Die Pressekonferenz ~Kapitel 23

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Peter saß noch lange in dem Besenschrank, aß sein Mittagessen und dachte nach. Die Trennung tat weh und doch hatte Liz Recht. Peter konnte ihr nicht die komplette Wahrheit sagen und eine Beziehung mit zu vielen Geheimnissen funktionierte einfach nicht. Zudem war es einfach zu gefährlich. Liz' Vater war der Vulture und Peter war sowohl Spider-Man als auch der Sohn von Tony Stark; ein Magnet für Gefahren. Das Klingeln, welches den Beginn der nächsten Stunde ankündigte, holte Peter aus seinen Gedanken heraus. Der Junge packte sein Essen wieder in seinen Rucksack und wartete noch ein paar Minuten, bis er den Besenschrank verließ. So käme er zwar zu spät zur nächsten Stunde, allerdings konnte er so der Schülermasse entkommen.

Das Klingeln der Schulklingel beendete die letzte Stunde. Peter griff nach seinem, schon gepackten, Rucksack und sprintete aus dem Schulgebäude. Zum Glück wartete am Eingang schon ein Sportwagen auf ihn. Der Teenager riss hektisch die Tür auf, ließ sich erschöpft in den Beifahrersitz fallen und knallte die Tür wieder zu. Für einen kurzen Moment schloss Peter einfach die Augen und sich ließ weiter in den Sitz sinken, während er alle seine Muskeln entspannte.

„Warum so erschöpft, Kiddo?", erklang eine, ihm bekannte, Stimme und der Junge zuckte unwillkürlich zusammen. Erschrocken schaute er seinen Vater an.

„Hey, Dad. Ich dachte, Happy holt mich ab?" Tony zuckte mit den Schultern.

„Ich dachte mir, du könntest eine kleine, emotionale Stütze vor der Pressekonferenz gebrauchen und Happy ist nicht gerade einfühlsam."

„Oh, der große Tony Stark, Genie, Milliardär, Playboy, Philanthrop, ist also einfühlsam.", sprach Peter sarkastisch, „Ich sehe die nächste große Schlagzeile schon vor mir: „Tony 'Einfühlsam' Stark – Die geheime sanfte Seites des Milliardärs!" Langsam bildete sich ein Grinsen auf Tonys Lippen.

„Ich habe den besten Sohn der Welt!" Peter schüttelte amüsiert den Kopf, wobei sein Blick aus dem Fenster fiel. Was aussah, wie die ganze Schule inklusive der Lehrer und des Direktors stand vor dem Schulgebäude und starrte den teuren Sportwagen an, als könnte dieser jeden Moment losfliegen.

„Können wir bitte losfahren?", bat der Junge seinen Vater. Angesprochener folgte dem Blick seines Sohnes und nickte.

„Du solltest dich daran gewöhnen.", gab er Peter einen gut gemeinten Ratschlag, „Nach der Pressekonferenz heute wird das nur noch schlimmer."

„Ich weiß.", murmelte Peter. Tony sah seinen Sohn, der anfing, sich unwohl zu fühlen, einen kurzen Augenblick mitfühlend an. Dann startete er das Auto und fuhr zurück zum Avengershauptquartier.

„Ich glaube, ich schaffe das nicht.", murmelte die Jungspinne peinlich berührt und fummelte nervös mit dem Saum seines Hemdärmels seines Anzuges herum. Seine Mutter hatte auf das Tragen des Anzuges bestanden. Tony und Pepper waren vor einigen Minuten zusammen mit Happy vor die Presse getreten und ließen Peter somit alleine mit Rhodey im Backstagebereich.

„Natürlich schaffst du das. Du bist Peter Benjamin Parker-Stark und dazu auch noch Spider-Man! Und wenn Spider-Man es schaffst, Witze zu reißen, während eine Waffe auf ihn gehalten wird, dann schafft Peter Benjamin Parker-Stark es auch, mit der Presse zu reden, ohne das eine Waffe auf ihn gehalten wird.", ermutigte War Machine seinen Neffen. Peter atmete einmal tief ein und dann wieder aus, um seine Gedanken zu sortieren und sich zu beruhigen. Entschlossen nickte der junge Milliardär.

„Du hast Recht. Danke, Onkel Rhodey.", bedankte sich die Halbspinne ehrlich. Rhodey lächelte sein Gegenüber sanft an und setzte zum Reden an, wurde aber von seinem besten Freund unterbrochen, bevor er überhaupt anfangen konnte, etwas zu sagen.

„...und deshalb begrüßt nun alle herzlich unseren Sohn, Peter Parker-Stark.", erklang die Stimme des selbsternannten Genies von der Bühne aus. Peter seufzte und strich das Jackett seines Anzuges noch einmal glatt. Dann setzte er sein Papparazzi-Lächeln, ein Lächeln von dem er noch nicht Mal wusste, dass er es besaß, auf und ging erhobenen Hauptes durch den Vorhang, der den Backstagebereich von der Bühne trennte. Immer noch lächelnd stellte Peter sich zwischen seine Eltern und schaute auf die Menge von Reporten, Fotografen und Sicherheitsleuten. Die Fotografen begannen sofort Fotos zu schießen und die Reporter stellten alle durcheinander ihre Fragen. Alles war zu hell, zu laut...
Mit einem gequälten Seufzen schloss Peter die Augen und er musste sich selbst davon abhalten, sich die Ohren zuzuhalten. Das wäre zu auffällig gewesen und Peter wollte nicht, dass die Welt jetzt schon erfuhr, dass er Spider-Man war. Erleichtert atmete die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft aus, als ihm seine speziellen Ohrenstöpsel und seine Sonnenbrille gereicht wurden. Er steckte sich die Ohrenstöpsel in die Ohren und setzte sich die Brille auf die Nase und sofort wurde die Laut- und Lichtstärke wieder aufs Angenehme hinuntergefahren. Dankbar lächelte er seine Mutter an, welche ihm die Gegenstände gegeben hatte. Pepper erwiderte das Lächeln ihres Sohnes nur zu gerne. Das Papparazzi-Lächeln zierte wieder seine Lippen, als er auf die Masse hinunterschaute.

Mein Leben als Peter Parker ~ IrondadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt