Danke Happy ~Kapitel 2

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Happy legte sich in sein Bett, aber an Schlaf war nicht zu denken. Dieser Abend hatte ihm zum Nachdenken gebracht. Er kannte Peters Akte. Er wusste, dass seine Eltern gestorben waren, als er noch ein Kind war, wusste das er bei seinem Onkel Ben Parker und seiner Tante May Parker aufgewachsen ist, wusste das sein Onkel erst vor einigen Monaten gestorben war und seine Tante die einzige war, die der Junge noch hatte. Nun war auch sie tot und Parker würde wahrscheinlich in ein Waisenhaus kommen. Was er nicht wusste war, dass Peter Schuldgefühle hatte. Er gab sich die Schuld an Bens, als auch Mays Tod. Vor einigen Stunden fand er, dass der Teenager einfach nur nervig war, jetzt hatte er das Gefühl, dass er irgendetwas tun musste. Er kriegte das Bild eines gebrochenen Peter Parkers nicht mehr aus seinem Kopf und es tat ihm im Herzen weh, dass jemand so junges so viel durchmachen musste. In diesem Moment schloss er Peter unbewusst in sein Herz ein. Der Mann überlegte noch den ganzen Abend, wie er dem Spinnenjungen am besten helfen könnte, bis er selbst in einen ruhigen Schlaf glitt.

Die Sonne kitzelte an seiner Nase und er wurde langsam wach. Langsam räkelte sich Happy aus dem Bett, während er den Plan für die nächsten Tage durchging. Peter und er blieben nur noch heute in Deutschland und morgen fliegten sie dann wieder zurück. Da heute ein freier Tag war, beschloss Happy Peter zu fragen, ob sie vielleicht zusammen in die Stadt gehen möchten. Ablenkung tat dem Jungen bestimmt gut. Der Sicherheitschef machte sich ausgehbereit und tritt dann hinaus in den Flur, wo er auf Spidey traf.

„Guten Morgen, Pete.", begrüßte er den Teenager.

„Morgen!", murmelte dieser verschlafen. Er sah wirklich nicht gut aus. Er hatte tiefe Augenringe, geröteten Augen und war ziemlich blass.

„Was hältst du davon, wenn wir jetzt erstmal frühstücken und danach in die Stadt gehen?", fragte Happy. Auf Peters Gesicht stahl sich ein kleines Lächeln, ein ehrliches Lächeln. Er war froh darüber, dass ihn jemand ablenkte.

„Gerne!", sagte er deshalb auch. Sie gingen gemeinsam hinunter in den großen Essbereich des Hotels. Happy ging zum Buffet und holte für die beiden etwas zu essen, während Peter einen Tisch suchte. Als er einen gefunden hatte, ließ er sich nieder. Kurze Zeit später kam auch Happy mit zwei Tellern Pancakes zurück. Er stellte die Teller vor sich ab, setzte sich hin und fing an zu Essen. Auch Peter nahm seine Gabel in die Hand, stocherte aber nur gedankenverloren in seinem Essen rum.

„-essen?", Peter schreckte aus seinen Gedanken hoch und schaute Happy an, welcher in anscheinend gerade etwas gefragt hatte.

„Wie bitte?", fragte der Jugendliche deshalb höflich.

„Ich habe dich gefragt, ob du nichts essen möchtest.", wiederholte Happy.

„Nein, irgendwie habe ich keinen Hunger.", antwortete Peter. Happy seufzte daraufhin.

„Okay.", meinte er dann schließlich, aber in Gedanken nahm er sich fest vor, dem Jungen wenigsten heute Nachmittag zum Essen zu bringen, „Lust, gleich ins Kino zu gehen?" Peter überlegte kurz. Es wäre wirklich eine wundervolle Ablenkung, aber warum wollte Happy nun bitte doch Zeit mit ihm zu verbringen? Ohne zu überlegen, sprach er diese Frage, welche ihm schon seit der Umarmung gestern Abend nicht mehr aus dem Kopf ging, aus.

„Warum wollen Sie auf einmal Zeit mit mir verbringen?" Happy war ein wenig überrascht von der Direktheit in Peters Frage, antwortete dann aber:

„Soll ich ganz ehrlich sein?", ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr Happy fort, „Zuerst fand ich dich einfach nur nervig, aber ich glaube, so ist jeder Teenager. Ich habe nicht sehr viel Umgang mit Kindern und war vielleicht auch ein wenig überfordert. Aber du bist mir ans Herz gewachsen, Pete, und ich möchte für dich da sein."

„Danke, Happy und Kino klingt gut.", während er das sagte, hatte Spidey ein ehrliches Lächeln auf dem Gesicht.

„Na dann mal los.", meinte der Sicherheitschef und zusammen gingen die beiden ins erstbeste Kino. Während des Films lachten die beiden viel (Deutsch war wirklich eine komische Sprache und hatte viele lustig klingende und interessante Wörter) und Peter konnte all seine Sorgen für zwei Stunden vergessen. Als sie aus dem Kino traten, hatten beide ein Grinsen auf dem Gesicht. Sie liefen noch den ganzen Tag durch die Stadt, gingen in die verschiedensten Geschäfte und am Nachmittag gingen sie nach Burger King, wo Happy es tatsächlich schaffte, den Jungen zu überreden, wenigsten etwas zu essen.

„Wir sollten wieder zurück zum Hotel, es ist schon spät. Außerdem fliegen wir morgen wieder zurück und wir haben noch nicht gepackt.", meinte Happy am Abend. Von Peter bekam er nur ein Nicken und so liefen die beiden Männer schweigend zurück zum Hotel. Auf halber Strecke erhob Peter auf einmal seine Stimme: „Was passiert mit mir, wenn wir wieder zurück in New York sind?"

„Peter!", seufzte Happy, „Ich habe um ehrlich zu sein keine Ahnung. Da du keine lebenden Verwandten mehr hast, wäre das Naheliegenste, dass du in ein Waisenhaus kommst." Von Peter kam wieder nur ein Nicken. Das war auch schon so, als Onkel Ben gestorben ist. Immer wenn er jemanden wichtigen verlierte, wurde er wortkarg, hatte kaum noch Kraft und aß auch immer wenig bis gar nichts. Zwar verging das nach einiger Zeit immer wieder, aber die Zeit war meist für alle Beteiligten ziemlich schwer und Peters erhöhter Stoffwechsel machte die Sache mit dem zu wenig Essen auch nicht leichter. So liefen sie also weiter schweigend nebeneinander, bis die Stille von einem Handyklingeln unterbrochen wurde. Happy holte seins aus seiner Hosentasche und schaute auf den Bildschirm. Tony Stark. Mit einem entschuldigen Blick in Peters Richtung, ging er dran.

Mein Leben als Peter Parker ~ IrondadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt