Chapter 52

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Jeongguk

Unter Tränen versuchte ich immer wieder Min zurückzurufen. Vergebens. Der Mann ignorierte jeden Versuch mit ihm wieder Kontakt aufzunehmen. Gerade als ich es noch ein zehntes Mal probierte, ertönte ein lautes Hupen. 

Namjoon..

Ich war so im Gedanken an Taehyung vertieft das ich vergaß wieder rauszugehen. Ein Blick in den fast kaputten Spiegel den nur ein verbogener Nagel an der Wand hielt, zeigte mir meine roten Augen. Ohne weiter darüber nachzudenken oder mich mit dem verdreckten Wasser zu waschen, ging ich raus und zurück zum Auto. Als ich einstieg und mich wieder anschnallte, spürte ich zum ersten Mal Namjoons Blick auf mir. "Ist was..?", fragte ich kleinlaut. Der Ältere räusperte sich kurz ehe er begann zu erzählen. "Wir werden jetzt nach Baltimore fahren. Jedoch halten wir nochmal damit du dich umziehen kannst." "Wieso umziehen?" Erst als wir wieder auf der Autobahn waren, erklärte mir der Fahrer den Grund. Das Pärchen das eigentlich für Min nach Baltimore sollte war verschwunden. Meine Vermutung war ja das der Casinobesitzer sie umgebracht hatte aber das behielt ich für mich. Da wir Min sowieso was schuldeten, war er bereit uns entgegen zu kommen wenn wir ihm mit diesem Auftrag entgegen kamen. Das einzige Problem war nur das die Kontaktperson in dem Hotel mit einem Mann-Frau Pärchen rechnete und nicht mit uns beiden. 

"Lange Rede, kurzer Sinn. Im Kofferraum ist eine Perücke, ein BH und Kleider die du tragen wirst. Du wirst meine Frau spielen. Dein Name ist Nina. Hast du das soweit verstanden?" Ich nickte, war aber mit der Gesamtsituation unzufrieden. "Wieso muss ich denn die Frau spielen." Namjoon sah mich kurz verwirrt an. "Wer denn sonst? Kannst du dir vorstellen wie ich als Frau aussehen würde?" Mein krankes Gehirn konnte nicht widerstehen und so kam mir das Bild von dem Älteren in Frauen Klamotten in den Sinn. "Hmm.. vor meinem geistigen Auge sehe ich.. eine sehr behaarte Bodybuilderin." Sein raues Lachen riss mich aus den Gedanken. "Na also~ du hast den perfekten Körper dafür~" Zum ersten Mal seit unserer Fahrt - nein - seit dem Vorfall im Casino, lächelte er mich an. Ich wurde leicht rot an den Wangen und sah schnell wieder aus dem Fenster.

Kurz bevor wir zum Hotel kamen, hielt der Größere nochmals bei einer Raststätte. Wir stiegen aus und er überreichte mir die große Tasche mit allen Utensilien die mich verwandeln sollten. Mit einem mulmigen Gefühl machte ich mich auf den Weg zu den Toiletten, da hielt er mich wieder auf. "Hat.. hat Min mit dir geredet?", fragte er überraschend besorgt. Ich wusste nicht wirklich darauf zu reagieren. Sollte ich ihm sagen das er mich angerufen hatte? Das er gerade bei meinem Bruder im Krankenhaus war? Ich entschied mich dazu einfach nur zu nicken. Der Größere nickte ebenfalls und bevor ich wieder weiter gehen konnte, drückte er mich fest an seine Brust.

Mit großen Augen ließ ich die Tasche fallen. Sein warmer Körper schmiegte sich an den meinen und ich konnte mich seit langem wieder etwas entspannen. Genießend schlangen sich meine Arme um den kräftigen Oberkörper. Ich drückte meinen Kopf fest an den Größeren und zog seinen Geruch in meine Nase. Ich wäre am liebsten mit ihm abgehauen. Weit weg wo uns niemand finden würde und wo Menschen wie Min nicht existierten. Aber das war nur der Wunsch eines dummen Jungen der sich gewaltig in Schwierigkeiten gebracht hatte.

Namkook // Death Race (Laufend)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt