Danke für eure Geduld 🙏❤️
und willkommen zum vorletzten (😳😳😳) Kapitel
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Mein Herz klopfte etwas schneller, als ich über die bläulichen Pflastersteine auf das große Mehrfamilienhaus zulief. Ein paar Buchsbäume und Rosensträucher säumten den Weg zur Haustür. Sie leuchteten freundlich in der Frühlingssonne, die heute besonders hoch stand.
Hier war Max also aufgewachsen. Hier wohnte sein Vater.
Ich erinnerte mich noch gut an den Abend in Max Haus mit Ina, Dana, Olaf, Rico, Philipp und den anderen Freunden von Max, als Max mir im Anschluss auf der Couch zugeraunt hatte, dass er mich gern weiteren für ihn wichtigen Menschen vorstellen wollte: Seinen Vater, Michael und -ich biss mir auf die Zunge- Grado. War dieser lustige Abend unter Freunden wirklich erst wenige Wochen her? Die Begegnung mit Grado kurz darauf hatte einen Tsunami ausgelöst, der Raum und Zeit verschluckt hatte. Mittlerweile -etwa eine Woche seit Mark mir alles gebeichtet hatte- war der Tsunami zum Glück weitestgehend verweht und erinnerte nur manchmal noch durch kleine Sturmwehen an sich.
Ich blinzelte die Gedanken daran beiseite.
Ein leichtes Kribbeln machte sich in meinem Magen bemerkbar, als ich vor der Haustür zum Stehen kam und mich suchend nach Max umsah, der gerade seine Jacke aus dem Auto holte und dann strahlend auf mich zukam. Ich freute mich darauf, seinen Vater kennenzulernen. Aber das Kribbeln im Magen verriet mir, dass meine Aufregung mindestens so groß war wie meine Freude. Ich wusste, wie wichtig Max sein Vater war, wieviel Wert er auf seine Meinung legte, wie er manchmal zu ihm aufschaute und wie sehr er ihn liebte. Und ich wusste auch, dass sein Vater für Max eine herausragende Rolle gespielt hatte. Die einzige Konstante in meinem Leben. So hatte er ihn beschrieben. Also konnte ich nicht leugnen, dass es mir wichtig war, einen guten Eindruck zu machen. Vor allem wenn ich daran dachte, was beim letzten Mal passiert war, als Max mir einen ihm (bis dato) wichtigen Menschen vorstellen wollte...
„Ich hoffe, diesmal gibts keine böse Überraschung", sagte Max mit einem Augenzwinkern, als hätte er meine Gedanken gelesen.
„Dein Vater wohnt ja noch hier, also habe ich ihn zumindest nicht in den Knast gebracht", gab ich trocken zurück.
„Das ist mehr, als ich bei dir erwarten kann", erwiderte Max.
Wir grinsten beide.
Der Sarkasmus, der zwischen den Zeilen triefte, war so schwarz wie die Geschehnisse in den Zeilen, aber er gab uns ein Stück Leichtigkeit zurück. Die ganze Geschichte rund um Grado und Mark mit einer gewissen Portion Humor zu sehen half, ihr die Bedrohlichkeit zu nehmen, mit der sie manchmal in unser Leben strahlte. Und gleichzeitig waren wir aber beide sensibel genug, um zu wissen, wann die magische Grenze zur gebotenen Ernsthaftigkeit überschritten war.
Max drückte den Knopf neben dem Namen Diehn und wir warteten beide auf das Surren. Ich räusperte mich und vergrub meine Hände in den Jackentaschen.
„Bist du aufgeregt?", erkannte Max die Sachlage.
„Bisschen", gab ich zu.
Max nahm meine Hand. „Brauchst du nicht, wirklich nicht. Mein Vater findet dich schon toll, seit ich erzählt habe, dass du mich im Boxstudio beim Bankdrücken zurechtgewiesen hast."
Ich grinste bei der Erinnerung an unsere erste Begegnung.
„Er liegt mir schon seit Wochen in den Ohren, dass er dich kennenlernen will."
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Sonne und Mond (Kontra K)
FanfictionMaja, eine junge, talentierte Anwältin trifft in Berlin auf Max, einen tätowierten Rapper. Ihre Welten und Ansichten sind so verschieden wie Sonne und Mond und doch bringen sie sich zum Strahlen; die Anziehung zwischen den beiden ist greifbar. Doch...