JuliaDie Bank war hart und kalt, alles in meiner Umgebung strahlte Verlust und Trauer aus, als hätte sich ein dunkler Schleier über mein Leben gelegt der nicht weichen wollte. Ich saß zwischen meinen Eltern und lauschte den Worten der Redner, sie alle interessierten mich nicht im Geringsten. Niemand dieser Menschen konnte mir das zurückgeben was die Welt verloren hatte. „Peggy Carter war eine beeindruckende Persönlichkeit.“ Ich wusste, dass er da war, mein Mut war jedoch nicht groß genug um ihn anzusehen. So sehr ich es mir auch wünschte, dass sich unsere Wege wieder kreuzten, so sehr hoffte ich nicht, dass es auf einer Beerdigung war. „Sie glaubte an die Macht der Menschen die ihr wichtig waren, an das Gute im Menschen und sie kämpfte gegen das Böse. Sie wird uns allen fehlen, doch gleichzeitig wird sie immer einen besonderen Platz in unseren Herzen haben.“ Ich hörte ihm nicht länger zu sondern versank erneut in meinen Gedanken. Erst als meine Mutter mich am Arm nahm und sanft sprach: „Darling, kommst du.“ Wurde ich aus meiner Trance befreit. „Ich bleibe noch ein paar Minuten wenn es recht ist.“ „Quäl dich nicht unnötig.“ Mein Vater gab mir einen Kuss auf den Haaransatz, bevor er meine Mutter stützend nach draußen begleitete. Es war so surreal, ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie wirklich gegangen sein soll. Die Kirche leerte sich allmählich während ich überlegte, was sie wohl in ihren letzten Sekunden gedacht hatte.
Steve
Sie sah nicht einmal auf während ich zu den Trauergästen sprach. Ihr Gesicht zeigte Richtung Erde, weit weg von meinem Blick. Ich hoffte, dass sie wenigstens für eine Sekunde aufblicken würde, doch so war es nicht. Es war eine ehrenvolle Zeremonie für sie. Als ich wieder in der Reihe neben Sam saß, schenkte er mir ein ermutigendes Lächeln. Evolet hatte eine derartige Beisetzung nie bekommen, wie auch. Sie galt noch immer als verschwunden, auch wenn jeder von uns wusste, dass keine Hoffnung mehr bestand. „Willst du noch etwas bleiben?“ „Ja, ich muss noch mit jemanden reden.“ Er sah in ihre Richtung und klopfte mir dann auf die Schulter bevor er mit der Menschenmenge die Kirche verließ. Nachdem es sich geleert hatte, sah ich, dass auch sie noch einige Reihen vor mir saß. So leise wie möglich trat ich an sie heran und flüsterte „Darf ich mich setzen?“ Sie rutschte ein wenig zur Seite, damit ich mich niederlassen konnte. Wir schwiegen, bis ich mich traute das Wort zu ergreifen. „Es tut mir leid.“ „Mir auch.“ Ihre Stimme war kratzig und trüb, ich konnte mir vorstellen wie ihre Tage aussahen und auch ihre Augen. „Deine Nachricht kam wirklich unerwartet, ich dachte Tony würde mir schreiben.“ „Ich wusste nicht wie ich dich sonst erreichen sollte, ich habe keine Nummer für Notfälle von dir bekommen.“ Das hatte gesessen, ich hätte daran denken können, doch ich ging davon aus, dass sie früher oder später nachkommen würde. „Ich dachte du würdest…“ „Nein, ich bleibe bei Tony, solange bis er einsieht, dass ihr euch versöhnen müsst.“ Das würde dauern, ich konnte genauso wie sie nur abwarten, bis er wieder mit mir reden wollte. Mittlerweile war es zwei Jahre her, was wenn noch weitere zwanzig folgen würden. „Ich muss mich bei dir bedanken.“ „Weswegen?“ „Für dein Schild, ich weiß wie schmerzlich es ist seinen Schutz zu verlieren. Umso dankbarer bin ich dir, dass du mir deinen Geliehen hast.“ „Schon gut, ich habe keine Verwendung dafür. Ich bin nur Julia.“ Ich würde ihr so gerne ein Teil des Schmerzes nehmen, doch wir litten beide unter dem Verlust. „Und ich bin nur ein Junge aus Brooklyn.“ Sie sah mich endlich an, ihre Augen waren nur noch Schatten, da half auch die Schminke nicht. Die künstliche Farbe ließ sie nur noch blasser aussehen. „Evi, wir wollen los.“ Ein kalter Schauer jagte mir über den Rücken. Ich hatte diesen Namen in einem andere Leben so oft gehört, aber niemals in dieser Zeit. Sie erhob sich und blieb noch einen Moment vor mir stehen. „Auf Wiedersehen.“ Ich konnte ihr nicht antworten, da meine Starre noch immer anhielt, also ging sie und ließ mich allein.
Das nächste Mal das ich von ihr hörte war an einem kalten Wintertag im Dezember. Es war eine kleine Karte. Auf der Vorderseite stand „Happy Birthday.“ Mir schoss sofort die Röte ins Gesicht. Niemand wusste davon, außer Bucky. Er muss ihr in der gemeinsamen Zeit davon erzählt haben. Ich ließ die Karte in einer Tasche meines Anzuges verschwinden und erfreute mich innerlich an dieser Geste.Sophie
„Ich werde nur ein paar Tage benötigen, wir können uns einen Treffpunkt ausmachen.“ Ich stand mit Thor zusammen um das weitere Vorgehen zu besprechen. „Möchtest du gar nicht dabei sein, wenn wir auf die Erde treffen?“ „Doch, aber bis dahin werde ich wieder zurück sein, versprochen. Ich muss nach ihnen sehen.“ „Wer sind diese Skrulls überhaupt?“ „Alte Freunde von mir.“ Ich musste unweigerlich Schmunzeln bei den Gedanken an unser Abenteuer zusammen. „Ich habe eine Nachricht von ihnen erhalten in der sie von einem Thanos gesprochen haben.“ „Thanos.“ Er wiederholte nur den Namen, vielleicht wusste er etwas über ihn, doch ich wollte nicht weiter nachfragen. „Nun gut, du kannst das kleine Raumschiff bekommen und ich werde dir einen kleinen Vorrat zur Verfügung stellen.“ „Danke, das ist wirklich sehr großzügig von dir.“ Noch immer war es ungewohnt ihn mit kurzen Haaren und einer Klappe vor seinem Auge zu sehen. Wir waren nun schon seit Wochen im All, die Reise war beschwerlich und wir machten immer wieder Halt an den verschiedensten Planeten um neue Ressourcen zu tanken. Es war nicht einfach mit einem gesamten Volk zu reisen das ernährt werden musste. „Val wird mich begleiten.“ Nun wurde er wieder aufmerksamer. „Warum?“ „Sie hält es nicht mehr aus, es gibt keinen Rum und keine Ruhe. Es wird allen gut tun, wenn sie für eine Weile außerhalb ist.“ Und mir auch, so habe ich Gesellschaft. Ein Armwettdrücken hatte uns zusammen geführt. Wir beide wetteten, dass Thor gegen keinen von uns auch nur ansatzweise gewinnen würde. Wir behielten Recht und Thor war danach eingeschnappt, für uns jedoch war es eine Bereicherung. Was wir nicht wussten, war das er absichtlich verlor um uns näher zusammen zu bringen. Seither verbrachten wir die meiste Zeit zusammen, selbst aus Platzgründen teilten wir uns ein Zimmer. Es war zwar nicht immer leicht, aber immer amüsant mit ihr. „Ist sie damit einverstanden?“ „Das ist sie.“ „Na gut, aber ich will euch heil wieder zurück haben. Ihr seid meine stärkste Unterstützung.“ „Du kannst auf uns zählen.“ „Wann soll es losgehen?“ „Sofort, umso schneller sind wir wieder da.“
Thor, Loki, Heimdall und Bruce standen vor uns beiden und verabschiedeten uns im Stillen. Wir wollten kein Aufsehen erregen. „Solltet ihr in Schwierigkeiten sein, werde ich es sehen und Hilfe schicken.“ Heimdall wurde zu einem treuen wissenden Freund, der mir viel erzählen konnte, Dinge die für mich im Verborgenen lagen. Eines davon war Bucky. Oft saß ich bei ihm und ließ mir erzählen, was James gerade auf der Erde trieb. Ich war nicht die Erste die er bei seinem Erwachen sah, obwohl es ein Versprechen war. Loki sah mich mit einem Hauch eines Grinsens an, bevor er wie in einem Rätsel sprach. „Ich hoffe die Sonne wird rechtzeitig wiederkehren.“ Ich war es gewohnt, dass er mich so nannte. All die Geschichten die mir von ihm erzählt wurden, konnte ich nur zur Hälfte nachvollziehen. Ich mochte ihn, daran bestand kein Zweifel. Seine impulsive Art, ähnelte der meinen. Val stand in der Abtrennung zum anderen Teil des Schiffes, welches nur uns beiden gehören würde. „Wir werden uns beeilen.“ Ich hob die Hand zum Abschied und winkte den anderen hinter der Scheibe. Ich weiß nicht wie es mit den Avengers aussieht, aber nun sind auch die Revangers getrennt. „Wie weit ist es?“ Ich drehte mich zu Val am Pult um und setzte mich ins Cockpit. „Ungefähr zweitausenddreihundertachtundfünfzig Sprünge.“ „Genug Raum um möglichst weit weg von Loki zu kommen.“ Ich lachte sie von der Seite an. „Genug Zeit die wir mit Armdrücken verbringen können.“ „Gib es auf Sop, du verlierst gegen mich.“ „Das werden wir ja noch sehen.“ Und dann waren wir allein im All.
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Aufbruch in eine neue Zeit
FanfictionSteve Rogers Erwachen ist bitter. Siebzig Jahre nach dem fatalen Absturz wacht er in einem neuen Zeitalter auf. Nicht nur die Menschen sind andere, auch er selbst. Auf seinem Weg zurück in ein Leben begegnen ihn nicht nur die Avengers, sondern auch...