|I'd rather die|

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Ein brennender Schmerz breitete sich unter meinem rechten Schlüsselbein aus und ich riss meine Augen auf. Tränen traten in meine Augen als ich das glühende Eisen sah, welches etwas in meine Haut brannte. Es dampfte und durch Ketten und Seile war es mir unmöglich, mich zu befreien. Oh, sie werden leiden und wie sie leiden werden.

Sobald die Wache das Eisen wegnahm, begann meine Brust sich zitternd zu heben und zu senken. Pierce stand in einiger Entfernung an den Gittern und sah mich mit einem milden Lächeln an. Ich hatte seinen Plan durchkreuzt und jetzt musste ich die Konsequenzen tragen. Mit blitzenden Augen lächelte ich zurück und ignorierte den Schmerz des Brandmales auf meiner Haut. ,,Haben sie wirklich geglaubt, dass ich für sie arbeite? Für sie Nichtsnutz töte?" Ich versuchte mein Schild zu aktivieren, doch es brach nach nur wenigen Sekunden wieder ein.

,,Dachtest du denn wirklich, dass wir dich nicht irgendwann betäuben würden, um dich endlich zu brechen? Du wolltest es so, Mindless. Du alleine bist schuld daran, dass es so weit gekommen ist." Ich glaubte ihm kein Wort. Stattdessen kratzte ich meine letzte Kraft zusammen und versuchte in seinen Kopf einzudringen. Eine pechschwarze Aura umgab mich, sobald ich es geschafft hatte. Sie fühlte sich kalt wie Eis an. Ich ließ ihn sich selber eine harte Ohrfeige verpassen und schmunzelte von dem Stuhl aus, als ich wieder in meinen eigenen Kopf zurückkehrte. Ausnahmslos jeder sah ihn erschrocken an und würde die Brandwunde nicht so höllisch schmerzen, hätte ich gelacht. ,,Fahr zur Hölle, Pierce."

Mit sicheren und kräftigen Schritten kam Pierce auf mich zu. Ein böses Lächeln umspielte seine Lippen und je näher er kam, desto besser konnte ich den jetzt roten Abdruck seiner eigenen Handfläche auf seiner Wange erkennen. Geschieht ihm recht. Er zog etwas aus seinem Anzug und warf es auf die frische Wunde. Die kleinen Körner brannten höllisch und ich ballte meine Hände zu Fäusten. ,,Salz? Ihr Niveau sinkt außerordentlich schnell, muss ich zugeben.", zischte ich.

Ich wurde in die Zelle gestoßen, hinter mir die Betontür geschlossen. Das Shirt lag unangenehm eng auf der Wunde, aber ich ertrug es still. Wichtiger für mich war es, dass ich mein Schild wieder aktivieren konnte. Aber es brach immer wieder nach nur wenigen Sekunden zusammen und nahm mir eine enorme Energie. Ich lehnte mich an die Betonwand und ließ mich daran zu Boden sinken. Die nächsten Tage zogen wie eine Windböe an mir vorbei.

Still, leise, quälend. Die Wunde entzündete sich durch das Salz darin, welches Pierce hineingeworfen hat und ich wurde wieder schwächer. Viel schwächer. Ich dachte an den Winter Soldier und hoffte, dass die Avengers ihm helfen konnten. Irgendetwas an diesem Mann interessierte mich, nur konnte ich nicht deuten, was es war. Weitere Tage vergingen und ich konnte nicht einmal mehr meine Manipulation anwenden, ohne bewusstlos zu werden.

Eines Tages stand Pierce vor meiner Zelle. Neuer Anzug und seine Wange wieder vollkommen ohne Blessuren. ,,Möchtest du nun kooperieren?", hatte er gefragt. Ich sollte aufgeben, aber ich tat es nicht. Mein Körper schrie nach Hilfe, aber mein Geist verwehrte es- ich begrüßte es. ,,Ich ziehe den Tod in betracht und werde ihn wie einen alten Freund begrüßen." Er ging- und mit ihm mein letzter Hoffnungsschimmer.

,,Ein starker Geist hat es am schwersten." Ich wusste nicht, ob die Stimme eine weitere Halluzination meines Kopfes oder Pierce war, es war mir egal. Ich erinnerte mich an das Zitat so gut wie an mein Leben- vor all dem hier. ,,Denn er beugt sich nicht anderen.", flüsterte ich, mein Blick verschwommen auf den Boden gerichtet. ,,Leute, ich habe sie. Hulk, bring sie in den Jet." Ein tiefes Grollen erklang und in der nächsten Sekunde fühlte ich mich leicht. Kalter Wind fegte mir in mein Gesicht, als ich kurz darauf abgelegt wurde.

Sekunden, Stunden, Tage? Ich wusste nur, das es still war. Eine angenehme Stille. Ruhig und einfach treibend. Dann spürte ich etwas an meinem Arm. Injizierten sie mir etwas? Bitte nicht, lieber sterbe ich endlich. Ich versuchte meine Augen zu öffnen. Das erste was ich sah, war eine gewölbte Decke. Das hier war keine Zelle Hydras. ,,Ich glaube sie wird wach." Schritte erklangen und jemand beugte sich über mich.

,,Ich sterbe lieber, als für Hydra zu töten.", sagte ich so laut ich konnte, doch es hörte sich viel mehr nach einem Flüstern an. ,,Du warst auch kurz vor dem sterben. Hast du überhaupt einen Überlebensinstinkt, Kind?" Langsam wurde meine Umgebung etwas klarer und ich verarbeitete die Worte, die einer von ihnen zu mir sagte. ,,Ich bin schon lange kein Kind mehr.", antwortete ich und setzte mich, unter mehr Anstrengung als gut für mich war, auf.

,,Wer seid ihr?", fragte ich leise und noch immer benommen. Ihre Gesichter konnte ich mir nicht merken, mein Kopf schien nichts mehr verarbeiten zu können. ,,Wir sind die Avengers."

Mindless | Bucky Barnes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt