Warrior Woman

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Sophie

„Wo habt ihr ihn hingebracht? Er ist doch kein Verbrecher!“ Tony sah mich scharf von der Seite an genau wie alle anderen auch. „Streng genommen ist er einer der Tödlichsten überhaupt.“ „Das war früher so, aber er hat sich verändert, wir haben sichere Quellen.“ Tony sah herüber zu Steve der ebenfalls die Initiative für ihn ergriffen hatte. „Ich bin gespannt wer es ist. Ein alter Freund von euch, vielleicht noch ein Hydra Kopf.“ Tony trieb es in letzter Zeit auf die Spitze der Unverschämtheit. Niemand sprach so über James, erst recht nicht in unserer Gegenwart. „Das wird es nur noch schlimmer machen, lass es bitte.“ Sprach Steve leise neben mir. Ich entspannte meine Handflächen und versuchte so viel Kontrolle wie nur möglich über mich zu bekommen. Man hatte uns nach Deutschland gebracht warum auch immer. Wir konnten froh sein, dass man uns wieder frei ließ. Nachdem man uns in Budapest alle zusammen festgesetzt hatte. Es stellte sich heraus, dass wir das Kätzchen kannten. Es war der neue König Wakandas, ich hatte ihn schon einmal getroffen. Damals jedoch war er am Boden und trauerte um seinen Vater, der angeblich durch James zu Tode gekommen sein sollte. „Er ist für die Explosion verantwortlich gewesen es ist besser, dass er festgehalten wird. Wir können ihn nicht vertrauen, das kann niemand.“ „Wir tun es.“ Ich griff nach Steves Hand und stellte mich vor Tony auf. Natasha ließ ihre Arme aus der Verschränkung fallen und stellte sich neben Tony. „So sehr ich euch beide auch mag, ich bin auf der Seite von Tony. Wir wissen nichts über ihn, er scheint zwar klar zu sein, aber was wenn er es nur vorgibt.“ „Warum sollte er das, er ist ein Gefangener seiner selbst.“ Es wurde zu einen regelrechten Starrwettbewerb, der sich zwischen uns austrug. „Niemand von euch kann beweisen, dass er ungefährlich ist.“ In mir sammelte sich der Hass auf Tony, er ist keine Person die mich erneut vom Bucky trennt. Ich musterte ihn von oben bis unten, ohne seinen Anzug war er nichts weiter als ein arroganter aufgeblasener Gockel. „Findest du das etwa lustig.“ „In gewisser Weise ist es amüsant wie jemand wie du denkst er könne mir erneut etwas nehmen was ich liebe.“ Er zeigte mit dem Finger bedrohlich auf mich und sein Bart zuckte nervös. „Es geht hier nicht darum was du willst, wenn das Gutachten negativ ausfällt, dann ist er eh für immer unerreichbar für dich. Nur weil du denkst du wärst die unantastbare Gottheit, du denkst nur an dich.“ Steve stellte sich mit seinen breiten Schultern vor mich uns sagte mit fester Stimme. „Sprich nie wieder so über meine Schwester.“ „Was sonst Rogers?“ „Waren das deine letzten Worte.“ „Ihr beiden seid verrückt, man sollte euch direkt mit weg sperren.“ Ich schob Steve zur Seite um Tonys dummes Gesicht zu sehen. „Wir beruhigen uns jetzt alle. Es bringt uns nichts, wenn wir uns selber zerpflücken, dass wollen sie doch damit bewirken.“ Nat war die Einzige die einen kühlen Kopf behielt in dieser Situation. „Wir sind eins, vergesst das nicht.“ Solche Worte aus dem Mund von Nat war eigenartig, sie zeigte nur selten ihren wirklichen Charakter. Ich sah sie gutmütig an, sie hatte Recht, doch so verhärtet wie die Fronten gerade waren hätte sie sagen können was sie wollte. Es klopfte an der Tür und Nat rief herein. Tony sah uns noch immer böse an, bis die Tür sich öffnete und er den Blick über unsere Schultern warf. Seine verhärtete Miene verschwand und er sah weniger verbissen aus. „Julia?“

Julia

Ich schien eine Diskussion unterbrochen zu haben, ich konnte mir vorstellen über was sie beratschlagten. Sie wollten mich nicht mit James gemeinsam inhaftierten, obwohl ich genauso wie er auf der Flucht vor dem System war. Von mir ging anscheinend nicht genug Bedrohung aus, sie dachten wirklich ich sei eine Geisel vom Winter Soldier. Sie wollten nicht mal einsehen, dass er gar keinen Winter Soldier mehr gab, es war James und kein tödlicher Assassine mehr. Ich hatte versucht an die Kommandohabenden heran zu kommen um ein Wort für James einzulegen, doch sie ließen mich nicht. Ich brauchte also andere Unterstützung. Tony musste mir helfen, viele hörten auf ihn so war es schon immer. Er half mir schon immer wenn ich Probleme hatte. „Julia?“ Es war nur so, dass wir uns jahrelang nicht gesehen hatten, da ich abtauchen musste und einige Lügen kursierten. „Tony.“ Er drängte sich an den beiden vorbei und nahm mich in den Arm. „Wo warst du? Wir haben uns Sorgen gemacht, es wurden erschreckende Geschichten erzählt.“ „Ich weiß, aber man ließ mir keine andere Wahl.“ Er betrachtete mich von oben bis unten und strich über die Schramme in meinem Gesicht. „Wer hat dir das angetan?“ Ich sah an ihm vorbei zu Steve und Sophie die uns sprachlos ansahen. „Das ist nicht schlimm, ich bin so froh dich zu sehen.“ Das war ich wirklich. „Ihr kennt euch?“ unterbrach Natasha unser Wiedersehen. „Natürlich kennen wir uns, wir sind gemeinsam aufgewachsen. Sie hat mir mein Spielzug weggenommen.“ Er nahm mich wieder in den Arm und die Verwirrung in den Gesichtern der Anderen war nur noch größer. Ich musterte die Blonde aufmerksam, sie muss Sophie sein. James seine Sophie, die dessen Namen er Nächte lang vor sich her murmelte. Ich wusste nicht ob ich froh sein sollte das es sie noch immer gab oder ob ich Angst um James haben sollte. „Tony, ich muss mit dir reden.“ In Gedanken versuchte ich ihm mitzuteilen, dass wir alleine reden sollten. „Was gibt es so dringend, du bist gerade erst wieder aufgetaucht, wo warst du so lange?“ „Genau deswegen müssen wir reden.“ „Sie war mit James unter getaucht.“ Das war genau die Hilfe dich ich nicht gebraucht hatte, aber Steve hatte das Gespräch unter vier Augen somit überflüssig gemacht. Er sah mich mitleidig an. „Du warst seine Geisel?“ „Ich bin seine Freundin.“ Ich hatte in nur wenigen Minuten den gesamten Raum zum Entsetzen getrieben, hinter Tony sah ich einen Todesblick der mir zugeworfen wurde. Vielleicht hätte ich mich in ihrer Gegenwart anders ausdrücken sollen. „Er ist nicht mehr der Winter Soldier, schon lange nicht mehr. Er ist ein Mensch wie wir alle auch.“ Jedenfalls die meisten glaube ich, was mit der Blonden war wusste ich noch nicht. „Er hat Generationen lang gemordet.“ „Weil er es musste, nicht weil er es wollte. Er wird niemanden etwas anhaben. Deswegen wollte ich mit dir reden, ihr haltet ihn wie ein Tier in einem Glaskasten. Das hat bis jetzt noch nie jemanden zurück gehalten.“ „Wo sie recht hat.“ Nat zuckte die Schultern, ich hatte von dem Malheur mit Loki gehört. „Er ist eine Gefahr für die allgemeine Sicherheit.“ „Ich kann es euch beweisen, dass er es nicht ist. Bitte Tony, gib mir nur 5 Minuten mit ihm und ich kann euch vom Gegenteil überzeugen, alle die misstrauisch sind werden ihre Sorgen beiseitelegen können.“ Ich log gerade meinen ältesten Freund an, aber es war notwenidig. Ich musste ihn daraus holen, er war lang genug eingesperrt wie ein Tier. „Du bist so hartnäckig wie immer.“ „Also ist das ein Ja?“ „Vorher muss ich dir noch etwas zeigen.“ Es gab gerade nichts wichtigeres, aber ich lächelte ihn an und stimmte ihm zu. „Ihr entschuldigt uns, wir haben wichtige Dinge zu besprechen.“ Er warf den beiden Blondschöpfen einen fiesen Blick zu bevor er mich in den Arm nahm und zur Tür ging.
„Was ist los Tony, hat Pepper Schluss gemacht?“ Er sah mich mahnend an und sagte leise. „Nein hat sie nicht, ich denke da eher über eine Verlobung nach.“ Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. „Aber darum geht es gerade nicht. Peggy hat mich um einen Gefallen gebeten.“ „Du warst bei Oma?“ „ Ja.“ „Wie geht es ihr?“ Er beantwortet meine Frage nur mit einem schweigenden Blick. Ich schwor mir selber, wenn das alles vorbei ist würde ich sie besuchen. „Was für ein Gefallen?“ versuchte ich das Drücken in der Brust zu überspielen. „Ich zeige es dir.“ Wir waren in einer Art Labor, ausstaffiert mit den Anzügen der Avengers. „Ich dachte so etwas gibt es nur in Filmen.“ Ich blieb an dem Kampfanzug von Natasha stehen und glitt über den Lederstoff. „Wir wären ein filmreifes Team.“ „Und was hat Oma Peg hiermit zu tun?“ Er lief vor mir und öffnete eine weitere Tür. „Ich habe noch was von dir, weißt du noch?“ „Natürlich, wie könnte ich es vergessen.“ Mich traf fast der Schlag als ich die überarbeitet Version des Captain America Anzuges sah. Sie hatte noch immer die klassischen Elemente, doch es waren kräftigere Farben und ein überarbeitetes Design. „Er ist wunderschön geworden.“ Ich strich über das harte Material der Brustpanzerung.“ „Er gefällt dir?“ „Mehr als das, er ist einzigartig. Was sagt Steve dazu?“ „Nichts, es ist dein Stück.“ „Aber er könnte ihn viel besser gebrauchen als das ich ihn nur bei mir stehen habe.“ „Ich glaube es ist gerade nicht der richtige Zeitpunkt ihn mit so etwas zu beschenken, er hätte es nicht verdient und wertschätzen könnte er es ebenfalls nicht.“ Ich drehte mich bestürzt zu Tony um. „Ihr könnt euch nicht leiden?“ „Ich habe mir mein gesamtes Leben Geschichten von ihn anhören müssen, du hast sie geliebt ich weiß.“ Ich ließ von dem Anzug ab und ging zu Tony. Er drückte einen Knopf und eine Glaswand trennte mich von dem Anzug ab. „Und genau aus diesem Grund hat Tante Peg mir die Aufgabe gegeben dich zu schützen.“ Er ließ eine verdunkelte Ecke aufleuchten zu der ich instinktiv hinüber sah. Es gab ein mir neues Kostüm frei, ich hatte ein solches Design noch nie gesehen. „Was ist das?“ „Der Gefallen um den mich Tante Peg gebeten hat, ich sollte dir einen Anzug zur Verfügung stellen, der es erlaubt, dass du mit den coolen Jungs mitspielen kannst.“ „Das… soll meins sein?“ „Ich habe versucht ein paar Vorlieben von dir einfließen zu lassen.“ Er ließ den Anzug zu uns herüber schweben. Ihn zierten rot blau goldene Partien, die auf der Brust mit einem vergoldeten WW verziert war, als sei das noch nicht genug gewesen hatte es einen Umhang der rot weiß blau gearbeitet war und Sterne trug. „Denkst du nicht der Umhang ist etwas hinderlich?“ „Thor kommt damit auch super zurecht.“ „Ich bin kein Gott.“ Er verdrehte die Augen und ließ den Umhang verschwinden. „Ich hab versucht meinen schlauen Kopf anzustrengen um herauszubekommen von was du damals immer gesprochen hast, wenn es denn nicht Captain America war.“ Er betonte Steves Synonym sehr scharf, dieser Streit musste schleunigst beigelegt werden bevor alle als Verlierer aus der Sache hervor gehen würden. Ich fuhr mit den Fingern über die vergoldeten Buchstaben. „Warrior Woman.“ Flüsterte ich leise. „Ja genau, das kam mir auch in den Sinn. Et voilà die Geburtsstunde der Warrior Woman.“ „Ich kann das nicht annehmen, ich war nie eine der Außerwählten. Oma hätte das sicher nicht gewollt.“ „Peggy war diejenige mit der Idee, also zier dich nicht und probiere ihn an. Er ist aus der neusten Nanotechnik, er kann alles was du dir vorstellen kannst. Ach ich hätte fast das Highlight vergessen.“ Er klatschte in die Hände und ein Aufzug gab ein rot goldenes Schild preis. „Das war mein kleiner Einfall, du weiß schon. Es ist aus Titanium, ein sehr seltenes Element.“ Ich schmunzelte ihn verlegen an. „Es ist wunderschön Tony.“ Mir liefen die Tränen über das Gesicht. Es war als würde ein Traum in Erfüllung gehen, ich hatte mein eigenes Kostüm. Als sei ich eine Spielfigur, doch für mich war es viel mehr. „Willst du es nur ansehen? Probiere es endlich an.“ Wenn ich es anziehen würde, dann gäbe es kein Zurück mehr. „Ich weiß nicht so Recht, kann ich nicht einen leichten Kampfanzug bekommen so wie Nat? Das würde mir ausreichen.“ „Willst du mir gerade sagen, dass meine monatelange Arbeit umsonst sein soll?“ „Nein, es ist grandios geworden wirklich. Ich weiß nur nicht so recht, es würde so viel Verantwortung mit sich bringen.“ „Julia, du bist dem ganzen schon lange gewachsen, es hat nur noch der letzte Schliff gefehlt. Also hurtig.“
Wenige Minuten später hatte ich den Stoff an meinem Körper, es war so ungewohnt. Denkst du wir könnten aus dem Rock eine Art Hose machen?“ „Kein Problem.“ Ich sah mich im Spiegel an als sich das Untermaterial in eine Hose verwandelte. „Danke?“ „Kein Problem.“ Ich kam aus der Ecke hervor und stellte mich Tony gegenüber. „Gott sei Dank es passt.“ „Hey was soll das heißen?“ „Das ich Zweifel hatte ob ich die richtige Größe hatte, aber keine Sorge es passt sich jeder Figur an.“ Er zwinkerte mich an und ich hätte am liebsten mein eigenes Schild nach ihm geworfen. Das Licht begann zu flackern und lief schließlich gänzlich aus. „Wo kommt das her?“ „Das werden wir herausfinden.“ Ich wollte aus den Sachen schlüpfen als Tony rief. „Lass es an, das wird die Feuertaufe.“

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