Vaiana Moana

24 3 5
                                    

Kennt ihr den Film "Vaiana"? Der Disneyfilm kam 2016 in unsere Kinos. Das amerikanische Original heisst Moana. Dieser Name war in Europa bereits besetzt und daher wird aus "Ozean" (moa) halt einfach "Wasser" (vai)

Vaiana ist eine liebenswerte Jugendliche mit gehörigem Dickkopf. Das vor Lebensfreude bloss so strotzende Häuptlingstöchterlein zieht vom gefährdeten Inselparadies los, um die Liebe und die Natur zu retten, indem sie Te Fiti, Göttin der Fruchtbarkeit und der Liebe, ihr Herz zurück bringt. Dabei wird sie vom selbstverliebten Halbgott Maui begleitet.

Der Film wird allen amerikanischen Mustern gerecht und ist dennoch absolut sehenswert und liebevoll. Zudem kann man in vielen Einzelheiten Gutes erkennen. Disney Productions hat es verstanden, Kinder und Jugendliche mit positiven Vorbildern zu bilden und durchaus zum Guten zu beeinflussen.

In der Schweiz wird von diversen politischen Parteien ernsthaft an der Neutralität von Schulbüchern gezweifelt. Die Politiker befürchten, unsere eher trockenen und langweiligen Schulbücher könnten den Kindern falsche Wertvorstellungen vermitteln, ja unsere altherkömmliche Kultur könnte gar in Gefahr sein. So ein Quatsch. Würde man bei besagten Politikern in Kinderzimmern nachschauen, könnte man mit jeder Garantie nicht nur Heidifilme finden.

Schule ist eine Reise. Wie Vaiana ziehen Kinder und Jugendliche auf einen grossen, ihnen unbekannten Ozean hinaus. Dort lauern zahlreiche Gefahren auf sie, Stürme und heimtückische Lebewesen, welche nach ihrem Leben trachten. Die Schule soll unsere Kinder und Jugendlichen auf genau diese Reise vorbereiten. Sie soll ihnen das nötige Werkzeug mitgeben, ihnen erklären, wo Gefahren lauern können. Dabei sollen aber die Jugendlichen nicht mit starren Verhaltensmustern und veralteten Werten vollgestopft und gedrillt werden, sie sollen durch ihre List, ihren Mut und ihre Fantasie flexibel auf Lebenssituationen reagieren können und dabei immer die Liebe und das Gute im Auge behalten. Das können sie nur, wenn sie die Vielfalt des Lebens erfahren dürfen und begleitet lernen können, wenn sie geschult werden.

Ich habe einen sehr schönen Beruf. Ich bin Maui, deutlich weniger selbstverliebt zwar, aber genau so Schalk und Sharkhead wie der quirlige Kraftprotz im Disneyfilm. Ich darf Jugendliche auf ihrer Reise begleiten und ihnen deuten, wo Gefahren lauern. Ich wünsche mir viele junge Vaianas und Mauis, welche erkennen, worum es im Leben geht und alles dafür geben, die Liebe zwischen den Welten zu erhalten.

Einseitige TexteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt