|Hug|

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Sollte ich ihnen trauen? Vielleicht waren sie wieder zu Hydra zurückgekehrt. Vermutlich kannten sie wie ich nicht viel anderes als Hydra und nun die Avengers, die sie eingesperrt hatten. Man konnte es ihnen nicht einmal übel nehmen. ,,Woher weiß ich, dass ich euch trauen kann und wie habt ihr mich gefunden?", fragte ich und stellte mich in eine Position, in der ich mich gut verteidigen konnte. Unauffällig aber dennoch bemerkbar. Wanda trat einen Schritt vor. ,,Durchsuche unsere Köpfe und bringe uns dazu von den letzten Wochen zu erzählen. Wir sind untergetaucht, genau wie du." Pietro trat neben sie. ,,Und wenn die Polizei es nicht in Wochen schafft, dich zu verfolgen, brauche ich nur ein paar Stunden." Ich verdrehte meine Augen, richtete mich jedoch wieder gerade auf.

,,In Ordnung, ich glaube euch auch so." In dem Moment, in dem ich das sagte, wirbelte erneut eine Staubwolke auf und Pietro und Wanda verschwanden. Na super, scheint so als müsse ich den Weg wohl alleine finden. Was soll's. Ich löste das Schild auf nahm aus einer Tasche eine Karte, mit der ich meinen Weg aufgezeichnet hatte. Mit meinen Fingern fuhr ich meinen Weg nach und die Strecke entlang, die ich nehmen musste, um auf schnellsten Wege wieder nach New York zu gelangen. Das würde wohl einige Tage dauern. In der nächsten Sekunde stand Pietro neben mir und hob mich auf seine Arme, ehe er wieder losrannte.

Vorsichtshalber legte ich meine Arme um seinen Nacken und sah dabei zu, wie die Umgebung verschwommen an uns vorbei zog. ,,Du dachtest doch nicht wirklich, dass wir dich den Weg alleine finden lassen würden.", sagte er und grinste. ,,Um ehrlich zu sein, doch." Ein paar Sekunden und vermutlich viele Kilometer Fußweg später spürte ich, wie sich sein Griff um mich verstärkte. ,,Wanda hat sich Sorgen um dich gemacht. Sie- Wir dachten für drei Tage, dass sie dich geschnappt hätten. Es war eine Falle gewesen- von den Avengers." Für einen Moment blieb ich still. ,,Nun, hier bin ich. Frei wie ein Vogel ohne Flügel." Sie hatten sich Sorgen um mich gemacht. Das hatte noch niemand zu mir gesagt und berührte mich mehr, als ich gedacht hatte. Aber ich ließ mir nichts anmerken. Keinen fünf Minuten später stand ich plötzlich in einem Raum.

Vor mir standen Wanda und jemand, den ich noch nicht kannte. Misstrauisch spannte ich mich an, als Pietro sich durch die Haare fuhr um sie zu richten. ,,Mindless. Das ist Sam- oder auch ,The Falcon'. Ein guter Freund von Steve und auf unserer Seite." Grüßend nickte er mir zu und ich lockerte meine Haltung etwas. ,,Acrasia. Mein Name.", sagte ich zu den dreien gewandt. Wanda hob einen Mundwinkel. ,,Mein Bruder und ich müssen zu unserem Versteck. Wir sehen uns, sobald Steve uns braucht." Sie warteten nicht auf eine Antwort sondern verschwanden so schnell, wie wir hier aufgetaucht waren. Sam und ich sahen uns kurz an und konnten uns kein Lachen verkneifen. ,,Macht es dir etwas aus, wenn ich kurz duschen gehe und du mich danach aufklärst, was hier eigentlich los ist? Wo ist Steve überhaupt?", fragte ich. ,,Bucky suchen."

Nach einer kurzen Dusche und einem Kleidungswechsel, der aus einer Jeans und einem Sweatshirt bestand, lief ich zurück in den Wohnraum. Bereits seitdem ich kurz alleine war, wurde ich von Sekunde zu Sekunde nervöser. Wie würden Steve und Barnes darauf reagieren, wenn sie mich sahen. Und trotz der Tatsache, dass Steve auch meine Hilfe benötigte, war er bestimmt nicht gerade glücklich gewesen, als ich ihn wie die anderen auch benebelt hatte. ,,Dann erzähl mal, Acrasia. Wie bist du zu den Avengers gekommen?" Sam saß auf dem Sofa und ich ließ mich ihm gegenüber auf einen Sessel fallen. ,,Kommt darauf an, wie viele schmerzhafte Details du haben möchtest." Da ich unter dem Sweatshirt ein Top trug, hatte ich kein Problem damit, es so weit hochzuziehen, bis man die vernarbte Brandwunde sehen konnte, die sich bis zu meiner Schulter hinauf zog. Noch immer fielen mir manche Bewegungen schwer, doch in letzter Zeit waren sowieso meine Beine mehr beansprucht als meine Arme. ,,Das sieht nach Hydra aus. Bist du-"

Es klopfte. Sam nickte mir zu und ich stellte mich neben die Tür, sodass ich, wer auch immer hereinkommen wollte, angreifen konnte. Sam öffnete die Tür. ,,Wir brauchen Hilfe." Ich entspannte mich etwas, als ich die Stimme von Steve hörte. Er trat herein und hinter ihm Barnes. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Entspann dich, Acrasia. Ich war diejenige, die die Tür wortlos hinter den Beiden schloss und dementsprechend glitt auch die Aufmerksamkeit zu mir. ,,Acrasia." Steve klang erleichtert und Barnes regte sich nicht. Unbemerkt biss ich mir auf die Innenseite meiner Wange.

Womit ich jedoch auf keinen Fall nach mehreren Wochen kompletter Isolation gerechnet habe, war als Barnes auf mich zu lief, seine Arme um mich schlang und mich in eine Umarmung zog. Wow, war das erste was ich dachte, als alle negativen Gedanken von mir abfielen und die Last von meinen Schultern von Sekunde zu Sekunde schwand. Scheiße, riecht er gut, war mein zweiter Gedanke. Ich legte meine Arme um seinen Hals und genoss es.

Mindless | Bucky Barnes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt