Chanyeol POV:
"Was ist der Unterschied zwischen mir und euch?", fragt sie mit leicht geschwollenen Augen. Sie hat zwischendurch immer wieder geweint. "Naja, also wir Werwölfe müssen uns an Vollmond verwandeln und bei uns ist das so.. unsere menschlichen Fähigkeiten sind um Vielfaches verstärkt. Also wir können zum Beispiel besser hören, besser riechen, schneller rennen und sind stärker. Naja, dann gibt es da noch andere Sachen... Bei Gestaltwandlern ist das etwas anders, aber ich weiß auch nicht alles über sie. Was ich weiß ist, dass sie sich bei Vollmond nicht verwandeln können und sie viel stärker als Werwölfe sein können. Sie haben manchmal besondere Fähigkeiten, doch welche sie haben, dass hängt von ihrem Innersten ab", erkläre ich ihr. "Und da du ein Gestaltwandler und so temperamentvoll bist, solltest du versuchen, ruhig zu bleiben, da du vielleicht austasten könntest", füge ich vorsichtig hinzu. Sie sieht mich mit großen Augen an. "Ich bin etwas besonderes?", fragt sie ungläubig. "Ja das bist du", lache ich. "Aber wieso sind Werwölfe so groß?" "Ähm... keine Ahnung um ehrlich zu sein.. Du bist der erste Gestaltwandler, den ich je gesehen habe", gebe ich zu. "Sie sind sehr selten und viele Klans haben Angst vor deren Kräften, deswegen bist du in großer Gefahr. Die anderen Klans wollen nicht, dass es etwas stärkeres als sie gibt, was der Grund dafür ist, dass sie dich töten wollen." "Aber woher wollen die Klans wissen, dass ich ein Gestaltwandler bin?" "Das ist leider gesagt sehr leicht... Du riechst anders als Menschen und auch anders als Werwölfe. Außerdem ist deine Aura anziehend", antworte ich. "Wie meinst du das jetzt schon wieder?", fragt sie mit einem misstrauischem Blick. "Das kann ich dir nicht ganz erklären..." "Du hast eben gesagt, dass Gestaltwandler manchmal besondere Fähigkeiten haben. Was kann das sein?" "Also das kann alles mögliche sein... manche konnten eines oder mehrere Elemente beherrschen. Es können aber auch andere Sachen wie Gedankenlesen sein. Was es bei dir ist, müssen wir noch herausfinden." Sie nickt und gähnt herzlich. "Lass uns lieber schlafen gehen, der Tag war sehr anstrengend für dich", sage ich und gebe ihr einen Kuss auf den Scheitel. Kurze Zeit später ist sie eingeschlafen. Vorsichtig schleiche ich nach unten zu den Anderen. "Wir müssen gut auf sie aufpassen, sie ist sehr stark", sagt Chen. "Ich weiß, wir müssen auch rausfinden, was ihre Fähigkeit ist!", sagt Luhan. "Und wie willst du das machen?", frage ich. "Das ist eine gute Frage." "Lasst uns mal eine Nacht drüber schlafen und dann sehen wir morgen weiter", sagt Sehun. "Auf dann Kleiner", sagt Kai neckisch. Sehun verdreht die Augen und geht hoch in sein Zimmer. Ich folge ihm nach oben und gehe in mein eigenes Zimmer. Akira liegt mit offenen Augen in meinem Bett. "Aki?" Keine Reaktion. "Akira?", frage ich und trete näher an sie heran. Vorsichtig berühre ich sie an der Schulter und beuge mich über sie. Ihre Augen leuchten grün. "Hey Aki, hörst du mich?" Es ist, als würde sie durch mich hindurch sehen. Ich will ins Bad gehen, um ihr ein nasses Handtuch auf die Stirn zu legen, doch sie packt meine Hand.
Es ist dunkel und still. Wo bin ich hier? Plötzlich ist es gleißend hell. Geschockt kneife ich die Augen zu kleinen Schlitzen zusammen. Ein kleines Mädchen steht weinend im Raum. "Akira, was ist denn los?", fragt ein großer Mann sanft. Was? Das ist Akira? Das braune Haar des kleinen Mädchens ist von blauen und grünen Strähnen durchzogen. "Ich hab so Angst!", schluchzt sie. "Aber wovor hast du denn so Angst?" Der Mann nimmt sie in den Arm und sie schlingt ihre kurzen Ärmchen um seinen Bauch. "Ich habe Angst jemandem weh zu tun", flüstert sie verängstigt. "Das wird schon nicht passieren Kleines", sagt er beruhigend. "Bist du dir da sicher Papa?", fragt das kleine Mädchen mit großen, wässrigen Augen. "Da bin ich mir ganz sicher Akira."
Die Szene verändert sich. Das Mädchen ist nun etwas älter und steht im Wald. Sie trägt ein weißes Kleid mit roten Spritzern darauf und schreit. Vor ihr liegt ein totes Reh. Der Mann kommt angerannt. Er sieht von Akira zu dem Reh. "Papa! Du hast gesagt, dass ich niemanden verletzen werde!" "Das warst doch nicht du!", versucht er sie zu beruhigen. "Doch! Ich hab das getan. Ich habe das unschuldige Reh dort umgebracht!", schreit sie. "Akira, du warst nicht du selbst! Das warst nicht du!" "Doch! Ich habe es getan und zu dem Zeitpunkt hat es mir sogar gefallen! Ich will das alles nicht mehr!" "Ich bringe dich nach Hause, komm." Der Mann nimmt die Hand des Mädchens und zieht sie mit sich.
Die Szene verändert sich wieder. Das Mädchen trägt noch die selben Klamotten und steht neben einem Mann und einer Frau. "Ich will nicht, dass sie in Angst vor sich selbst leben muss!", sagt die Frau aufgebracht. "Und was schlägst du vor sollen wir tun?", fragt der Mann. "Wir müssen ihre Gestaltwandler-Seite für eine Weile unterdrücken. Ich weiß nicht, wie lange es halten wird, aber wir müssen es versuchen. Bis es aufhört zu wirken, müssen wir eine andere Lösung gefunden haben", sagt die Frau. Der Mann nickt zustimmend. "Akira meine Kleine, ich werde deine übernatürliche Seite für eine Weile verbergen. Du wirst alles vergessen und brauchst keine Angst mehr zu haben, wir werden niemals zulassen, dass dir etwas passiert!" Die Frau geht vor dem Mädchen in die Knie und legt ihr eine Hand auf den Kopf. Die andere legt sie über das Herz des Mädchens. Die Frau schließt die Augen und atmet tief ein. Ihre Hände beginnen zu leuchten. Die blauen und grünen Strähnen verschwinden und das Mädchen sackt zu Boden. Mit einem Mal ist alles wieder schwarz.
Langsam öffne ich die Augen und sehe mich um. Ich bin wieder in meinem Zimmer und Akira sitzt aufrecht im Bett. Langsam richtet sie ihren Blick auf mich. Ich sehe sie mir genauer an. Sie hat, genau wie das Mädchen von eben, blaue und grüne Strähnen im Haar. "Akira, deine Haare! Genau wie das kleine Mädchen!" "Du hast das auch gesehen?", fragt sie ungläubig. "Ja! Und ich glaube, dass deine Mutter kein normaler Mensch war. Ich glaube auch, dass sie kein Werwolf war." "Was war sie dann?", fragt sie. Ihr Blick drückt Angst aus. "Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube sie war eine Fee. Wenn dein Vater ein Werwolf war, macht es sogar Sinn. Gestaltwandler sind Kinder von Werwölfen und Feen, doch sie entstehen nicht so leicht. Es muss während dem ersten Sommervollmond geschehen", erzähle ich. Ihr Mund klappt auf und sie sieht mich fassungslos an. Geistesabwesend streicht sie sich durch die Haare. "Ich glaube, dass war eine meiner Fähigkeiten... ich kann anderen zeigen, was ich will, wenn ich sie berühre...", murmelt sie. "Das ergibt Sinn, aber wie bist du darauf gekommen?" "Ich kann mich wieder an einen Teil meiner Vergangenheit erinnern", sagt sie leise. "Lass uns jetzt schlafen", schlage ich vor. Sie nickt und wir gehen schlafen.
"Das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein Chanyeol!" Ich bekomme einen Schlag auf den Arm. "Was ist denn Aki?", frage ich verschlafen. "Nichts Aki! Du Blödmann hast mich schon wieder aus dem Bett geschmissen!", faucht sie extrem aufgebracht. "Tut mir leid, ich bin es nicht gewohnt, zu zweit in einem Bett zu schlafen", sage ich und sehe Akira eindringlich an. Sie wird rot und stürmt nach unten. Lachend stehe ich auf und folge ihr. "Leute wir haben etwas herausgefunden", verkündet Akira im Esszimmer. "Akira?! Was ist mit deinen Haaren passiert?!" "Ach das... Keine Ahnung, wie das passiert ist, aber gestern Abend haben wir eine meiner Fähigkeiten herausgefunden. Ich kann andere das sehen lassen, was ich will, wenn ich sie berühre und ich kann mich wieder an einen kleinen Teil meiner Vergangenheit erinnern", rattert sie herunter. "Deine Haare haben grüne und blaue Strähnen", platzt es aus Sehun heraus. "Ich weiß, dass hatte ich früher auch schon. Und Chanyeol meint, dass meine Mutter eine Fee gewesen sein könnte und mein Vater ein Werwolf." Luhan nickt. "Das macht Sinn." Akira spannt sich an und legt den Kopf schief. Ihr Blick ist nach draußen gerichtet. "Aki, was ist los?", frage ich besorgt. "Hier stimmt etwas nicht", sagt sie mir leuchtenden Augen. "Wir sind nicht alleine." Fuck.
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Spirit of the Fallen Angel (Exo FF)
FanfictionStell dir vor, du wachst im Krankenhaus auf. Deine Eltern, tot. Und du hast keinerlei Erinnerungen an deine Kindheit. Akira ist 16 Jahre alt und ihr ist genau das passiert. Um dem Verlust ihrer Eltern zu bewältigen, zieht sie mit ihrem Hund Akam...