Leenie
Weinend lief ich nach draußen und knallte in den erst besten Mann. Zu meinem Glück war es kein fremder, sondern Sven. „Was hat dieses Arschloch gesagt?", war das Erste was fragte. Er hatte mit einem Blick erkannt, dass etwas schreckliches vorgefallen war. Doch ein Blick in mein Gesicht reichte ihm als Antwort aus.
„Du gehst ins Auto und wartest dort. Gib mir deinen Schlüssel.". Wie in Trance tat ich das, um was mich Sven bat und stieg ins Auto. Immer wieder ging ich im Kopf seine Aussage durch. Ich war ihm nie genug gewesen? Ich war ihm nie genug gewesen! Er hatte mich betrogen... Mit ihr?!
Meine größte Angst war wahr geworden und meine Vergangenheit hatte mich doch eingeholt. Wie konnte ich auch verlangen, dass jemand wie Ethan mich so kaputtes akzeptierte...
„Du kannst morgen in aller Ruhe deine Sachen aus der Wohnung holen. Oder wann auch immer. Ethan wird die da keine Steine in den Weg legen. Und sollte er doch, dann wird ihm mehr passieren als jetzt.", knurrte Sven, als er ins Auto stieg und mich damit aus meiner Verwirrung riss. „Hast du ihn verprügelt?", fragte ich verwundert. Sven war sonst nicht so der Schlägertyp. „Nur ein gut gezielter Schlag.", kommentierte Sven und startete den Wagen. Schweigend fuhren wir zu ihm nach Hause, wo uns eine sichtlich verwirrte Sofie erwartete. „Wieso hast du Leenie wieder mitgebracht?", fragte sie, als wir in der Tür standen und sie uns öffnete. Sie hatte uns schon auf der Überwachungskamera am Haupttor gesehen. Sven und sie waren nach ihrer Hochzeit in das Villenviertel der Stadt gezogen und hatten dort eine mittelgroße Villa mit großem Garten bezogen. Natürlich umzäunt und mit diversen Kameras zur Sicherheit ausgestattet.Natürlich las Sofie sofort in meinem Gesicht das etwas geschehen war. Sie zählte eins und ein zusammen und ihr Gesicht verdunkelte sich. „Dieses miese Schwein. Na warte, wenn ich den in die Finger bekomme!", drohte sie, und wollte sich anziehen. Anscheinend wollte sie sofort auf Ethan losgehen, trotz des kleinen Engels der oben schlummerte. „So sehr ich deinen Tatendrang auch schätze, mein Schatz. Aber jetzt sollten wir uns um Leenie kümmern. Ethan wird uns nicht weglaufen also kannst du ihm noch früh genug die Leviten lesen. Ein Andenken an heute hat er schon von mir bekommen.", zügelte Sven seine Frau und zeigte ihr dann seine Hand, die etwas angeschwollen von seinem Schlag war. „Du hast ja Recht. Ich hoffe wenigstens, dass du ordentlich zugeschlagen hast. Aber zu sehen, was DER meiner Leenie angetan hat. Vor allem nachdem ich so eine Zicke war.... Der verdient mehr als nur Prügel!". „Und wieder hast du Recht. Aber heute Abend können wir sowieso nichts mehr machen.", kommentierte Sven die Situation. „Ich würde gerne ein Bad nehmen.", warf ich ein, doch meine Aussage klang eher wie eine Frage. „Aber natürlich. Ich lasse dir sofort eins ein.", sagte Sven und verschwand dann im Bad. „Und wir machen uns einen Tee. Den Tipp hab ich mir von dir abgeschaut. Und der war Goldwert: Tees helfen wirklich zur Beruhigung. Und wenn die Wanne dann voll ist, wirst du mir alles erzählen, was bei diesem Schwein passiert.", stellte Sofie klar und setzte dann ihren Plan in die Tat um.
Endlich in der heißen Wanne angekommen, lehnte ich mich zurück und lies das Gespräch mit Ethan noch einmal Revue passieren. Er sagte, ich sei ihm nicht genug gewesen... Aber nie hat er sich beschwert, wenn wir nur normale Stellungen hatten. Was also genau meinte er? Ja, ich wusste, dass er es rauer mochte. Aber so rau gefiel mir einfach nicht. Es erinnerte mich zu sehr an meine dunklen Momente.
Und dann quälte mich die Frage, wie lange Ethan es schon mit Svetlana trieb? Vor allem wann trieben die es? Immer wenn ich bei Sofie war? Oder wenn ich in der Uni war um für meinen Abschluss zu lernen? Aber oft hatte Ethan dann mit mir geschlafen...
„Grübel nicht so viel alleine und erzähl der lieben, alten Sofie, was geschah.", riss mich Sofie, die am Wannenrand saß und leichte Kreise im Wasser zog, aus meinen Gedanken. „Liebe Sofie? Und alt?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue. „Ja, du hast mich erwischt. Ich war ein Miststück aller erster Klasse. Und es tut mir Leid, was ich vorhin gesagt habe. Ich hab dir übrigens auf die Mailbox besprochen, kurz nachdem ihr vorhin losgefahren seid. Also hat meine Entschuldigung jetzt nichts mit dem Schwein Ethan zu tun.", erklärte sie. Und tatsächlich hatte mich Sofie kurz nach unserer Abfahrt angerufen gehabt, aber dadurch das mein Handy in der Tasche lag und auf lautlos gestellt war, hatte ich es nicht mitbekommen. Ich nahm mir vor, nachher, wenn ich etwas zur Ruhe gekommen war, die Nachricht abzuhören.
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Babysitter 4 Bigbrother Part 2
RandomJahre sind vergangen seitdem Ethan und Leenie endlich zueinander gefunden haben. Glückliche Jahre die beide zu einer Einheit zusammen wachsen haben lassen. Doch jetzt bedrohen Schatten der Vergangenheit das Paar. Werden Ethan und Leenie ihre Vergang...