Das Ende einer Ära

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Julia

In den kommenden Monaten kam es zu einer Stagnation der Ereignisse. Es war als würde ein eiserner Vorhang zwischen den Avengern verlaufen, weder Tony noch Steve waren bereit über ihren Schatten zu springen um einen Weg der Einigung zu finden. Es gab nur zwei Seelen im Team denen der Streit egal war. Alle wussten, dass Wanda und Vision ein Verhältnis hatten welches enger als bloße Freunde beinhaltete. Niemand wand etwas gegen die heimlichen Treffen ein, es wäre ungerecht gewesen sich zwischen die beiden zu stellen. Vis war gerade wieder zurückgekehrt von einem Wochenende in Bulgarien mit Wanda. Sein Wesen hatte sich verändert durch die Zuneigung zu Wanda. Wenn selbst eine Maschine Gefühle entwickeln konnte, warum konnte Tony nicht über seinen Schatten springen. Für mich waren Treffen dieser Art nicht vorgesehen, zumal niemand von dem Verlangen wusste welches mich in den Nächten quälte. Weder Steve noch Nat versuchten Kontakt zu mir aufnehmen, somit war ich ständig im Dunkeln was sie anging. „Was beschäftigt dich?“ Es war selten Pepper hier anzutreffen und das auch noch bei Tageslicht. Sie war ständig unterwegs, natürlich im Namen der Firma. „Ich habe überlegt ob wir nicht vielleicht die Wände streichen sollten.“ Etwas Besseres fiel mir in dem Moment nicht ein. Sie ließ sich auf einen der Hocker an der Theke nieder und griff nach einem Glas frisch gepressten Saft. „Tony wird sicher nichts dagegen haben.“ „Auch wenn ich mir was eigenes suche und ihn hier alleine mit Vis und Rhodey lasse? Ich glaube nicht das es ihm gefallen würde.“ Ihr seufzen bestätigte meine Aussage ausreichend um keine Antwort verlangen zu müssen. Sie würde es niemals aushalten ein Leben in Ruhe zu führen. Sie war eine Karrierefrau die kein Kind und Mann zu Hause halten könnte. „Vielleicht solltest du langsam anfangen und wieder auf Missionen geben, deine Letze war doch auch erfolgreich.“ „Du meinst als ich Shield in den Abgrund getrieben habe, ja wirklich sehr erfolgreich.“ „Ich meine als du Tony dazu gebracht hast niemanden seiner Freunde zu töten.“ Es war eher umgekehrt, ich hatte verhindert das er getötet wurde, aber warum sollte ich sie zusätzlich beunruhigen, Tony tat das oft genug. Mein Handy schrillte bedrohlich auf der Theke auf als ich die Nummer meiner Mutter aufleuchten sah. „Oma Peg ist eingeschlafen.“ Die Worte brannten sich in meine Netzhaut ein als sei es aus Flammen geschrieben. Wie betäubt stand ich in der Küche, eben noch war mein Leben so normal wie immer, doch jetzt schien ein Teil von mir weg gebrochen zu sein. Niemals hätte ich mit einen Tag wie diesem gerechnet, meine Oma war unsterblich, so wie es die Götter waren. Die anfängliche Benommenheit löste sich in unendlichen Schmerz auf. Mein Vorbild, meine Heldin, meine Familie, die einzige Person die uneingeschränkt an mich glaubte, soll einfach so weg sein? Meine Hand griff nach der kalten Marmorfläche der Arbeitsplatte als Peppers Stimme zu mir vordrang. „Ist alles gut?“ Ich sah sie mit Tränen in den Augen an, mein Blick war alles andere als schön, so wie man in Filmen weinte wenn man eine schreckliche Nachricht bekommen hatte, gab es im wahren Leben nicht. „Oma Peg…“ Sie verstand als meine Stimme zusammen brach, weil der Kloß im Hals mich erdrückte. Sie war die Erste die mich an diesem Tag im Arm hielt und tröstet. Ich hätte bei ihr sein solle, ich wollte bei ihr sein. Mit ihr ging das letzte Stück meiner Kindheit, die einzige Person die meine Leidenschaften verstand, der einzige Mensch der mir zutraute ein Held zu sein.
Ich würde nicht einschlafen können, wie auch, meine Gedanken rasten unaufhörlich. Ich sah mich mit ihr im Garten fangen spielen, wie sie mir beibrachte zu schießen, gegen den Willen meiner Mutter, sie brachte mir das Morsen bei, ich bekam von ihr meinen ersten roten Lippenstift und den Mut mehr zu sein als ich war. Ich hatte mich in Tonys Systeme geheckt um zwei Dinge zu bekommen, das erste war meine uneingeschränkte Ruhe in meinem Zimmer um mir die Augen aus dem Kopf zu heulen und das zweite war seine Nummer aus dem alten Klapphände, das er Tony zugeschickt hatte. Ich tippte sie bedächtig in mein Handy ein und überlegte ob ich ihn wirklich kontaktieren sollte. Er hatte ein Recht darauf, schließlich war er ein Teil ihrs Lebens und sie ein großer Teil seines. Ich konnte mich nicht überwinden ihn anzurufen, also schrieb ich das Einzige was mir in den Sinn kam. „Sie ist von uns gegangen. Julia“ Ich legte es neben mich und hörte dem Sturm der draußen wütete zu. Es war als sei die Welt genauso erbost über ihr gehen wie ihre Familie und Freunde auch. In dieser Nacht schwor ich mir, jeden Kampf der auf mich wartet für sie zu bestreiten, egal was kommen mag.

Steve

Mir war bewusst, dass es ein Tabu war sein privates Telefon mit auf eine Mission zu nehmen, doch dieses hatte einen besondren Status bei mir. Es war die einzige Möglichkeit wie Tony mich erreichen konnte, ich wusste nie wann er mich brauchte. Nat, Sam und ich waren gerade dabei ein Dorf von aufständischen Terroristen zu befreien als ich das Vibrieren an meinem Körper spürte. Meine Aufregung war groß, fast freudig. Monatelang hatte ich auf diesen Moment gewartet, er meldet sich endlich. Ich schlug die vor mir Stehenden mit einer hektischen Vorfreude aus dem weg, um seine Nachricht schnellstens beantworten zu können. Nat war auf der gegenüberliegenden Seite des Blockes und traf den Letzen mit einem präzisen Schuss in den Nacken. Ich griff in meine Hosentasche, als ich die Nachricht auf meinem Bildschirm voller Nervosität laß. „Sie ist von uns gegangen. Julia“ Diese Nachricht war nicht von ihm, doch woher hatte sie diese Nummer. Nach dem Bruchteil einer Sekunde wurde mir klar von wem sie sprach. Peggy. Mir war klar, dass früher oder später der Tag kommen wird, an dem auch sie gehen wird. Hoch war dieser Tag nicht heute. Ich versuchte Haltung zu wahren, bevor jemand bemerkte was in mir vorging. „Sauber Cap.“ Ich antwortete nicht auf seine Meldung, sondern ließ mich für einen Moment an eine Hausmauer lehnend Luft schnappen. Mein bestes Mädchen, ich sah sie noch immer mit ihren braunen, kunstvoll nach hinten gesteckten Haaren vor mit stehen in ihrem roten Kleid und den blutroten Lippen. Sie war die schönste Frau ihrer Zeit und die Mächtigste noch dazu. „Cap?“ „Alles sauber.“ Ich versuchte mich zu fangen und ging zurück auf die Straße auf der mir eine Gruppe Frauen mit Kindern entgegen kam. Sie schüttelten mir aufgeregt die Hände und bedankten sich in den vielfältigsten Sprachen und Gesten. Ich konnte sie leider nicht so aufnehmen wie ich es gerne hätte. Peggy, sie war meine erste große Liebe und jetzt soll sie einfach gegangen sein. In all den Jahren war sie eine der wenigen Personen die mich nicht als Captain America sah, sondern Steve, einfach nur Steve. „Was ist hier los?“ Nat kam in einem entspannten Gang auf mich zu und besah die Mengen die sich um mich scharrten. All die Menschen um mich herum, konnten die Einsamkeit in mir nicht ausfüllen. „Steve.“ Sie klang besorgt, was daran lag das ich mir einen Weg aus der Gruppe bahnte und um die Ecke verschwand. Dort angekommen, zog ich den rostigen Kompass aus der Hosentasche und schlug ihn auf. Sie war so bildschön, stark und jung. „Hey, atme.“ Ich hatte unweigerlich meinen Atem angehalten um die Tränen zu unterdrücken. Ihre Hand lag beschützend auf meinen Arm und ihre Augen sahen mich mitfühlend an. „Peggy, sie ist…“ Weiter kam ich nicht, denn ich sackte zusammen und landete auf dem staubigen Boden. Ihre Hände fuhren um meinen Kopf und sie drückte mich an ihren Körper. „Das tut mir wirklich leid.“ Man hätte denken können das sie mir den Atem raubte, doch ich fühlte mich geborgen. Sie war gerade die Einzige die mit mir mitfühlen konnte. Ich musste zurück, ganz egal wer mir auflauerte, ich musste zu ihrer Beisetzung anwesend sein. Ich füllte meine Lunge mit sandiger Luft und stieß mich von der Wand ab um wieder auf die Beine zu kommen. Ich komme schon wieder zu spät.

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