Ein heftiger Ruck ging durch das Kanonenboot, dass ich - trotz festhalten - den Halt verlor, und gegen die Türen des Shuttles schlug. In der nächsten Sekunde schallte das alarmierende Geräusch einer Warnung aus dem Cockpit.
"Verdammt." Murmelte ich und quetschte mich durch die, halb auf dem Boden liegenden Klone. Unseren Piloten hatte es erwischt. Ich spürte die Kälte, die sich in seinem leblosen Körper breitmachte. Schnell zückte ich mein Lichtschwert und rammte es in die Seitentüren. Konzentriert biss ich mir auf die Unterlippe. Immer wieder klatschte ich gegen die Wand, landete einmal sogar auf dem Boden und fiel gelegentlich in die Klone hinein, die verunsichert zu mir blickten. Hatte man denen nie beigebracht, dass es im echten Krieg nicht wie in einer Simulation aussah? Denn genauso blickten sie zu mir.
"Commander, was wird das?" Fragte eine Stimme, die ich keinem Klon zuordnen konnte. Mit gerunzelter Stirn sah ich in die Runde.
"Wir werden landen." Ich selbst konnte mit meiner Aussage nichts anfangen, doch der Hauptgedanke kam durch. Wir alle würden lebend auf dem Boden unter uns ankommen. Endlich hatte ich die Tür des Kanonenbootes weggeschnitten und uns erschloss sich der Anblick eines Schlachtfeldes in der Luft. So hatte ich mir meinen ersten Einsatz an vorderster Front nicht vorgestellt. Kräftig schluckte ich, mein Gesicht war auf einen feindlichen Jäger fixiert, den ich schockiert beobachtete. Gleich würde er uns rammen.
"Springt!" Schrie ich, doch vermutlich konnte man mich durch den Lärm der Kämpfenden um uns nicht hören. "Na los!" Worauf warteten sie noch? Ich machte es ihnen vor. Genervt schüttelte ich meinen Kopf, wieso funktionierte nie etwas, wie es sollte. Augen verdrehend stürzte ich mich nach vorne. Sofort umbrauste mich der warm-feuchte Flugwind. Zum Glück waren wir bereits unter den Wolken. Die Bäume unter mir kamen immer näher. Ich hatte die Luft angehalten und meine Arme ausgebreitet. Ernst und fokussiert blickte ich auf einen kleinen freien Platz, auf den ich zusteuerte.
Bevor ich die ersten Baumkronen passierte, wendete ich mich elegant in der Luft und erblickte ich kleinen Figuren der Klone, die mir tatsächlich gefolgt waren. Mit einem stolzen Grinsen lehnte ich mich zurück, machte eine Art rückwärts Salto, während ich flog, und schob noch rechtzeitig meine Hände unter mich, um meine Geschwindigkeit abzubremsen. In der Hocke kam ich auf dem staubigen Boden an, wo der Dreck sofort aufgewirbelt wurde. Kurz hielt ich meine Augen geschlossen und verharrte in der Position. Nur noch ein Wenig. Ich zog meine Augenbrauen zusammen. Und los. Schnell schoss ich in die Höhe und streckte meine Hände aus.
Da waren sie, alle vier Klone in meinen Händen. Mit der Macht hielt ich sie, als sie kurz vor dem Boden ankamen. Ihre Schreie brannten sich in meinen Kopf, hatten sie mir etwa nicht vertraut und dachten, ich würde sie sterben lassen oder war es normal, zu zweifeln, lebendig aus einem abstürzenden Kanonenboot zu kommen? Ich hoffte auf Letzteres und konzentrierte mich, um alle Vier sanft landen zu lassen. Erleichtert ließ ich meine Schultern hängen und atmete aus. Wir waren alle sicher angekommen, auch wenn etwas anders als erwartet.
Sie alle kamen von Rechts und Links zu mir, dass wir einen kleinen Kreis bildeten. Ernst sah ich in ihre geschockten Gesichter, die ich unter den Helmen ausmachte. So etwas waren sie nicht gewohnt. Mit einem schiefen Schmunzeln, das ich versuchte zu verstecken, fragte ich mich, ob Obi Wan genau so etwas gemacht hätte.
"Na los. Wir dürfen keine Zeit verlieren, die Anderen zählen auf uns." Ich klatschte aufmunternd meine Hände zusammen und schlug eine Richtung ein, aus der deutliches Chaos zu hören war. Außerdem spürte ich seit meiner Landung Obi Wans und Cody's aktive Machtquellen in genau dieser Richtung. Wir huschten also durch das trockene Gebüsch, hielten uns versteckt und duckten uns, wann immer ein separatistischer Jäger über unsere Köpfe schoss. Das Einzige, was ich immer wieder hörte, waren die angsterfüllten Schrei der Klone, kurz bevor sie gelandet waren. Während wir dem Tumult immer näher kamen, fing ich an, an mir zu zweifeln. Vielleicht war ich noch gar nicht bereit, solch eine Verantwortung zu übernehmen und man überschätzte meine Kräfte.
"Vorsicht!" Wir alle duckten uns nach dem lauten Geschrei hinter uns. Ein feindlicher Bomber hatte auf Obi Wans Truppen vor uns gezielt, an die wir mittlerweile sehr nah ran gekommen waren, und die Bombe zischte über unsere Köpfe hinweg. Dies war der Punkt, an dem unsere richtige Mission begann. Mit meiner Faust, die ich in die Höhe hob, signalisierte ich den Klonen, stehen zu bleiben. Es kehrte Ruhe in ihren Gemütern ein, das spürte ich. Mittlerweile schien es sogar so, als schenkten sie mir einen Teil ihres Vertrauens.
"Los!" Schnell bewegte ich meine Hand nach links und wir rannten los. Wir waren so nah an Obi Wans Geschehen, dass es sich anfühlte, als rannten wir in den sicheren Tod. "Da lang!" Scharf bogen wir vor einem großen Felsen ab und erreichten ein ruhigeres Örtchen, von dem wir die Mauer bereits erkennen konnten. "Weiter!" Rief ich flüsternd und keine Minute später pressten wir uns mit dem Rücken an die Mauer. Mein Atem ging schnell, mein Herz raste. Mit Abstand war das das Heikelste, das ich je in meinem Leben getan hatte. Mitten durch ein Schlachtfeld rennen, war überhaupt nicht meine Art. Doch besondere Umstände forderten besonderes Handeln.
Mit diesem Gedanken stieß ich mich von der kalten Wand ab und positionierte mich so, dass ich an die oberste Kante blicken konnte. Noch einmal wollte ich das Gewicht der vier Klone nicht tragen müssen, auch wenn die Macht sie hielt. Jetzt waren sie auf sich gestellt.
"Ich gehe vor, wenn ihr ein Zeichen von mir bekommt, nutzt ihr eure Kletterhaken und folgt mir." Sie alle nickten aufgeregt. Mit was für Klonen hatte mich Obi Wan denn losgeschickt? Kurz stieß ich Luft aus, ging dann in die Hocke, ohne die oberste Kante der Mauer außer Acht zu lassen , und hob mit einem großen Hieb vom Boden ab. Koordiniert steuerte ich mich direkt auf die Stelle zu, die ich gerade eben noch angeblickt hatte. Nicht anders zu erwarten landete ich in der Hocke vor einem Droiden.
"Hey! Was machst du hier?" Auch wenn es Feinde waren, mochte ich die dummen Klappergestelle mit ihren quietschartigen Stimmen. Mit einem Schmunzeln - und immer noch in der Hocke - drehte ich mich mit ausgestrecktem Bein, dass der Droide den Halt verlor und zu Boden fiel. Schnell stand ich auf den Beinen und machte eine Handbewegung. Der Droide fiel schreiend die Mauer herab. Hoffentlich würden diese Klone das Zeichen erkennen.
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The Clone Wars: Kiona Lee
FanfictionKiona Lee - Padawanschülerin des Obi Wan Kenobis, Mitglied des Jediordens. Keine andere Person ähnelt ihrem Meister vom Charakter so sehr, wie sie selbst. Sie ist von Natur aus ein ruhiger Mensch, ihre Fähigkeiten spiegeln sich im Lösen von Konflik...