Ich kniff meine Augen zusammen, da mich die Sonne blendete und ich Jax nicht richtig ansehen konnte. Dann sah ich über meine Schulter zu Ian und warf ihm einen giftigen Blick zu.
„Nein."
Er sah mich genervt an und rollte seine Augen.
„Warum nicht? Du bist nicht meine Mutter!"
Ich sah ihn gespielt geschockt an.
„Ach was? Wusste ich nicht!", ich seufzte genervt auf, „Aber ihr werdet euch jetzt nicht prügeln!"Wieder rollte er seine Augen, Jax blieb still.
„Du willst dich sicher nicht mit ihm prügeln!" Vor allem nicht, weil sein kleiner Bruder und Jax's kleiner Bruder Stress haben. Sie sind alt genug um das alleine zu klären. Zwar kannte ich den ganzen Hintergrund nicht, aber ich wusste genug um sagen zu können, dass es ihnen nichts bringen würde sich zu prügeln. Das einzige was passieren würde, wäre dass sie ein schlechtes Vorbild für ihre Brüder sind.„Hör auf die Schlumpfine! Du willst dich nicht mit mir prügeln, Ian.", hackte Jax auf Ian rum.
„Halt's Maul du arroganter Bastard!"Aber das lustigste in dieser Situation war wohl, dass Nils, der Bruder von Ian, und Max, der Bruder von Jax, sich längst vertragen hatten und zu sahen.
Sie hatten sich gegenseitig bei einander entschuldigt- sogar vor wenigen Minuten, trotzdem ließen die beiden nicht nach.
Ich hatte mich für extra vor sie gestellt, damit sich sich gerade nicht schlugen. Wobei ich nicht der richtige war um das zu sagen, da ich mich früher auch immer geprügelt hatte.Es sah so aus als würde es gleich eskalieren. Man konnte die Situation wie ein offenes Buch lesen. Wenn einer von ihnen ein falsches Wort sagen würde, würde ich höchstwahrscheinlich den Schlag abbekommen und dann will ich gar nicht wissen war passiert.
„Ihr schaltet jetzt beide einen Gang runter und schaut eure Brüder an!"
Ich versuchte sie zur Vernunft zu bringen, aber natürlich wollte das nicht klappen. Wann hat es schon geholfen über Probleme zu sprechen, wenn man sich einfach deswegen schlagen kann?„Das sagt genau der Richtige!", zischte Jax gereizt.
Ich drehte mich wieder zu ihm um.
„Komm mir jetzt nicht so-"
„Was bist du für ein Arsch, dass wir uns nicht prügeln dürfen?", argumentierte er weiter.
„Was bist du für ein Bastard, dass du das genau vor deinem Bruder machst?"„Aber der hat doch angefangen!", versuchte er die Schuld auf Ian zu schieben.
„Der kriegt gleich eine in die Fresse!"
„Jax! Können wir endlich nach Hause?", unterbrach sein kleiner Bruder uns.
„Ja, gleich.", murmelte er schnell.
„Genau, Jax! Könnt ihr endlich nach Hause?", lachte Ian belustigt,Und das war der Punkt an dem alles zusammenbrach.
Jax's Faust flog knapp an meinem Kopf vorbei, direkt gegen Ians Schläfe. Ian hingegen traf Jax an der Schulter und währenddessen wurde ich von ihnen unsanft zur Seite gedrängt.
Sie rauften sich einige Sekunden bis sie sich wieder voneinander entfernten. In dem Moment sprang ich ihnen wieder dazwischen.
„Elias! Verpiss dich!", zischte Ian.„Nein! Ihr beide haltet jetzt euer scheiß Maul und geht nach Hause!"
„Und was wenn nicht?"
Und die zweite Runde startete. Dieses Mal traf Jax mich an meinem Kiefer während ich versuchte sie auseinander zu bringen- was alleine gar nicht so einfach war.Mein Kiefer schmerzte und ich hielt ihn mir aus Reflex. Mit meiner anderen Hand hielt ich Ian von Jax fern, welcher direkt hinter mir stand.
Es sagte keiner etwas, aber ihre Blicke waren genug, um zu wissen, dass das Thema noch nicht fertig war.
Sie atmeten schwer und vielleicht war da etwas zwischen ihnen.Vielleicht prügelten sie sich nicht wegen ihrer Brüder sonder wegen eines Problems zwischen ihnen. Dabei wusste ich nicht einmal, dass sie sich näher kannten. Natürlich kannten sich Nils und Max. Ich wusste, dass sie sich oft sahen und zusammen Fußball spielten. Aber ich wusste nicht, dass Jax und Ian befreundet sind.
„Elias, geh weg!"
Jax Gesicht lief rot vor Wut an und in mir machte sich ein Gefühl der Angst breit. Ich schluckte, schüttelte meinen Kopf und versuchte mir nichts davon anmerken zu lassen.Eigentlich sollte ich sie in Ruhe lassen.
Es ging nicht um mich und ich sollte mich definitiv nicht in diese Sache einmischen. Aber wenn es eins gab, was ich von Viktor gelernt hatte, dann war es, dass Schlägereien Probleme nicht lösen konnten. Jedenfalls nicht meistens.„Taten sagen mehr als Worte...", murmelte Jax wieder. Mir entwich dabei ein leises Lachen.
Taten sagen mehr als Worte.
„Ich glaub nicht, dass damit gemeint ist sich zu prügeln.", erklärte ich, „Hieß es nicht auch, dass man andere so behandeln soll, wie man behandelt werden will?"„Ja! Hätte ich fast vergessen."
Ich sah an Ians Körperhaltung wie er sich entspannte. Er ging einige Schritte zurück.Daraufhin machten Jax und ich dasselbe. Und noch bevor ich etwas sagen konnte, waren sie jeweils auf einander zugelaufen und schlugen sich wieder gegenseitig.
Ich seufzte und sah zu den Jungs. Was müssen sie sich jetzt dabei nur denken?
Ich schüttelte meinen Kopf und versuchte Jax von Ian runter zu zerren. Obwohl es einfacher gewesen wäre Ian wegzuziehen, da Jax viel mehr Muskeln hat und dementsprechend mehr wiegt, aber genau da lag das Problem. Jax boxt. Ich hab gegen ihn geboxt. Und er war ihm um Meilen überlegner und Erfahrener wenn es um Kämpfe ging.Ich steckte einige Schläge ein und als ich es endlich wieder geschafft hatte sie auseinander zu bringen, klingelte mein Handy.
„Wo bleibt ihr?", kam mir die wütende Stimme von Ash entgegen. Wir wollten heute bei ihm abhängen, vielleicht etwas lernen und zocken.„Uns ist etwas dazwischengekommen..", erklärte ich während ich meinen Kopf zu Ian drehte. Daraufhin sah er mich ziemlich entsetzt an, „Wir bringen noch Max zu Ian und sind dann gleich bei dir."
„Das will ich hoffen."
Und er legte auf.„Also.", ich drehte mich zu Jax, „War schön dich wieder gesehen zu haben, aber wir haben es ein bisschen eilig."
Ich sah nochmal kurz zu Ian.
„Wir gehen jetzt."Als wir dann nach einer weiteren halben Stunde bei unserem besten Freund angekommen waren, ließ er uns mir einen breiten Grinsen rein.
Er fragte uns eine Weile aus, bis er es ließ und wir es uns auf der Couch gemütlich machten. Ash holte noch zwei Packungen Chips, drückte uns dann jeweils einen Controller in die Hand und wir konnten beginnen.
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Running
Teen FictionIn einem einfachen Café, in einer einfachen Stadt, an einem einfachen Tag, trafen sie aufeinander. Er war sehr introvertiert, es war schon ein Wunder gewesen, als er alleine in einem überfüllten Café saß und einem sehr extrovertiert, zudem noch frem...