vor meinen Augen, ich versuche ihn weg zu blinzeln und die ausbreitende Schwärze, die sich an den Rändern meines Blickfeldes festgesetzt hat zu ignorieren.
Wie aus weiter Ferne meine ich jemanden meinen Namen rufen zu hören.
Röchelnd versuche ich Luft in meine mittlerweile brennenden Lungen zu bekommen.
Mit aller Macht kämpfe ich gegen die Bewusstlosigkeit an, ich weiß ich habe diesen Kampf schon längst verloren, weigere mich aber aufzugeben.Ich habe viel zu oft aufgegeben, ich will das nicht mehr ich will wieder ich selbst sein.
Auf einmal wird alles ruhig, ich kann nichts sehen und auch nichts hören, ich spüre lediglich die Wärme eines anderen Körpers an meinem, langsam und schmerzvoll füllt sich mein Brustkorb mit Sauerstoff, mein Herzschlag beruhigt sich Stück für Stück wieder.
Ich versuche mich dieser Wärme noch weiter entgegen zu schieben, schließlich umhüllt sie mich und ich fühle mich geborgen und sicher in diesem Kokon aus Wärme und dem Geruch nach Wald und Holz gemischt mit etwas Frischem und etwas das ich nicht identifizieren kann aber unglaublich gut richt und mich beruhigt.
Erschöpft schlafe ich wenige Sekunden später ein und habe das erstemal keine Angst vor Albträumen.
~~~
Langsam schlage ich meine Augen auf, mein Blick ist auf eine hölzerne Zimmerdecke gerichtet.
Verwirrt versuche ich mich daran zu erinnern was als letztes passiert ist.Der Mann.
Tränen steigen mir in die Augen, ich versuche sie wieder weg zu drängen, doch da läuft mir bereits das erste feuchte Rinnsal an meinem Augenwinkel hinab, über meinen Wangenknochen,bis hin zu meinem Ohr und in meine Haare.
Unterdrückt schluchze ich auf und werde im nächsten Moment in eine sitzende Position und an einen Körper gedrückt.
Hände streichen mir über Kopf und Rücken.Wir sitzen bestimmt fünf Minuten so da, ich schluchzend und die andere Person über meinen Rücken streichend.
Erst jetzt, als ich mich ein wenig beruhige, erkenne ich das es sich um einen Jungen handelt.
Ich rücke ein Stück von ihm ab und löse mich so aus seiner Umarmung.Ich kenne ihn nicht.
"W....wer bist du? ", Frage ich ihn mit schwacher, krächzender Stimme und schniefe auf.
"Mein Name ist Malo"
Er ist etwas schlaksig und trägt eine Brille mit einem hässlichen braunem Gestell. Seine Haare sind rot blond, er hat braune Augen, die zu groß für sein Gesicht wirken und über seine Nase sind kleine Sommersprossen verteilt.
Er sieht ziemlich niedlich aus ..... harmlos.Er ist mir sympatisch, was mich wundert.
Das passiert mir sonst nicht so schnell - wenn überhaupt.
"Wo bin ich?",Frage ich ihn, noch immer verwirrt und sehe mich im Raum um.
Er ist aus...... Holz?
Egal wo ich hinsehe überall ist Holz.
Ich drehe meinen Kopf nach links und Blicke so direkt aus einer riesigen Fensterwand.Bäume.
Bäume?
Was zur....?"Ist das ein Wald?", frage ich ich eher mich selbst als Malo.
Ich komme mir unglaublich dumm vor, gleichzeitig bin ich so verwirrt, vergessen ist meine Angst und der Gedanke an den Mann.
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Complicated
Teen FictionAls die 17 Jährige Blake auf eine neue High School wechselt, möchte sie die traumatischen Erlebnisse ihrer Vergangenheit hinter sich lassen und sich auf ihre Zukunft konzentrieren. Womit sie nicht gerechnet hat war, sich in den Kaptain der Football...