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Während der Speck in der Pfanne brutzelte, schnitt ich die Zwiebel in kleine Stücke und gab sie dem Speck hinzu.
Danach lief ich zum Kühlschrank rüber und holte eine Packung Eier raus und aus dem Schrank über der Spüle holte ich noch eine Schüssel.
Aus einem Regal nahm ich mir Pfeffer und Salz und holte dann aus einer Schublade eine Gabel.
Ich schlug ein Ei gegen den Schüsselrand und gab jenes und auch die anderen in die Schüssel.

Plötzlich ertönte eine verschlafene Stimme hinter mir, woraufhin ich mich sichtlich erschrak.
,,Was kochst du denn?",fragte mich Ash während er sich müde durch seine Haare fuhr, ,,Und warum zum Teufel kochst du?"
Ich zuckte mit meinen Schultern und würzte das Eiinnere in der Schüssel.
,,Rührei.",antwortete ich knapp während ich die Eier in die Pfanne gab, ,,Geh dich fertig machen, ist gleich fertig."
Ohne eine Antwort abzuwarten ging er ins Bad woraufhin ich mich wieder dem Kochen widmete.
Ich machte die Kaffeemaschine an und steckte jeweils eine Scheibe Toast in den Toaster.
Kurz rührte ich das nun feste Ei in der Pfanne um und holte schnell zwei Teller sowie Tassen aus dem Schrank.
Ich holte Milch aus dem Kühlschrank und füllte dann die Tassen mit heißem Kaffee, es verbreitete sich ein wundervoller Duft in dem Haus und das Wasser lief mir im Mund zusammen. In Ash's Tasse füllte ich noch etwas Milch und legte ihm einen Löffel dazu.
Dann wendete ich mich dem Rührei zu. Schnell tat ich jeweils die Hälfte auf je einen Teller, hörte dann wie der Toast aus dem Toaster sprang und legte den dann zu dem Ei. Zum Schluss stellte ich das alles noch auf den Tisch und setze mich dann.
Keine Sekunde später kam Ash in die Küche.
Er setzte sich an den Tisch und sah mich dann misstrauisch an.
,,Ich bin ja sehr froh, dass du gekocht hast, aber eine Frage hätte ich da..",meinte er während er mir ernst in die Augen sah, ,,Du hast du aber kein Gift rein getan, oder?"
Ich sah ich verwirrt an ehe er in schallendes Gelächter ausbrach.
,,War nur ein Witz!",lachte er woraufhin ich nur genervt meine Augen verdrehte und einen Schluck von meinem Kaffee nahm.

Nach einer halben Stunde machten wir uns auf den Weg in die Schule, Ash schwärmte immer noch davon wie gut mein Kaffee schmeckt und davon dass ich es doch öfter machen solle.
Genervt rempelte ich ihn von der Seite an.
,,Au! Warum hast du das getan?",jammerte er.
,,Hör auf zu schwärmen, es nervt..",antwortete ich abweisend.
Nach wenigen Metern klingelte plötzlich mein Handy in meiner Hosentasche.
Ich blickte auf das Display und stellte verwundert fest das mein Vater mich anrief.
Zu dieser Zeit war er normalerweise auf den Weg ins Büro, warum er wohl anruft?
,,Ja, Papa?",nahm ich den Anruf entgegen, ,,Was gibt's?"
Ich spürte den verwirrten Blick von Ash auf mir.
Mein Vater seufzte erleichtert.
,,Elias! Wo steckst du? Ich hab dich seit Tagen nicht gesehen! Geht es dir gut?",fragte mich mein Vater besorgt.
,,Ja, alles gut. Ich war nur bei Ash.",murmelte ich leicht genervt, ,,Also, was ist der genau Grund warum du anrufst? Wärst du nicht auf den Weg in dein Büro?"
,,Das erkläre ich dir später, Elias. Wie wärs wenn ich dich von der Schule abhole? Um wie viel Uhr hast du aus?",fragte er mich.
Ich überlegte kurz.
,,Kurz vor fünfzehn Uhr..",antwortete ich verwirrt, ,,Dann bis später!"
,,Bis später!",wiederholte er ehe er auflegte.

[...]

Der Schulgong ertönte und ich schreckte aus meinem Traum.
Scheiße, ich hab die halbe Stunde verschlafen..
Müde packte ich meine Sachen zusammen und lief dann zu Ash rüber.
,,Hey, kannst du mir später schicken was wir gemacht haben? Ich bin eingeschlafen..",erklärte ich ihm gähnend.
Daraufhin nickte er nur und antwortete mit einem lachenden ‚klar'. Schnell bedankte ich mich bei ihm und eilte dann aus der Schule.
Während ich die Treppen runter lief versuchte ich nicht über meine eigenen Beine zu stolpern.
Meine Augen brannten und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen.
Zum Glück konnte ich endlich nach Hause.

Ich lief aus dem Schulgebäude und eilte auf den Parkplatz. Dort erblickte ich meinen Vater, wie er vor seinem grauen VW stand.
Als er mich bemerkte lächelte er und wir umarmten uns kurz. Dann stiegen wir ins Auto und mein Vater startete den Wagen.
Nach wenigen Minuten unterbrach ich die Stille.
,,Wie kommt's das du Zeit hast mich abzuholen?",platzte es etwas unhöflich aus mir heraus, ,,Läuft es etwa schlecht in der Firma?"
Mein Vater lachte auf.
,,Ich hab frei..",lachte er, ,,Du weißt ja, ich mach immer Überstunden und da mein Chef mein bester Freund ist, hat er mich gezwungen mir bis übernächste Woche Montag frei zu nehmen."
Ich nickte.
,,Hast du was von Mama gehört?",fragte ich, ,,Meine Anrufe werden seit einigen Wochen an ihre Mailbox weitergeleitet.."
,,Nein, leider nicht.",seufzte mein Vater, ,,Letzten Monat hat sie sich aber stark erkältet. Ich vermute ihr geht's schlechter und sie wird wahrscheinlich von Ärzten gezwungen richtig gesund zu werden. Du weißt ja wie sie ist."
Wieder nickte ich nur.
,,Boxt du eigentlich noch?",fragte er mich plötzlich.
Überrascht sah ich zur Seite.
,,Ja, nächste Woche ist wieder der jährliche Wettkampf mit dem Boxstudio außerhalb der Stadt.",antwortete ich lässig, ,,Du weißt ja, die Coaches sind Brüder. Kannst ja mitkommen, wenn du willst.."
Mein Vater sah kurz zu mir.
,,Klar komm ich mit! Ich muss doch sehen wie gut du geworden bist!",grinste er.
Ich lachte leise auf.
,,Mama verdient doch gut Geld als Model. Also warum machst du Überstunden?",fragte ich verwundert, ,,Ich mein, für mich klingt das schon etwas komisch."
Verwundert sah mich mein Vater an.
,,Es ist kompliziert... du weißt doch das deine Mutter nicht oft in der Stadt ist, also hat sie ein Haus in der Gegend in der sie immer modelt. Angeblich geht das ganze Geld auf die Miete drauf. Das Geld ist ja auf ihrem Konto, also kenne ich die Wahrheit auch nicht."
,,Oh, okay...",antwortete ich knapp und merkte dann wie wir zu Hause angekommen waren.

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