|Remember that?|

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Lesenacht 1/3
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Obwohl er auf der anderen Seite des Raumes stand und immer wieder Gäste unsere Blicke kreuzten, spürte ich den durchdringenden, hungrigen Blick von ihm. Es war unverschämt, wie gut er aussah. Seine Augen fuhren von meinem Gesicht herunter über meine Kleidung, von meinen Schultern zu den Beinen und wieder hoch zu meinen Augen, wo er unsere Blicke fest miteinander verankerte. Ich schluckte schwer und fühlte mich plötzlich hellwach. Ein Schauer jagte über meinen Rücken, als Barnes einen Schritt nach dem anderen auf mich zumachte. Ich konnte nichts tun, als stehenzubleiben und den Cocktail in meiner Hand in einem Zug zu leeren, damit sich mein Mund nicht trocken anfühlte.

Und dann stand er plötzlich direkt vor mir. Die strahlenden blaugrünen Augen nur auf mich gerichtet, obwohl es so viel mehr um uns herum zu sehen gab. Doch das interessierte weder ihn, noch mich. Wir blendeten alles aus. Das schwarze Hemd spannte sich bei jedem Atemzug über seine muskulöse Brust. Unsere Atemzüge vermischten sich miteinander und nur für wenige Sekunden blieben wir wie eingefroren stehen. Dann streckte Barnes seine Metallhand aus, die in der Beleuchtung des Raumes schimmerte. ,,Es ist vermutlich unhöflich, dich von deiner eigenen Party zu entführen.", sagte er gerade laut genug, um es verstehen zu können. Seine Stimme war tief und rau, doch so wie er, empfand ich diese Aussage als kein Problem.

Ich legte meine Hand auf seine. Die Finger von Barnes umschlossen diese sanft- und doch wartete er auf meine Antwort, bevor er auch nur eine weitere Bewegung tat. Diese Berührung löste eine Wärme in mir aus, die ich nicht beschreiben konnte. ,,Ich wäre enttäuscht, würdest du es nicht tun.", erwiderte ich und spürte in meinem Hals, wie auch meine Stimme rau war. Langsam und nur ein kleines Stück hob sich ein Mundwinkel von Barnes. Dann trat er einen Schritt zurück- und danach noch einen. Ich folgte ihm und in einer fließenden Bewegung drehte er sich um, um mich zu dem Fahrstuhl zu führen, aus dem er gekommen war. Niemand um uns herum schien davon etwas mitzubekommen, was ich sehr begrüßte. Vor dem Fahrstuhl war ich es, die auf den Knopf drückte.

Barnes hob mit seiner Hand meine- und platzierte einen zarten Kuss auf diese, die Augen, die mich dabei in dem leichten Schatten ansahen, dunkler als vor wenigen Momenten. Ein weiterer, leichter Schauer setzte über meine Haut, als ich den Blick in seinen Augen zu verstehen begann. Mir wurde warm. Die Fahrstuhltüren öffneten sich und Barnes ließ mich zuerst eintreten, drückte dann, als er selbst im Fahrstuhl stand, den Knopf für seine Etage. Wie in Zeitlupe schlossen sich die Fahrstuhltüren und er setzte sich in Bewegung. Es dauerte keine Sekunde länger, damit Barnes sich umdrehte und mich ohne ein weiteres Wort gegen die Fahrstuhlwand drückte.

Seine Lippen legten sich auf meine, trotz der stürmischen Art, verheißend. Seine Hand, die meine gehalten hatte, hielt diese noch immer, jetzt etwas fester und bewusster. Bereits jetzt spürte ich die Wärme, die von seinem Körper ausging, der sich an meinen presste und mich gegen die Wand drückte. Rhythmisch bewegte sich sein Mund gegen meinen, nur Sekunden bevor der Fahrstuhl zum Halten kam. Langsam, stets mit wachsamen Blick auf mich, löste er sich von mir und führte mich den bekannten Weg zu seinem Zimmer. Es war mir egal, dass ich nun meine eigene Party verpasste. Tony würde noch eine Menge Party's feiern.

Barnes öffnete die Tür zu seinem Zimmer, zog mich sanft herein und schloss sie hinter ihm ab. Ich spürte keine weiteren Auren hier in diesem Stockwerk, also keine unangekündigten Gäste. Ohne Vorwarnung wurde ich im nächsten Moment immer weiter zurückgedrängt. Barnes streifte mir während dem Laufen den Blazer aus, den ich trug und ließ ihn achtlos auf den Boden fallen, während sich seine Lippen wieder auf meine stürzten. Ich war süchtig. Süchtig nach diesem Mann. Mit den Beinen stieß ich gegen die Bettkante und ließ mich zurücksinken, zog mich selbst weiter nach oben. Kurz darauf kam ich am oberen Teil des Bettes aus und Barnes hatte den Kuss nicht gelöst.

Im Gegenteil, im nächsten Moment lehnte er sich über mich und ließ seine Zunge in meinen Mund eindringen. Die Bartstoppeln an seinen Wangen und dem Kinn kitzelten mich und ich lächelte in den Kuss, als ich den Geschmack von Pflaumen wahrnahm. Während er sich mit einem Arm neben meinem Kopf abstützte, löste sich seine andere Hand von meiner und strich über die Konturen meines Gesichtes. Seine Zunge spielte mit meiner und ich seufzte leise, was ihn selbst zum lächeln brachte. Meine Atemzüge wurden von Minute zu Minute schneller und unregelmäßiger, ebenfalls spürte ich seinen Herzschlag gegen meine Handflächen pochen.

Meine Hände strichen über den Stoff, der mich von seiner erhitzten Haut trennte und ich spürte, wie sich seine Muskeln unter meiner Berührung anspannten. Barnes löste sich von meinen Lippen und fuhr stattdessen in einer heißen Spur meinen Hals entlang. Die Augen geschlossen atmete ich unregelmäßig und schwer, versuchte gleichzeitig die Knöpfe an seinem Hemd zu lösen, während mein Kopf fest auf dem Bett lag, leicht in den Nacken gelegt. Die Luft zwischen uns schien immer wärmer zu werden und sich siedend zu erhitzen. Barnes entdeckte einen empfindlichen Punkt, der mich ohne meinen Willen leise zum Keuchen brachte. Er lächelte gegen die Haut und begann daran zu saugen. Ein Knopf nach dem anderen löste sich von seinem Hemd und ich schaffte es, dieses zu öffnen.

Er beendete sein Kunstwerk an meinem Hals, von dem ich wusste, dass ich davon noch etwas länger etwas haben würde, setzte einen letzten zärtlichen Kuss auf die pulsierende Stelle und richtete sich langsam auf. Ich öffnete meine Augen, und beobachtete ihn dabei, wie er sich in einer eleganten Bewegung das offene Hemd von seinen Armen streifte und es achtlos neben das Bett warf. Seine schwere Atmung brachte mich zum lächeln und er lehnte sich wieder vor, um mit beiden Händen nach dem Saum meines dünnen Oberteils zu greifen. Mit einer einzigen Bewegung zog er es mir über den Kopf und warf es ebenfalls von dem Bett weg. ,,Erinnerst du dich daran?", fragte er leise und mir rauer Stimme, die für einen heißen Schauer sorgte, der meinen Rücken herunterlief.

Wieder waren meine Beine leicht gespreizt, die Füße auf dem Bettlaken und Barnes Körper dazwischen. Seine Augen, die einen immer dunkleren Schleier bekommen hatten, blickten tief in meine. Die Hände von Barnes fanden ihren Weg zu meinen und er verschränkte die Finger für einige Momente miteinander. Ich ahnte bereits, worauf er anspielte und ließ mich einfach von dem Braunhaarigen über mir führen. Er schob meine Hände nach oben und senkte seine Lippen wieder auf meine, sodass ich meine Augen schloss und den Kuss erwiderte. Es dauerte nicht lange, da drang seine Zunge erneut in meinen Mund ein und spielte mit meiner. Gleichzeitig löste er unsere verschränkten Hände, die mittlerweile über meinem Kopf waren und hielt meine mit seiner normalen Hand fest auf die Matratze gedrückt, drückte seinen Körper näher an meinen. Die Luft um uns herum schien Benzin zu sein, welches uns entflammen ließ.

Barnes löste den Kuss und sah mich schwer atmend an, unsere Lippen nur Zentimeter voneinander entfernt. ,,Ich erinnere mich.", hauchte ich rau. Zufrieden hoben sich seine Mundwinkel. ,,Gut. Dann erinnerst du dich auch bestimmt an das hier." Anstatt meiner Lippen, zog er seinen Kopf ein Stück weiter runter und küsste Zentimeter um Zentimeter die empfindliche Haut an meinem Hals entlang. Ich schloss meine Augen und ließ mich fallen. Jeder Kuss war wie eine brennende Zuversicht, in der er mir zeigte, was er fühlte. Ehe ich mich versah, führten seine Lippen um das Pflaster herum, welches auf der Schusswunde platziert war. Und obwohl seine Aufmerksamkeit der Narbe galt, machte es mir zum ersten Mal in meinem Leben nichts aus. Er mochte alles an mir, jeden Zentimeter.

Seine Metallhand legte sich hinter meinen Kopf und fuhr weiter herunter, nahm sich wenige Haarsträhnen, damit ich meinen Kopf weiter in den Nacken legte. Seine Lippen landeten auf der anderen Seite und fanden eine Stelle, an der ich erneut leise aufkeuchte. Sanft saugte er an dieser Stelle und hinterließ einen Knutschfleck. Wieder richtete er sich danach kurz auf und löste seinen Metallarm von meinem Kopf, um mir in die Augen zu sehen. Der Blick von Barnes besah meinen gesamten Oberkörper, jeden Zentimeter. Seine andere Hand hielt noch immer meine oberhalb meines Kopfes fest. ,,Du bist wunderschön, Doll.", sagte er sanft. Dann senkte sich der Kopf von Barnes erneut.

Mindless | Bucky Barnes FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt