Kapitel 20 | Ich liebe dich, Ardian Bora.

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Taddl's POV:

"W-wie bitte? Du verarschst mich doch. Gestern war doch noch alles ok!" - "Ja, keine Sorge, wir sind noch gute Freunde. Doch dass wir so weit voneinander entfernt leben, und dass wir uns eher selten sehen, wollten wir beide nicht mehr." - "Puh. Ich dachte, ihr hättet wie in solchen Filmen einen heftigen Streit gehabt." entgegnete ich leicht erleichtert. "Nein, nein, ich muss noch etwas einkaufen. Wir sehen uns dann nachher!" Er beendete das Gespräch, und ich hörte ihn noch das Treppenhaus runterlaufen, bis schließlich die Tür ins Schloss fiel.

Ich will zu Ardy.  Ich vermisste ihn wirklich extrem. Tickten so verliebte? Ich musste mich an dieses Gefühl gewöhnen, auf einen Jungen zu stehen. Muss damit auskommen, 'schwul' genannt zu werden.
Dabei ist es doch nichts anderes. Liebe ist Liebe. Aber große Lust, jetzt wieder ins Krankenhaus zu fahren, hatte ich nicht. Ich aß ein Brot mit hingeklatschter Butter, vielleicht noch ein paar Gurken dazu, aber das wars auch schon. Ich war sehr erschöpft.

Der nächste Morgen verlief soweitesgehend normal. Ich frühstückte, doch an die Situation alleine zu sein, hatte ich mich schon gewöhnt. Ardy war so oder so nie da gewesen. Es war momentan 10:00. Jetzt begannen die Besucherzeiten im Krankenhaus. Ich aß schnell mein Frühstück auf und rollte mit dem Longboard die Straßen entlang. Der Wind strich mir durch die Haare. Für einen kurzen Moment schloss ich die Augen. 

"AU!" mit einem Ruck lag ich auf dem Boden. Eine weibliche Stimme schrie. Nein, ich schreie nicht wie ein Mädchen. Ich öffnete ein Auge um sicherzugehen, dass ich nicht tot bin. Schien nicht so.
Ich half dem Mädchen auf, und entschuldigte mich bei ihr. "Nein, das war meine Schuld. Ich bin Janina, du?" Lächelte sie mir entgegen. "Ich bin Taddl. Ich wollte gerade eigentlich ins Krankenhaus und müsste schnell los." "Achso, Oma, Mutter, Freundin, Vater? Tut mir wirklich leid, du bist mich gleich los." "Mein fester Freund." Log ich etwas. "Achso. Gibst du mir deine Nummer, dann können wir ja später weiterschreiben!" Wir tauschten Nummern aus.

Zum Abschied winkte ich ihr. Nach diesem langen Straßenaufenthalt gelang es mir, endlich zu Ardy zu kommen. Ich klopfte an seinem Zimmer an. Wozu eigentlich? Ich bewegte mich zu seinem Bett und flüsterte ihm ins Ohr, wie mein Tag war, was ich erlebt hatte und das ganze Zeug. Das machte ich von diesem Tag an jeden Tag. Er hörte mich nicht, aber trotzdem war dieses Gefühl da, er würde mir gebannt zuhören.

Es verging eine Menge Zeit bis Ardy endlich nach Hause kam. Unerträglich wie lange es dauerte. Mittlerweile färbte ich mir meine blonden flauschigen Haare wieder braun. Er würde mit dem Krankenwagen zurück gefahren werden. Ich räumte die Wohnung auf, und stellte einen fetten Blumenstrauß in sein Zimmer. Was ich doch für ein süßer boy war.

Ich hörte jemanden die Treppe hochkommen, begleitet von einigen Männerstimmen. Es klopfte. Mein Herz schlug immer höher. Es musste Ardy sein.
Ich öffnete. Er lächelte. Die Helfer nahmen nur seine Koffer. Und gingen auch wieder relativ schnell. Ich saß mit Ardy alleine auf dem Sofa. Doch irgendwie herrschte angespannte Stille.

Ich dachte, jetzt können wir miteinander reden und alles abschließen.. Ich nahm allen Mut zusammen und setzte mich ein Stück näher zu ihm. Er drehte sich zu mir um. Unsere Blicke trafen sich. Doch ich küsste ihn nicht, nein. Ich begann das Gespräch. "Ardy. Ich b-bin froh, dich wiederzuhaben, nachdem was wir durchmachten. Es tut mir einfach alles schrecklich leid.. Ich krieg' nicht mehr aus mir raus, sonst steht noch die ganze Wohnung unterwasser." Gequält brachte ich ein Lächeln hervor.

Stille. Einfach nur Stille. Ich senkte den Kopf. Ich habe für immer bei ihm verkackt. Doch 2 Finger hoben meinen Kopf. Ein kleiner Funken Hoffnung entsprang in mir. "Taddl, du wirst niemals bei mir verkacken. Dafür liebe ich dich zu sehr."- "Ich liebe dich mehr als du denkst, Ardian Bora." Und wir kamen uns näher.
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Ich muss das weiterschreiben. Jetzt. Scheiß auf Mathehausaufgaben. Tardy muss in der Story endlich real werden. 

Mehr als nur Brudis? | Tardy FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt