|Metal arm|

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Ich trank einen Schluck Kaffee. Das heiße Getränk floss meinen Hals herunter und hinterließ einen angenehmen Geschmack auf meiner Zunge. Die Auren von Loki und Thor näherten sich und betraten kurz darauf die Küche. ,,Lady Acrasia!" Es dauerte keine zehn Sekunden, in denen ich es gerade so schaffte, Barnes meine Tasse zu geben, bevor mich Thor von dem Stuhl hoch hob und fest in seine Arme zog. Ich lächelte leicht gequält durch die Tatsache, dass der Gott eine immense Kraft gegen die pochende Schusswunde ausübte. ,,Thor, sie hat eine gerade verbundene Wunde an der Schulter.", informierte ihn Steve kopfschüttelnd.

Sofort ließ mich Thor runter und ich landete stolpernd auf den Füßen. Sachte bewegte ich meine Schulter. ,,Was mein Bruder mit seiner rüpelhaften Art versucht zu sagen ist, dass wir froh sind, dass du wieder da bist." Loki nickte mir freundlich zu und ich erwiderte diese Geste. ,,Metallarm ist fast verrückt geworden.", fügte er hinzu und erntete ein genervtes Seufzen von Barnes. Ich nickte. ,,Wäre er es gewesen, der verschwunden gewesen ist, wäre ich auch fast verrückt geworden.". Ausnahmslos jeder schien überrascht. ,,War das gerade eine Liebeserklärung von Beiden?", fragte Sam. Ich wandte mich von Loki ab und setzte mich wieder an die Kücheninsel. ,,Das werdet ihr wohl niemals erfahren.", sagte ich und nahm Barnes meine Tasse aus der Hand, um einen weiteren Schluck daraus zu trinken. Dieser warf mir nur einen einzigen, wissenden Blick zu, als er mir meine Tasse überreichte. Es war eine gewesen, verständlich nur für uns.

In einem Zug leerte ich das Getränk und stellte die Tasse neben den leeren Teller, auf welchem ich meine Pancakes gegessen hatte. ,,Und jetzt schlafe ich noch etwas, bis Tony die Feier startet." Ich strich Barnes kurz über seine Schulter und verließ die Küche, auf direktem Weg in mein Zimmer. Dort schien die Sonne durch die Fenster und wärmte meine Beine und meinen Rücken, sobald ich mich auf das Bett legte und meine Augen schloss. Wie ein Schwamm das Wasser, so sog ich die Wärme in mir auf und ließ jeden Gedanken in meinem Kopf schwinden, während der Schlaf mich ab einem gewissen Zeitpunkt übermannte.

,,Acrasia, wach auf. Du verschläfst noch die Party." Ich öffnete blinzelnd meine Augen und sah in das Gesicht von Natasha, die neben meinem Bett stand. Sie schien in ganzer Linie amüsiert zu sein. Es dauerte einen Moment, bis mein Verstand wieder zu arbeiten begann und ich mich an die Feier erinnerte, die Tony halten wollte. Und ich spürte bereits einige Auren in dem Komplex. Ich richtete mich auf. Die Sonne ging glühend am Horizont unter. In ihrer Hand hielt Natasha zwei Kleiderbügel, an denen Taschen hingen, in denen Kleidung war. ,,Ich hoffe es macht dir nichts aus, wenn ich mich hier umziehe." Sie legte einen Kleiderbügel auf das Bett zu meinen Füßen und lief entspannt in das Bad.

Ich gähnte und stand auf. Dann griff ich nach dem Kleiderbügel und hängte ihn an eine Aufhängung an der Wand auf und öffnete die Tasche. Diese legte ich auf einen Hocker daneben. Natasha kam aus dem Bad, als ich Die Kleidung musterte, die sie mir mitgebracht hatte. Ich drehte mich um und nickte ihr anerkennend zu. ,,Du siehst toll aus, Nat." Ihr Kleid war tiefschwarz und detailliert im Schnitt, sie sah aus wie ein Todesengel in dem feuerrotem Licht der untergehenden Sonne. Sie lächelte und deutete mit dem Kopf auf das, was sie mir gegeben hatte. ,,Ich denke, dass ist einem Avenger würdig." Meine Augen fuhren noch einmal über die Kleidung und ich nickte. ,,Davon möchte ich wohl ausgehen."

Und als Natasha und ich aus dem Fahrstuhl stiegen, den Kopf erhoben und den Blicken der Gäste bewusst, wussten wir, welchen Einfluss wir auf diese ausübten. Zielstrebig und elegant liefen wir auf die Bar zu. Lange, sichere Schritte, den Blick stets nach vorne gerichtet, ohne jemanden direkt anzusehen. Gäste, die uns im Weg standen, machten von selbst Platz. Das Gefühl von Selbstbewusstsein durchflutete mich, als ich den tiefroten Blazer richtete und hinter die Bar ging, während sich Natasha auf einen Barhocker setzte. Ich mischte Natasha und mir selbst einen Cocktail, mit denen wir anstießen. ,,Auf eine gute Party." Ich hob mein Glas und sie machte es mir gleich. Als sich der fruchtige Geschmack auf meine Zunge legte, atmete ich entspannt durch meine Nase aus und genoss diesen.

Weiterhin spürte ich ohne hinzusehen, dass einige Auren noch immer still standen, während sich andere wieder ihren Gesprächen widmeten. Steve näherte sich und ich lehnte mich entspannt an den Tresen. ,,Ladies.", begrüßte er Natasha und mich und ich trank mit einem Nicken einen weiteren Schluck des Cocktails. ,,Darf ich Natasha entführen?", fragte er mit einem Lächeln zu mir gewandt. Kurz sah ich zu dieser, die mich mit einem gehobenem Mundwinkel ansah. Ich hob eine Augenbraue und betrachtete Steve kritisch. ,,Um Mitternacht ist sie wieder hier.", sagte ich gehoben und rümpfte die Nase. ,,Natürlich, euer Gnaden." Ich lachte kurz und wank mit meiner freien Hand ab. ,,Bucky müsste auch gleich auftauchen.", sagte der Blonde noch, bevor er Natasha seine Hand anbot und die Beiden auf die provisorische Tanzfläche gingen.

Ein Lächeln huschte mir über das Gesicht, als ich mich genauer umsah. Zwischen den anderen Gästen machte ich Wanda aus, die wieder mit diesem Roboter tanzte. Sie wirkten glücklich, wenngleich ich kaum eine Aura von ihm spürte wusste ich, dass er kein schlechter nicht-Mensch war. Pepper war in ein friedliches Gespräch mit Tony verwickelt, was ich noch nicht allzu häufig gesehen hatte und Pietro, Sam und Bruce saßen auf einer Couch und unterhielten sich. Ich spürte die Aura von Barnes, strahlend hell wie die gerade untergegangene Sonne und sah zu den sich öffnenden Fahrstuhltüren. Barnes trat aus dem Fahrstuhl, in schwarzem Hemd wie auch einer schwarzen Hose und sah sich um, bevor sein Blick auf mich traf.

Mindless | Bucky Barnes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt