Genervt hatte sich Kagami-chan ihre Tasche umgehangen und war auf den Weg in Richtung Clubraum. Dieser schien sich immer mehr in ihr zweites Zuhause zu verwandeln. Viel Zeit für anderes blieb wahrlich nicht. Was sie hoffen ließ das es bald ein Ende nahm. Sich eine kurze Pause gönnend, setzte sie sich auf die Stufen, die hinunter in den Clubraum führten und atmete kurz durch. Langsam verging ihr zusehends die Freude daran den Leuten aufzulauern. Und da hatte sie noch den ruhigen Job von allen. Die anderen mussten lange und langweilige Interviews organisieren, oder führen und genervte Schüler befragen. Das stellte sie sich auch nicht allzu spaßig vor. Da blieb sie doch lieber bei den geforderten Fotos.
Ein langer gedehnter Seufzer entwich ihr und sie stütze ihre Ellenbogen auf die Knie. Schloss für einen Moment die Augen und überlegte, ob sie wirklich in den Journalisten-Club gehen, oder lieber einen kleinen Abstecher in die Sporthalle wagen sollte. Schließlich würde bald das Training des Basketball-Clubs beginnen und irgendwie brauchte sie etwas Ablenkung von dem ganzen Irrsinn. Und vor allem brauchte sie normale Leute um sich herum, die nicht überall den Feind witterten. Noch während sich dieser Gedanke in ihr aufbaute, musste sie leicht schmunzeln und verwarf die Einschätzung ganz schnell. Sie vergaß hin und wieder was für Chaoten und schwierige Charaktere sich auch in einer Turnhalle aufhalten konnten.
»Kagami-san?«, hörte sie plötzlich jemanden ihren Namen sagen und wandte sich überrascht der Person entgegen. Ihr kam die Stimme flüchtig bekannt vor, und ihre Vermutung wurde bestätigt, als sie in das freundlich lächelnde Gesicht des Jungen sah, das ihr immer noch einen unheimlichen Schauer bereitete.
»Miura-kun, oder?«, fragte sie vorsichtig, da der Rotschopf leider kein sonderlich gutes Namensgedächtnis hatte.
Bestätigend nickte er und deutete neben sie.
»Darf ich?«
Überrascht sah sie ihn an und nickte, da setzte der Austauschschüler sich behände neben sie auf die kalten harten Treppenstufen.
»Ich hätte das Angebot von dir annehmen sollen«, begann er das Gespräch.
»Angebot?«
»Mit den Verstecken«, half er ihrem Gedächtnis auf die Sprünge.
Langsam trat das Gespräch in ihr Gedächtnis zurück.
»So schlimm?«, fragte sie etwas mitleidig.
»Viel Schlimmer ist die allgegenwärtige Konkurrenz-Situation.«
»Du bist Sportler. Sollte das nicht normal sein?«
»Rivalitäten sind normal. Konkurrenz ist die nächsthöhere Stufe zur Abgrenzung von allen anderen.«
Sichtlich beeindruckt von seinen Worten sah sie ihn nur verdutzt an und versuchte nicht wie eine dumme Puppe auszusehen. Überrascht blinzelte sie ein paar mal und verlagerte ihren Sitz um ihn besser ansehen zu können.
»Du scheinst eher der Typ für Rivalitäten zu sein, oder?«
»Stimmt.«
»Und strahlst eine beneidenswerte Ruhe aus.«
Ein flüchtiges Lächeln stahl sich über seine Lippen.
»Das täuscht.«
Bei der Äußerung von ihm, schnippte eine von Kagami-chans Augenbrauen flux in die Höhe und sie setzte eine ungläubige Miene auf. Eigentlich war sie nicht so neugierig, aber da musste sie doch etwas nachhaken.
»Also im Vergleich auf Leute oder Sportler die ich kenne wirkst du fast schon ...«, überlegend machte sie eine Pause und versuchte Worte zu finden die ihn nicht beleidigten, oder die er falsch verstehen konnte. »Nun ... normal oder ...«
»Langweilig?«, nahm Miura ihr mit einem leichten Lächeln die Äußerung ab.
»So hätte ich es jetzt nicht unbedingt ausgerückt«, log sie und wich verlegen seinen Blick aus.
Plötzlich erhob er sich und der Rotschopf hatte schon die Befürchtung, dass sie ihn doch beleidigt haben könnte. Ihr kleines inneres Ich wollte schon traurig hinter ihm her flitzen, doch er ging nur ein paar Stufen hinab und wandte sich wieder der Fotografin entgegen.
»Du könntest ja versuchen heraus zu finden ob ich wirklich so langweilig bin«, schlug er mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen vor. »Hast du morgen nach dem Unterricht schon Pläne?«
Als hätte man ihr einen Faustgroßen Stein gegen den Kopf geworfen, sah sie ihn etwas überfordert und ungläubig an. Fragte er gerade nach einem Treffen? Einfach so? Als würde man sich mit Freunden für ein Milchshake verabreden? Oder wollte er sie wirklich einfach schlicht vom Gegenteiligen überzeugen, weil sie ihn unterschwellig als "langweilig" bezeichnet hatte und es wohl doch an seinem Ego kratzte?
Was hatte sie schon zu verlieren? Es war ja nur ein simples Treffen und so konnte sie sich mal etwas vom Club ablenken.
»Okay, warum nicht?«, sagte sie Schulterzuckend zu, ohne einen tieferen Sinn dahinter zu suchen.
»Super, dann sehen wir uns also spätestens morgen. Bis dann«, verabschiedete er sich und hob zum Abschied kurz die Hand, ehe er die Treppe hinab ging und schließlich verschwand.
Überlegend erhob auch der Rotschopf sich nun. So ein unverbindliches Treffen konnte wirklich nicht schaden. Sie brauchte mal wieder Umgang mit neutralen Personen und auch wenn sie es nicht einmal sich selbst eingestand, aber sie freute sich irgendwie auf den morgigen Tag.
Mit einem ungewohnt zufriedenen Gesichtsausdruck ging nun auch sie flink die Treppe hinunter, war sich allerdings noch nicht sicher, welchen Weg sie nun endgültig einschlagen würde.
Am nächsten Tag, als die Schulglocke signalisierte das der Unterricht vorbei war, musste das Basketball-Ass ernüchternd feststellen, dass sich der Rotschopf ganz schön damit beeilte ihre Sachen zusammen zu packen. Entweder steckte noch immer Kaiou dahinter, die sie mit geforderten Fotos nötigte, oder aber sie wollte dem aus dem Weg gehen und einfach so schnell wie möglich aus der Schule raus, bevor die Azurblauhaarige sie fand.
»Ha-chan, hast du nachher Zeit und willst mit Mimiko und mir in die Stadt? Da hat ein neuer Krimskrams-Laden aufgemacht. Da ist bestimmt auch etwas für dich dabei«, sprach Momoi ihre Freundin an, als sie ebenfalls ihre Tasche einräumte.
»Entschuldige Momo, aber heute nicht«, sagte Kagami-chan kurz angebunden und war dann auch schon zur Tür hinaus. Fragend suchte Momoi den Blick ihres Kindheitsfreundes, doch selbst Aomine konnte nur unwissend mit den Schultern zucken.
Zunächst war Kagami-chan ziemlich nervös gewesen. Sie hatte sich zuvor noch nie mit anderen Jungs verabredet. Und schon gar nicht so spontan. Aber das Treffen hatte sich wirklich in eine angenehme Richtung entwickelt. Entspannt. Zwanglos. Neutral. Und was ihr Wichtig war, ohne den Gedanken an die Schule oder den Club im Hinterkopf. Sie fühlte sich als hätte sie wirklich mal wieder durchatmen können. Eigentlich gingen sie und Miura nur die Straße entlang und unterhielten sich über belanglos Dinge. Hin und wieder lachte er verhalten über sie, bis es ihr schließlich auffiel und sie ihn direkt darauf ansprach.
Verwundert und etwas verlegen sah sie den Jungen an und räusperte sich kurz, bevor sie ihn fragte: »Warum lachst du eigentlich die ganze Zeit?«
»Wie meinst du das?«, fragte er ehrlich verwundert und trank aus seiner Flasche, als sie sich im Park kurz gesetzt hatten.
»Ich weiß nicht. Ich hab gelegentlich das Gefühl das du mich auslachst, oder dich zumindest auf meine Kosten amüsierst.«
»Zugegeben, das stimmt zur Hälfte«, gestand er entschuldigend lächelnd.
Verlegen wich sie seinem Blick aus und war im nächsten Moment auch schon wieder abgelenkt, von einer Libelle die über den Fluss flog und schließlich ganz in der Nähe der beiden Schüler gelandet war. Völlig fasziniert, beugte Kagami-chan sich der Libelle entgegen, da drang schon wieder ein leises Kichern an ihre Ohren.
Erneut packte sie Verlegenheit und ihre Ohren wurden ein wenig rot.
»Du tust es schon wieder«, brummte sie.
»Nur weil du es auch schon wieder getan hast«, entgegnete er. Fragend blickte sie ihn an.
»Du begeisterst dich ziemlich schnell für Kleinigkeiten. Für die unscheinbaren Dinge in deiner Umgebung«, bemerkte er ein wenig ernster. »Erst ist es mir nicht aufgefallen, aber immer, wenn du etwas abgelenkt wirktest, und ich deinem Blick gefolgt bin, habe ich gesehen was dich so "abgelenkt" hat.«
»Und das findest du nicht unhöflich sondern ... lustig?«, fragte die Rothaarige. »Das etwas Langweiliges meine Aufmerksamkeit auf sich zieht?«
»Nein, das finde ich nicht unhöflich. Schließlich findest du mich auch langweilig«, scherzte er. »Und doch hab ich deine Aufmerksamkeit.«
»Ich ..., nein. Das hast du wirklich falsch verstanden«, versuchte sie sich zu erklären.
»Das war ein Witz«, sagte er und hob beschwichtigend eine Hand. »Du hast mal Ruhe und etwas Abwechslung gebraucht und ich denke, da tut etwas Langeweile ganz gut.«
Kurz atmete sie tief durch und lächelte zustimmend, als ihr Blick wieder zur Libelle wanderte, die sich nun mit ihren bunten langen Flügeln und den blauen gestreckten Körper erhob und davon schwebte.
»Da hast du absolut Recht.«
Am nächsten Tag, als Wakamatsu auf dem Weg zur Turnhalle war, übermannte ihn doch ein wenig der Zweifel. Angespannt ging er im Kopf schon ein paar neue Trainingseinheiten durch. Er nahm seinen neuen Posten als Kapitän ziemlich ernst und war bemüht Imajoshi und sein Team stolz zu machen. Als er so Grübelns durch den Schulflur ging, nahm er eine bekannte Gestalt wahr, die er in letzter Zeit kaum gesehen oder wahrgenommen hatte. Wakamatsu hatte sie auch nur anhand ihrer Haarfarbe erkannt, da sie mit dem Rücken zu ihm stand. Ein hochgewachsener fremder Schüler war bei ihr und die beiden schienen sich zu unterhalten, bis plötzlich drei Mädchen lautstark auf die beiden zugingen und es vorbei mit der entspannten Unterhaltung war. Dem keine weitere Beachtung schenkend, ging der Center weiter seines Weges und bereitete sich seelisch und moralisch auf das Training vor. Den Tumult, der sich hinter ihm aufbaute, ignorierend.
Der Basketball-Club hatte seine eigene Strategie, um mit der Aufregung umzugehen. Sobald der Trubel um die Austausch-Sportler begann, zogen sie sich zurück in die Turnhalle. Was ging es sie auch an, das andere Schüler ihr Unwesen trieben? Ihr Club war nicht betroffen und sonderlich viel Interesse hatten sie ohnehin nicht mehr. Die anfängliche Unruhe war schnell verflogen. Das die Basketballmannschaft der Too-High ein Paradebeispiel für Desinteresse und Gleichgültigkeit waren, war nun kaum mehr zu verleugnen. Selbst als Kaiou ganz aufgeregt und wild plappernd in der Turnhalle erschien und es somit offiziell vorbei war mit der Ruhe.
Das die Azurblauhaarige so aufgeregt war, war fast selbst schon eine kleine Sensation, da nicht viel den kleinen Teufel so in Aufruhr versetzen konnte. Leicht genervt sah der Center der Mannschaft die Journalistin an.
»Habt ihr Ha-chan gesehen? Jetzt sofort! Auf der Stelle!«, schrie Kaiou fast und ihre Wangen waren vor Aufregung ganz gerötet.
»Nein«, kam es nüchtern und gelangweilt von einigen Spielern, bis Wakamatsu auf die Journalistin zu ging und den Ball in seiner Hand ein paar Mal auf der Fingerspitze kreisen ließ.
»Im zweiten Flur, wo die Klassenräume der Drittklässler sind. Da hat sie mit einem fremden Typen rumgehangen«, gab Wakamatsu die gewünschte Auskunft.
Interessiert horchte nun auch der Power Forward auf.
»Und wo ist sie jetzt?!«
»Keine Ahnung. Kaiou, du nervst! Du bist in letzter Zeit viel zu aufgekratzt und störst das Training«, mahnte er knurrend.
»Welches Training?«, entgegnete sie spottend und breitete unerwartet die Arme weit aus. »Ich habe die Ultra-Sensation an der Angel.«
»Suki, Ha-chan ist wirklich nicht hier. Hast du es bei euch im Clubraum schon versucht?«, sagte Momoi und kam mit einem Klemmbrett auf ihre Freundin zugelaufen.
»Von da komme ich gerade«, wank die Azurblauhaarige ab und stemmte anschließend die Hände in die Hüften. »Mist.«
Plötzlich schoss ein Basketball an, Kaiou vorbei und einer der Jungs rief: »Feindbeschuss!«
»Ey!«, erklang es genervt von der Turnhallentür und wie herbeigerufen stand die Fotografin in dieser und sprang erschrocken von dem Ball davon.
Etwas ungläubig sah sie zu wie der Ball nach einigem Aufprallen an ihr vorbei rollte.
»Womit habe ich das verdient?«
»Deine Freundin macht die Pferde wegen dir verrückt und stört uns beim Training«, verteidigte sich der Spieler eingeschnappt.
»Und dafür werde ich bestraft?«, sagte sie und zeigte mitleidig dreinblickend auf sich selbst.
»Da kann selbst ich dir nicht helfen, Hexe«, sagte Aomine Schulterzuckend.
»Das mit dem "beschützen" und "hegen und pflegen", ist noch ausbaufähig und muss dringend geübt werden«, murrte Kagami-chan.
»Du hast doch gute Reflexe«, feixte der Power Forward, als der Rotschopf neben ihm stehen blieb und ihn eingeschnappt ansah.
»Wie auch immer, es ist Zeit zum üben!«, sagte Kaiou Tatkräftig. »Ha-chan, Momo, ich brauche eure uneingeschränkte Unterstützung, ... beziehungsweise: Hilfe.«
Fragend blickten die Umstehenden sie an.
»Was genau willst du üben?«, fragte Momoi interessiert und bereute fast auf der Stelle, diese Frage gestellt zu haben.
»Golfen. Damit wir uns besser in den Sport hineinversetzen können«, schlug die Journalistin vor und bekam wieder dieses unheilvolle Leuchten in ihren Augen.
»Golf? Jetzt dreht sie völlig durch«, kommentierte Wakamatsu Kaious Vorschlag ins lächerliche ziehend. »Außerdem wie kommst du darauf?«
»Wir haben die Elite des High-School Golfs zu Gast an unserer Schule. Da ist es doch selbstverständlich, dass man die Gelegenheit nutzt um ... «, begann Kaiou hochtragend zu erklären, wurde jedoch von Aomine lachend unterbrochen.
»Golf zu spielen? Ihr habt Angst vor Tischtennisbällen. So ein lächerlicher Golfball ist nicht größer.«
»Wir haben keine Angst vor Tischtennis. Nur vor der Wucht der Schläge«, korrigierte die Journalistin den Power Forward der sich über ihren Vorschlag lustig machte.
»Ich will euch nicht zu nahetreten, und ich tue folgendes nur ungern, aber ich muss Aomine Recht geben. So ein Golfball kann auch mal ganz schnell Geschwindigkeiten erreichen da wird einem schlecht«, brummt Wakamatsu und ließ den Basketball auf seinem Zeigefinger rotieren.
»Entschuldige Suki, aber Golf ist leider nicht mein Sport«, sagte Momoi Schulterzuckend und lächelte entschuldigend.
»Basketball lass ich mir noch gefallen. Da ist Spannung und Aktion dabei, zumindest wenn bestimmte Personen gegeneinander spielen. Aber Golf? Echt? Da bin ich auch raus«, sagte Kagami-chan abwehrend.
»Du kannst nicht einfach aussteigen!«, fuhr Kaiou sie ungehalten an.
»Und warum nicht?!«, fragte Kagami-chan und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust.
»Wenn das stimmt und du mit Miura-kun angebandelt hast, ist das unsere Chance.«
»Was?!«, entfuhr es wie aus der Pistole geschossen Aomine und er ließ den Basketball vor Überraschung fallen. Und so war in einem Bruchteil einer kleinen Sekunde seine Fassade zerbröselt, als wäre eine Bombe detoniert.
Ein ebenso verwirrtes »Was?!« schoss auch aus Kagami-chan.
»Ich dachte ...«, begann Kaiou irritiert und viel zu aufgedreht.
»Wir müssen reden, sofort!«, sagte Kagami-chan ernst und deutete auf den Ausgang der Halle.
Nickend folgte Kaiou ihrer Freundin, als sie außer Hörweite der anderen waren schoss es aus der Rothaarigen heraus.
»Was soll das Suki?!«
»Ich brauche deine Hilfe. Du hast dich doch schon mal mit Miura-kun getroffen, oder?«
»Ja, einmal nach der Schule und das auch wirklich nur kurz. Außerdem, woher weiß du das schon wieder?«
»Und somit hattest du bisher mehr Kontakt mit ihm als die anderen aus dem Club. Du musst das zu Ende bringen. Tu es für die Schülerzeitung, tu es für mich«, funkelte Kaiou ihre Freundin mitleidig an und packte sie fest an den Schultern.
»Was? Wieso? Was ist denn eigentlich los?«, wollte die Fotografin wissen.
»Du musst ihn bitten, das er die anderen überzeugt die Interviews zu geben«, sagte Kaiou nun wahrheitsgemäß und ließ die Schultern hängen.
»Ich denke das war alles beschlossene Sache?«, wunderte sich die Rothaarige.
»Die Jungs sind von dem ganzen Aufruhr so genervt das sie abgesagt haben. Aber das wäre einfach so klasse, wenn du das retten könntest.«
»Und du meinst, wenn ich aufkreuze und einen frage, ändern die alle Blitzartig ihre Meinung?«
»Ha-chan, ich hab Mist gebaut und brauche wirklich deine Hilfe.«
Aomine beobachtete die Situation mit Argusaugen. Das sie so urplötzlich mit Kaiou verschwunden war, als diese ein doch sehr interessanten Punkt ansprach, verunsicherte ihn und ließ seine inneren Alarmglocken aufleuten. Langsam wurde ihm immer bewusster das etwas ganz und gar nicht stimmte und in die absolut falsche Richtung zu laufen schien. Irgendetwas bahnte sich an und irgendein Gefühl verriet ihm das es absolut nichts Gutes war.
»Es ist nicht überraschend. Moriyama-kun hat es ja mehr oder weniger zur Weihnachtsfeier vorhergesagt«, gab Momoi nüchtern von sich, als sie die finstere Miene ihres Jugendfreundes sah.
Fragend sah der Power Forward Momoi an.
»Was speziell meinst du damit?«
»Zuneigung sieht anders aus. Das meine ich damit«, sagte sie ungewohnt boshaft und ließ Aomine allein stehen.
Dem blauhaarige Power Forward war nicht entgangen das die Fotografin in letzter Zeit auffallend beschäftigt war.
Wenn sie nicht gerade für den Club die gewünschten Fotos machte, half sie ein paar Stunden im Laden seiner Mutter und war dann auch schon wieder gehetzt verschwunden.
Ihre aufgekratzte und gehetzte Art und ihr ständiger Zeitmangel weckte dann doch ein wenig sein Mistrauen. Auf Nachrichten antwortete die ungewohnt kurz und knapp und in der Schule sahen sie sich gefühlt nur noch im Unterricht. Selbst seiner Freundin Momoi war das Verhalten des Rotschopfs aufgefallen. Doch sie meinte es wäre nur eine Phase und würde bald vorübergehen.
Als Aomine dem Rotschopf schließlich nach Beendigung ihrer Club-Pflichten abfing, strahlte sie ihn an als wenn nichts wäre. Und so gab er sich vorerst damit zufrieden, das sie mal wieder gemeinsam nach Hause gingen. Da sie auch noch kurz im Laden von Sonoko zu tun hatte, genoss er einfach den langen Weg den sie allein und zu zweit gingen.
Ihr Aufenthalt im Laden war auch an diesem Nachmittag recht kurz und da auch der Power Forward seiner Mutter zur Hand ging, entging ihm natürlich nicht das sich der Rotschopf bei Zeiten verabschiedete.
Das weckte erneut Zweifel und Unmut in ihm und er verabscheute sich selbst für das, was sein Unterbewusstsein plante.

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Alter Ego
Fanfiction[Fortsetzung zu "Camera Obscura"] Nachdem sich mehr oder weniger der heimtückische "Alltag" bei Aomine und Haruka eingeschlichen hat, kommt es für die beiden sonst so verbal-schlagfertigen Streitsuchtis richtig dicke. Denn ganz unerwartet scheint si...