|His Mistake|

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Vor dem Kapitel möchte ich mich kurz bei lya448 und Tulpenmann für die lieben Kommentare bedanken 🙏🏻

Barnes spiegelte die perfekte Mischung aus Wärme und Kälte wieder, während seine Arme meinen Körper umschlangen. Und es fühlte sich so richtig an, wie seit langem vieles nicht mehr. Ich spürte zudem, wie seine ganze Aura noch stärker und heller wurde. Doch ich war mir auch sicher, dass wenn ich meine eigene sehen könnte, sie dasselbe tun würde. Langsam lösten wir uns wiederwillig voneinander und sahen sogleich in andere Richtungen. ,,Okay, lassen wir das mal so stehen. Steve, was ist das Problem?" Sam war es, der in der sich bildenden Stille das Wort ergriff und sich an Steve wandte, der für einen kurzen Moment verwirrt zwischen Barnes und mir hin- und herblickte.

,,Die Polizei ist hinter uns her. Ich bin mir zwar sicher, dass sie uns nicht folgen konnten, aber das hält nicht für immer." Das Gespräch wurde um den Tisch herum zwischen dem Sofa und den Sesseln fortgeführt. Mit Fernbedienungen und Untersetzern für Getränke stellte Steve die Situation dar, die sich uns bot. Zwischendurch glitt mein Blick zu Barnes, der meinen Blick jedes Mal für wenige Sekunden auffing und dann wie ich wieder zu Steve's Plan sah. ,,Ich weiß, dass du kein begeisterter Fan von stehlen bist, Steve. Aber wenn wir uns ein Shuttle von dem Flughafen ausleihen, könnten wir es schaffen unterzutauchen." Ich deutete auf den Flughafen. Sowieso würde kein Weg an ihm vorbei führen, also konnten wir ihn uns auch zunutze machen. Und um Barnes zu schützen würde ich auch morden, wenn es nötig wäre. Das ausleihen von einem Shuttle machte mir also nichts aus.

,,Das könnte funktionieren. Wenn wir schnell genug sind, haben wir eine Chance. Aber wir brauchen jeden, den wir kriegen können, um uns zu helfen." Ich lehnte mich zurück in den Sessel und zog nachdenklich meine Augenbrauen zusammen. ,,Und wir brauchen unsere Waffen. Steve hat offenbar sein Schild nicht und ich habe weder Baseballschläger, noch Dolche." Steve nickte und stand auf. ,,Aber dann kann ich organisieren. Morgen früh um Vier Uhr fahren wir." Einstimmiges Nicken, bevor Steve in die Küche lief. ,,Also." Sam zog das Wort in die länge und sah zwischen Barnes und mir her. ,,Kein Kommentar.", antwortete ich und stand auf, um in meinem Rucksack nach dem zu sehen, was ich für den morgigen Tag benötigte.

Die Nacht brach herein und ich übernahm freiwillig die Wache für die ersten Stunden der Nacht, damit die anderen schlafen konnten. Ruhig saß ich neben der Tür auf dem Boden und ließ meine Kräfte nach jeglicher Aura Ausschau halten. Doch nichts in Sicht. Ich sah herunter auf meine Hände und konnte schwören, dass sie noch immer die Wärme von Barnes' Umarmung spüren konnten. ,,Geh schlafen, Acrasia. Ich bin dran." Seine Aura überdeckte ein Schleier. Trauer und Schuldgefühle. Würde ich ihn in diesem Zustand alleine lassen, würde er sich vermutlich noch stellen oder weglaufen. ,,Du weißt, dass ich deine Aura spüren und lesen kann." Sollten Steve und Sam noch unerwartet wach sein, mussten sie nicht jedes kleinste Detail wissen.

Barnes setzte sich mir gegenüber und sagte nichts. ,,Wir schaffen das, Barnes. Und wir werden für dich durch das Höllenfeuer selbst gehen, wenn es nötig ist." Nun wandte er zusätzlich seinen Blick von mir ab. Hatte ich etwas falsches gesagt? Es war nun einmal so, daran konnte er nichts ändern. ,,Genau das ist das Problem. Ihr werdet gesucht. Steve, Clint, Wanda und Pietro, Sam und du. Und das nur wegen mir." Ich legte eine Hand auf einen seiner Arme, die er verschränkt auf seinen Knien abstützte und wartete, bis er mich wieder ansah. Die Wärme, die durch diese einfach Berührung durch meinen Körper fuhr, elektrisierte jede Faser und es schien ihm nicht anders zu gehen. ,,Du bist nicht das Problem und mit Sicherheit brauchst du dich nicht dafür zu entschuldigen, dass wir hinter dir stehen. Tony hat sich für Rache entschieden, die sinnlos ist. Seine Wut blendet ihn und er will nicht einsehen, dass du nie schuld daran warst, was passiert ist. Das ist sein Fehler und nicht deiner."

Steve bremste und ließ den Kleinwagen zum stehen kommen. Ein Parkhaus in der Nähe des Flughafens. So gut wie leer, was um die Uhrzeit nicht ungewöhnlich war. Lediglich die Aura von vier Personen spürte ich, eine davon direkt vor uns. Und sie gefiel mir nicht. Steve stieg aus und Sam, Barnes und ich blieben im Auto. ,,Kannst du deinen Sitz nach vorne machen?", fragte Barnes und ein amüsiertes hochziehen meiner Augenbraue konnte ich mir nicht verkneifen, während ich konzentriert das Gespräch von Steve und Sharon versuchte zu verfolgen. ,,Nein.", antwortete Sam. Steve küsste Sharon und mit leichtem Kopfschütteln sah ich weg und öffnete die Tür. Warum ausgerechnet die Frau, die mich lieber hinter Gittern als hier sehen würde?

,,Sharon." Ich nickte ihr zu und sie trat ohne mich zu beachten mit einem Lächeln zu dem Kofferraum ihres Autos und öffnete ihn. Wir hatten nun einmal keine Zeit für irrelevante Streitereien, weshalb ich nichts sagte. Unter Steve's Schild, welches er dankend entgegennahm, reichte sie mir tatsächlich meinen Baseballschläger, der ihr ziemlich schwer in der Hand zu liegen schien und meine Dolche. Als ich diese gerade an dem Gürtel meiner Jeans befestigen wollte, griff sich nach meinem Arm. ,,Ich hoffe für dich, dass du auf der richtigen Seite stehst." Ihr Blick war durchdringend und sie machte kein Geheimnis aus ihrer Verachtung mir gegenüber. Mit meiner anderen Hand griff ich ihre und zog sie so dicht zu mir, dass sich unser Atem vermischte. Dadurch, dass ich ein Stück größer als sie war, sah ich auf sie herunter mit der gleichen Verachtung. ,,Das gleiche gilt für dich."

Mindless | Bucky Barnes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt