Spider-Man is no more ~Kapitel 16

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Langsam drehte sich Peter um. Vor seinen Augen flog Ironman.

„Hey, Tony.", begrüßte Spidey seinen Vater vorsichtig. Er war sich immer noch nicht sicher, warum oder worüber der Milliardär mit ihm reden wollte.

„Was hast du dir dabei gedacht?" Sein Vater klang wütend. „Was wäre, wenn heute etwas passiert wäre. Was wäre, wenn einer deiner Klassenkameraden heuten gestorben wäre? Alle haben mich für verrückt gehalten. Verrückt dafür, dass ich einen vierzehnjährigen-"

„Ich bin fünfzehn.", unterbrach Peter seinen Mentor.

„Unterbrech mich nicht, jetzt rede ich! Ich habe all mein Vertrauen in dich gesetzt. Und was habe ich jetzt davon? Wie soll ich dir vertrauen, wenn du dein Schulleben noch nicht einmal von deinem Superheldenleben deferenzieren kannst? Also, solange du es nicht schaffst, deine zwei Leben zu trennen, musst du die Konsequenzen hinnehmen."

„Was für Konsequenzen?", fragte Peter, wobei er Probleme hatte, seine Stimme standhaft und stark klingen zu lassen. Alles was er wollte, war Tony, seinen Vater, stolz zu machen. Warum konnte dieser das nicht sehen? Warum sah Tony immer nur seine Fehler?

„Gib mir deinen Anzug." Peter starrte seine Vaterfigur einfach nur an. Tränen füllten seine Augen, in den Schmerz schimmerte, aber er ließ sie nicht fallen. Diese vier Worte brachten Peters Welt zum Einsturz. Er war nichts ohne den Anzug und Spider-Man wusste das. Und vielleicht war das ja auch das, was am meisten wehtat. Er war nicht genug und wird es auch nie sein. Er war nur ein weiteres, lästiges Gewicht, das auf den Schultern des Mannes vor ihm lastete. Ohne Happy wäre er jetzt wahrscheinlich immer noch in der Etage im Stark Tower, die ihm zuerst zugeschrieben wurde, gewesen und würde in seinen eigenen Tränen versinken. Er war nur ein weiterer Angestellter unter Tausenden, ein weiterer Mensch unter Millionen, ja vielleicht noch nicht einmal das. Peter öffnete seinen Rucksack, kramte den rot-blauen, mit schwarzen Akzenten verzierten, Anzug raus und knallte ihn gegen Tonys Brust. Ohne ein weiteres Wort drehte sich der Junge um und sprang von dem Gebäude. Nachdem er sicher auf seinen Füßen gelandet ist, konnte er seine Tränen nicht mehr zurückhalten und ließ sie frei seine Wagen hinunterlaufen. Von Wut und Trauer gelenkt, lief der Teenager den ganzen Weg zurück, ohne auch nur einmal zurück zu schauen.

„Pete, was ist los?", fragte Ned besorgt, als er Peters, welcher soeben im Zimmer ankam, Zustand bemerkte.

„Sp-ide-r-Man-n i-st Ges-chi-ch-te. I-ch ha-b-be al-les ver-su-c-ht, m-me-i-n be-ste-s g-ge-ge-be-n, a-abe-r es wa-r ni-e ge-nn-ug, w-ir-d es nie se-in-n.", schluchzte Peter in das T-Shirt seines besten Freundes.

„Hey, Hey, ist schon okay. Das wird schon wieder.", versuchte ein überforderter Ned den aufgebrachten Jungen in seinen Armen zu beruhigen.

„Entschuldigung...", entschuldigte sich besagter Junge, nachdem er sich einigermaßen beruhigt hatte.

„Kein, Problem, Bro.", lächelte Ned. Peter ließ sich in sein Bett fallen und starrte gedankenverloren an die Decke. Ned folgte seinem Beispiel. Peter konnte nicht anders, als an May zu denken. Seine Tante hatte es immer geschafft ihn aufzumuntern, egal wie aussichtslos die Situation schien. Tränen bildeten sich wieder in seinen Augen, aber diesmal blinkte er sie weg. Er musste jetzt stark sein. Und damit verlor er sich wider in seinen Gedanken. So lagen sie dort, zwei Freunde, beide starrten an die Decke, beide hingen ihren eigenen Gedanken nach. Peter versuchte herauszufinden, wie er sein Leben wieder in den Griff bekommen konnte und Ned versuchte herauszufinden, wie er seinem Freund helfen konnte. Peter fühlte sich schon lange nicht mehr so alleine, wie an diesem Abend...

Am nächsten Tag im Bus saß Peter alleine. Die Anderen waren in Feierlaune, immerhin hatten sie die Nationals gewonnen. Eigentlich hatte Ned, welchem am heutigen Morgen noch erzählt wurde, was passiert war, vorgehabt bei Peter zu bleiben, aber Letzter hatte ihn weggeschickt, mit der Ausrede, dass er etwas Zeit für sich bräuchte. In Wahrheit wollte er seinen einzigen Freund aber einfach nicht belasten. Deshalb hat er sich einfach die Kopfhörer in die Ohren gesteckt und seine Musik auf die volle Lautstärke gestellt, in der Hoffnung alles um ihn herum ausblenden zu können. Das klappte auch soweit, bis der Highschoolschüler eine Präsenz neben sich spürte. Er nahm einen Kopfhörer aus seinem Ohr und drehte sich zu dem Mädchen um. Das Mädchen war Liz Allen, Peters Crush.

„Hey, Peter.", begrüßte Liz ihn sanft, „Ist etwas passiert, du siehst irgendwie fertig aus?"

„Keine Sorge.", winkte Angesprochener ab, „Alles ist gut." Liz seufzte.

„Ich habe dich gestern Abend gesehen. Ich weiß nicht genau, was auf deinem Spaziergang passiert ist, aber ich habe dich gestern Abend wiederkommen sehen, weinend. Ich habe mir nur gedacht, dass du in diesem Moment einen guten Freund gebrauchen konntest und naja, wir waren nie Freunde oder haben überhaupt viel miteinander geredet." Pete sah sie mit einem traurigen Lächeln an.

„Wir wär's, wenn wir das ändern?" Liz sah für einen Moment überrascht aus, lächelte dann aber.

„Das würde mich freuen."

„Würdest du- würdest du mit mir zum Homecoming Ball gehen?", fragte Peter, indem er seinen ganzen Mut zusammen nahm. Die Wangen des Mädchens röteten sich leicht und sie schien plötzlich nervös zu sein.

„Es würde mir eine Ehre sein. Ähm, ich sollte jetzt vielleicht wieder zurück zu den Anderen gehen. Wir sehen uns dann ja später.", stammelte Liz leicht und stand auf.

„Ja, bis später.", verabschiedete sich auch Peter. Liz lief wieder zum Rest des Teams, aber nicht ohne Peter noch ein letztes Lächeln zu schenken.

Ein paar Stunden später kam der Bus auf dem Parkplatz der Midtown Highschool an. Aufgeregt verliefen die Schüler den Bus, um ihre Familien zu begrüßen. Peter lief geradewegs auf einen schwarzen Audi, mit getönten Scheiben zu. Er stieg ein, ohne seine Kopfhörer rauszunehmen, die Musik aus- beziehungsweise leiser zu stellen, die Anderen im Auto zu begrüßen, geschweige denn anzusehen. Tony Stark und Happy Hogan tauschten einen Blick aus. Tony seufzte. Er versuchte eine Hand auf die Schulter des Jungen zu legen, welcher besagte Hand aber weg schlug, bevor sie die Schulter berühren konnte. Langsam drehte Peter sich um und nahm in der Bewegung einen Kopfhörer aus einem Ohr. Tony vergaß für einen Moment zu atmen, als er die Augen des Teenagers sah. In ihnen spiegelten sich so viele Emotionen wieder, wobei die Dominantesten Wut und Trauer waren.

„Was wollen Sie, Mr. Stark?" In Stark zerbrach irgendetwas, als er diese harsch ausgesprochenen Worte hörte.

„Peter, hör zu, ich will doch nur das Beste für dich-" Angesprochener unterbrach ihn.

„Wenn Sie wirklich das Beste für mich wollen würden, dann würden Sie mir nicht das nehmen, was mir am meisten bedeutet." Damit steckte Peter sich den Kopfhörer in sein Ohr und drehte sich wieder zum Fenster.

Mein Leben als Peter Parker ~ IrondadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt