|Prettiest Couple|

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,,Mission." Ich zuckte mit den Schultern. Die roten Schleier an ihren Händen brachten mich dazu, ein Grinsen zu verkneifen. Mit einem Finger tippte ich mir gegen die Schläfe um sie daran zu erinnern, dass sie nicht die einzige mit Kräften der Psyche war. Das Glühen verschwand. Alle anderen um uns herum sahen zwischen uns her, ohne etwas zu sagen. Mit einem Windhauch stand Pietro plötzlich neben Wanda. ,,Hey, Acrasia.", begrüßte er mich wissend lächelnd und drehte sich zu allen Anwesenden. ,,Im Wohnzimmer spielen wir Wahrheit oder Pflicht." Und so schnell wie er aufgetaucht war, so schnell verschwand er auch wieder. Das war wohl mein Zeichen, jetzt endlich duschen zu gehen.

Die warmen Tropfen spülten den Staub und Dreck von meiner Haut, der den Abfluss hinunter floss. Dennoch dauerte es eine ganze Weile, bis auch meine Haare davon befreit waren und ich aus der Dusche stieg und ein Handtuch um mich legte. Durch die Wärme waren die Spiegel beschlagen, sodass ich darüber wischte, um etwas erkennen zu können. Im ersten Moment fiel mir nur auf, dass meine Augen heller als sonst wirkten, weniger matt und farbiger. Auch die Augenringe waren leicht zurückgegangen, was allerdings leider nicht an weniger Albträumen sondern an mehr Missionen in der Nacht lag. Erst dann fiel mir der Stuhl im Hintergrund auf, auf dem meine Kleidung liegen sollte. Ich drehte mich um und lief auf diesen zu. Doch außer der Unterwäsche entdeckte ich nur ein Shirt und Shorts, dessen Geruch mir unbemerkt einen warmen Schauer über den Rücken laufen und meine Mundwinkel heben ließ. Das war ein Scherz, oder?

Ich zog die Unterwäsche an und lief aus dem Bad heraus zu der Garderobe. Doch alles fehlte. Pietro, nur er konnte so etwas so schnell tun, ohne das ich seine Aura spüren kann. Und er hatte wirklich nichts übrig gelassen von den wenigen Sachen, die ich hatte. Wohl oder übel mussten also nun das Shirt und die Shorts von Barnes herhalten. Nicht, dass ich mich beschweren würde. Sein Geruch umhüllte mich, als ich die Sachen anzog und meine Haare bürstete, bevor ich mir ein paar Socken aus der Schublade anzog und durch den Gang in den Fahrstuhl stieg. Bereits in diesem hörte ich gedämpft Gespräche und Lachen. Mit verschränkten Armen wartete ich auf die sich öffnenden Fahrstuhltüren.

Selbstsicher schritt ich in das Wohnzimmer, wo alle auf der Couch oder den angrenzenden Sesseln saßen. Ihre Blicke glitten sofort zu mir und fast jeder hatte ein Grinsen im Gesicht. Barnes' Blick war der einzige, den ich nicht richtig deuten konnte. Aber es war mit Sicherheit keine Unsicherheit oder Verlegenheit darin zu sehen, so viel war klar. Mein Blick galt jedoch Pietro, der gleich nicht mehr so viel zum Grinsen haben würde. ,,Pietro. Aufstehen." Clint hob eine Augenbraue. ,,Das hast du doch kommen sehen, oder Pietro?" Der Blonde tat wie verlangt, ohne die Unsicherheit zu zeigen, die ich in seiner Aura lesen konnte. Sobald ich vor ihm stand, griff ich nach seinem Arm und ließ ihn über meine Schulter auf den Rücken fallen. Kurz stöhnte er auf. ,,Wanda, du schuldest mir zehn Dollar.", sagte Natascha und hielt selbstsicher die Hand auf, woraufhin Wanda ihr das Geld auf die Hand legte. Ich stieg über Pietro und setzte mich auf seinen Platz auf der Couch zwischen Clint und Natascha. ,,Nur zehn Dollar? So wenig vertrauen in mich?", fragte ich. Entschuldigend zuckte sie mit den Schultern.

Es war seltsam, wie wohl ich mich in dem Shirt und den Shorts fühlte, obwohl sie nicht einmal mir gehörten. Pietro quetschte sich einfach neben mich, reichte mir jedoch wenigstens ein Bier. Die Gespräche wurden wieder aufgenommen und ich erfuhr, dass Pietro meine Kleidung als Pflichtaufgabe genommen hatte. Natascha hatte einer Banane einen Heiratsantrag machen müssen und Steve hatte hatte die Beziehung zu seinem Schild beenden müssen. ,,Okay, weiter geht's. Tony, Wahrheit oder Pflicht?", fragte Clint. Lange brauchte Tony nicht zu überlegen. ,,Pflicht."

,,Du und Acrasia werdet eure Getränke leer trinken. Derjenige, der länger braucht trinkt zusätzlich einen Shot Olivenöl." Ich konnte mir vorstellen, wie ekelhaft das schmecken musste. Deshalb setzte ich die Flasche an meine Lippen und wartete auf Clint's Signal. Die anderen sahen dem Geschehen belustigt zu. ,,Los!" Das kalte Bier floss meinen Hals wie Eiswasser herunter und ich konzentrierte mich darauf, so schnell zu trinken wie möglich und setzte die Flasche erst ab, als sie leer war. Tief holte ich Luft und sah erst zu Tony, der noch längst nicht fertig war und dann zu den anderen. ,,Niemals werde ich gegen dich trinken.", meinte Wanda und lachte wie auch die anderen. Jemand reichte Tony das Olivenöl und ein Shotglas. ,,Nicht cool, Clint." Angesprochener zuckte mit den Schultern, als Tony sein Gesicht verzog, während er das schmierige Zeug trank.

,,Natascha. Wahrheit oder Pflicht?" Steve fragte die Rothaarige neben mir. ,,Wahrheit." Einen Moment lang überlegte er. ,,Wer hier in der Runde gibt das hübscheste Paar ab?" Während wir auf eine Antwort warteten, stieß ich mit Pietro an, der mir mein zweites Bier reichte. Ich spürte den durchdringenden Blick von Barnes auf mir und sah ihn an. Fragend hob ich eine Augenbraue, doch er zuckte nur mit den Schultern und sah wieder zu Natascha. Dann eben nicht, Barnes. ,,Bucky und Acrasia." Ich sah Natascha überrascht an. Ich hätte auf Tony und Pepper oder sie selbst und Steve getippt. Die anderen nickten zustimmend. ,,Acrasia. Wahrheit oder Pflicht?", fragte Bruce. ,,Pflicht.", antwortete ich.

,,Trinke einen Schluck, wenn du einen hier Anwesenden mindestens einmal geküsst hast oder wolltest." Ich setzte die Flasche an meine Lippen, sah Barnes direkt an und grinste, bevor ich einen großzügigen Schluck nahm. ,,Du?" Wanda wirkte ebenso wie die anderen überrascht. Ihr Blick huschte zwischen Barnes und mir hin und her ,,Wer hat gesagt, dass ich es schon getan habe?", fragte ich schulterzuckend. Bestreiten tat ich es natürlich nicht und um nichts in der Welt würde ich dieses Erlebnis rückgängig machen wollen, was mich süchtig nach ihm werden ließ. Und sein Blick auf mir sagte mir, dass es ihm nicht anders ging. Die sich langsam hebende und senkende Brust und seine Augen, die über meinen Körper fuhren, waren mehr als genug Antwort. Nicht nur für mich.

,,Das habe ich nicht kommen sehen."

Mindless | Bucky Barnes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt