|Lovebirds|

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,,Bucky? Acrasia?" Die Stimme von Natasha zog mich aus dem tiefen Schlaf. Ich brummte, gleichzeitig spürte ich auch Barnes tief einatmen und seine Arme fester um mich schließen. Ich versuchte Natasha zu ignorieren, die ihrer Aura zufolge direkt vor dem Bett stand, und wieder in den Armen von Barnes einzuschlafen. ,,Wacht auf, ihr Turteltauben. Wir brauchen eure Hilfe." Ich seufzte mit geschlossenen Augen und richtete mich auf, um diese langsam zu öffnen und Natasha einen genervten, verschlafenen Blick zuzuwerfen. Da Barnes offenbar nicht vorhatte, seine Arme um mich herum zu lösen, richtete er sich ebenfalls auf- seine Augen waren jedoch bereits geöffnet.

,,Was gibt's, Natasha?", fragte Barnes und legte seinen Kopf sanft auf meiner Schulter ab, um die Rothaarige anzusehen. Seine tiefe Stimme war wie ein tiefer Bass, der mein Herz schneller schlagen ließ. Ich unterdrückte es, einen Mundwinkel zu heben und legte stattdessen eine Hand auf seinen Metallarm, der um meinen Bauch geschlungen war. Die Sonne ging im Hintergrund unter dem feuerroten Himmel unter und mein Kopf schien befreit von der Migräne. Natasha hob einen Mundwinkel. ,,Wir haben eine Besprechung und brauchen eure Hilfe. Seid in zehn Minuten unten." Sie drehte sich um und schloss hinter sich die Tür. Sanft zog mich Barnes wieder zurück, als er sich auf den Rücken, zurück auf die Matratze, fallen ließ. ,,Barnes, wir müssen aufstehen.", sagte ich und unterdrückte ein Lachen. Er seufzte und löste mit geschlossenen Augen seine Arme um mich.

Ich fuhr mir mit der Zunge über meine Lippen und beugte mich vor, setzte einen leichten Kuss auf seine Wange. Dann stand ich von meinem Bett auf, als er überrascht seine Augen öffnete und sich erneut aufrichtete. ,,Mach dich fertig, Barnes. Aus einem unerklärlichem Grund kann ich mir vorstellen, dass die Mission von der Nat gesprochen hat, unterhaltsam werden könnte." Nun neugierig stand Barnes, auf meine Vermutung hin, auf. Keine zehn Minuten später hörten wir bereits die Gespräche der Avengers, noch bevor wir das Zimmer betraten. Ich spürte, dass sie etwas vorhatten. Ihre Auren verrieten sie.

,,Da kommt unser Traumpaar endlich." Tony schien amüsiert von seinem eigenen Witz und ich kräuselte meine Nase zu ihm, sagte aber nichts, als wir den Raum betraten. Barnes verschränkte die Arme vor der Brust und blieb wie ich vor dem Tisch stehen, an dem die Avengers saßen und zu uns sahen. Jegliche, gerade geführte Gespräche waren verstummt. ,,Offenbar bin ich von dem Ausschluss von Missionen endlich befreit. Um was für eine Mission geht es?" Steve richtete sich in seinem Stuhl auf. ,,Wir brauchen eine Ablenkung." Wieder auf Missionen zu gehen hatte ich mir anders vorgestellt. Skeptisch stützte ich mich mit meinen Händen auf der Tischkante ab und blickte über den Tisch. ,,Wenn ihr eine Ablenkung braucht, nehmt doch Loki?"

,,Eine Ablenkung in einem Club." Tony zog eine Augenbraue hoch. Das widersprach meinem Vorschlag. Loki konnte ich mir wirklich nicht in einem Club vorstellen, auch wenn die Feiern hier im Komplex ganz amüsant waren. ,,Was genau meint ihr?", hakte Barnes nach. Natasha lächelte wissend. ,,Du und Acrasia werdet für etwas Aufregung auf der Tanzfläche sorgen, damit Steve und ich unbemerkt an den Wachen vorbeikommen." Barnes und ich drehten uns den Kopf zu. Ohne ein Wort zu sagen nickten wir uns zu. ,,Wir sind dabei."

,,Ich will aussteigen, wenn ich das anziehen soll." Natasha seufzte und ich verschränkte meine Arme vor der Brust. Das Kleid an meinem Körper war zu kurz für meinen Geschmack, doch das war nicht das Problem. Auch nicht der eng anliegende dunkelrote Stoff auf meiner Haut, der in dem Deckenlicht sanft schimmerte. Die offenbarte, halbwegs verblasste Narbe auf meinem Schlüsselbein jedoch umso mehr. ,,Hör zu, Acrasia. In dem Club ist es zu warm für eine Jacke und es ist dunkel. Niemandem wird die Narbe auffallen." Ich atmete durch die Nase aus und spürte die Narbe umso deutlicher auf meiner Haut, als ich an sie dachte. ,,Ich weiß, dass sie das ist. Das reicht mir."

Während Natasha und ich uns gegenseitig niederzustarren versuchten, spürte ich die Auren von Barnes und Steve vor der Tür. ,,Kommt rein, ihr zwei.", rief ich ohne den Blickkontakt abzuwenden. Natasha war stur, ich aber auch. Diese Narbe war für mich alleine schlimm. Aber ich hatte kein Interesse daran immer wieder an sie erinnert zu werden, indem ich nur meinen Blick senken musste. Die Tür öffnete sich und Schritte erklangen auf dem Boden, bevor die beiden Männer in unser Sichtfeld traten. Ich spürte den Blick von Barnes auf mir. Natasha wandte ihren Blick nach einem kleinen aufblitzen zu den Beiden und ich tat es ihr gleich. Barnes war attraktiv, aber dieser Anblick war eine erneute Steigerung davon. Schwarzes Hemd, schwarzer Anzug, schwarze Schuhe und eine schwarze Krawatte. Seine Hände waren in den Taschen seiner Hose. Es war unfair, wie gut er darin aussah und wie fesselnd sein Blick war, den er über mein Auftreten schweifen ließ.

,,Acrasia, du siehst toll aus.", sagte Steve und nickte Natasha anerkennend zu. Diese hatte das Kleid ausgesucht. ,,Bucky sieht auch nicht schlecht aus.", erwiderte die Rothaarige und lief voran aus meinem Zimmer. Steve folgte ihr. ,,Wir warten im Auto!", rief sie noch bevor seine und ihre Aura schwächer und schwächer wurde. ,,Doll, du siehst mehr als nur toll aus." Barnes schritt auf mich zu und legte seine normale Hand auf meine Taille. ,,Hoffen wir, dass das für genug Aufmerksamkeit sorgt.", seufzte ich frustriert und lächelte leicht. ,,Du siehst übrigens auch nicht schlecht aus, Barnes."

Die Ketten um Barnes' Hals erregten meine Aufmerksamkeit. Es waren die Ketten der Hundemarken, wie sie hießen. In der Beleuchtung blitzten sie an seinem Hals hervor. ,,Die sind mir nie aufgefallen.", meinte ich und berührte leicht das Metall der Ketten. ,,Die meiste Zeit über waren wir auf andere Art und Weise beschäftigt, Doll." Ich versetzte ihm grinsend einen leichten Schlag gegen die Brust, was ihn zum Lachen brachte. Der Braunhaarige vor mir löste seine Hand von meinem Körper und hob die Hände an seinen Hals, um eine der beiden Ketten von ihm zu lösen. Der Anhänger mit den eingestanzten Buchstaben blitzte in dem Licht auf, als mir Barnes die Kette umlegte und meine Haare über diese legte. Anschließend ließ er seine andere Kette wieder unter seinem Hemd verschwinden.

Ein Teil von ihm war bei mir, bedeutete diese Geste. Ein Teil von ihm war jetzt mein Teil. Der Anhänger lag auf dem Stoff über meiner Brust. Ich sah hoch in seine blaugrünen Augen. Langsam nickte ich und spürte, wie ein Teil der Anspannung von mir abfiel. ,,Bereit, auf die Tanzfläche zu gehen?", fragte ich aufrichtig. ,,Glaube mir, Doll. Ich werde heute noch weiter gehen, als nur auf die Tanzfläche.", antwortete Barnes mit einem unwiderstehlichen Lächeln. Diese Mission könnte durchaus unterhaltsam werden, da war ich mir sicher.

Mindless | Bucky Barnes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt