Scary Movie

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Gelangweilt hatte Kagami-chan es sich auf einem Küchenstuhl bequem gemacht. Auch wenn sie da war, so hatte sie überhaupt keine Lust auf irgendeinen Gruselfilm. Horror war nicht unbedingt ihr Genre, ok, zugegeben, sie war froh, dass sich die beiden anderen Mädchen nicht für die geplante Romanze entschieden, ... aber Horror? Wirklich? Genervt stöhnte sie kurz auf und motzte leise vor sich her, während Momoi hektisch ein paar Gläser aus einem Schrank holte und diese versuchte in einer Hand zu balancieren.
Skeptisch eine Augenbraue hebend beobachtete die Rothaarige ihre Freundin dabei und stand dann halbherzig auf um ihr zur Hand zu gehen.
Bevor der Stapel Gläser sich vollends selbstständig machte und der Schwerkraft zum Opfer fiel, griff Kagami-chan zu und fing zwei der Gläser auf.
»Danke Ha-chan«, hauchte die rosahaarige Managerin erleichtert und stellte die anderen auf der Arbeitsplatte ab.
»Die Jungs bleiben aber nicht auch über Nacht, oder?«, fragte die Rothaarige.
»Ähm ...«, schnell wandte sich Momoi ihrer Klassenkameradin entgegen. »Ist das etwa ein Problem?«
»Ähm, ... ja«, sagte die Fotografin und stellte ebenfalls die Gläser ab. »Da draußen bahnt sich ein Horror-szenario zusammen was nicht im Entferntesten mit deinen komischen Filmen mithalten kann, Momo.«
»Jetzt übertreib aber nicht, Ha-chan«, mahnte die Rosahaarige.
»Ich helfe dir ganz bestimmt nicht bei der Beseitigung der Blutlachen und Organe die dort bald liegen werden«, grummelte Kagami-chan.
»Du hast wirklich eine rege Fantasie. Da kann keiner meiner Filme mithalten«, stöhnte Momoi nun genervt und in dem Moment betrat Kaiou die Küche. Entsetzt über Kaious Erscheinen weiteten sich die Augen der Rothaarigen.
»Bist du des Wahnsinns? Du hast sie doch jetzt nicht ernsthaft alleine gelassen, oder?!«
Verdutzt und nichtverstehend blickte die Azurblauhaarige ihre Freundin an und runzelte schließlich die Stirn.
»Kuroko ist bei ihnen, da werden die Beiden sich schon nicht zerfleischen«, entgegnete Kaiou.
Doch so recht wollte der Rotschopf ihren Freundinnen nicht glauben und verließ die Küche mit ein paar Gläsern bewaffnet, die sie bei Bedarf werfen konnte, wenn Ärger in Verzug war.
Jedoch entsprach das Szenario welches sich vor ihr abspielte nicht ganz ihren Vorstellungen und so stand sie unschlüssig innehaltend im Wohnzimmer und ließ den Blick abwechselnd zwischen den Jungs hin und her wandern.
»... Was wird das, wenn es fertig ist?«, fragte sie in den Raum hinein, wobei die Frage dann doch eher Kagami-kun galt, der die Arme über den Kopf halten, hinter einem Sesel hockte und verlegen aufsah, als er die Stimme seiner Schwester hörte.
Anschließend sah sie zu dem anderen Power Forward der belustig den Husky in den Händen hielt, sich aber außer Reichweite ihres Bruders befand. Also drängte sich ihr die Frage auf, weshalb ihr Zwilling sich so abduckte?
»Tai? Der Film läuft noch nicht, wieso versteckst du dich jetzt schon?«
Doch da war bereits Aomine neben ihr aufgetaucht, noch immer den Hund haltend.
»Ich versteh nicht, wieso ihr vor so einem kleinen Kerlchen Angst habt.«
Erschrocken machte auch die Rothaarige einen Schritt zurück und verzog das Gesicht.
»Bleib mir bloß weg mit dieser Bestie«, knurrte sie den Blauhaarigen an, der die Situation sichtlich belustigend fand.
Bevor Aomine jedoch weiteren Unsinn mit Nigou anstellen konnte, nahm Kuroko ihm diesen ab und wandte sich versöhnlich an die Fotografin.
»Vor ihm brauchst du dich nicht fürchten, Kagami-san«, sagte er höflich und strich seinem Husky über den Kopf, der das ganze sichtlich zu genießen schien.
»Das sagen alle Hundebesitzer. Und nenn mich nicht Kagami-san«, murrte sie mit roten Ohren und stellte die Gläser auf dem kleinen Fernsehtisch ab. »Du kannst mich der Einfachhalber ruhig Haruka nennen, es muss dir nicht unangenehm sein.«
Leicht überrascht über das Angebot der Rothaarigen, nickte Kuroko schließlich das Angebot dankbar annehmend.
»Aber nur unter der Voraussetzung, dass dieses ... dieser Hund, mir nicht zu nahe kommt.«
»Das lässt sich einrichten, ... Haruka-san.«
Genervt aufstöhnend und die Augen verdrehend, wank sie schließlich ab und gab es einfach auf. Kuroko war definitiv viel zu gut und höflich erzogen.
»Da war das San schon wieder«, kommentierte Kaiou kichernd und stellte ein paar Flaschen neben den Gläsern ab.
»Das bekommst du so schnell auch nicht aus ihm heraus«, sagte nun auch Momoi, die mit dem Rest hereingekommen war und auf dem Tisch verteilte.
Die Verlegenheit, die sich bei dem Hellblauhaarigen bemerkbar machen wollte, kaschierte er, indem er der Runde einfach ein zaghaftes Lächeln schenkte und Nigou wieder runter ließ. Der ganz artig neben dem Phantom stehen blieb und mit raushängender Zunge den Kopf schief legte.
»Ihr macht einen ganz schönen Aufriss wegen der Namen, findet ihr nicht?«, kommentierte Aomine tonlos.
»Es ist halt gerade etwas schwierig, weil wir ... zwei Kagamis hier haben«, sagte Momoi.
»Wieso? Mach es wie ich.«
»Wie du?«, fragten die anderen unisono und wirkten interessiert. Ein Vorschlag von ihm? Das wäre ja was ganz Neues.
»Ja. Ich nenn sie einfach Hexe. Das passt schon«, sagte der Power Forward der Tōō-High hämisch grinsend und deutete auf die Fotografin.
Da verfinsterte sich sofort ihre Miene und sie warf ihm einen eingeschnappten Blick zu. Wäre ihre Nase nicht deformiert, hätte ihr böser Blick vielleicht sogar ein wenig Wirkung gezeigt, aber so amüsierte sich der Blauhaarige noch mehr an ihrem Trotz.
»Du mich auch«, schleuderte sie ihm entgegen.
»So eine gute Idee hätte ich von dir jetzt gar nicht erwartet«, kam es da Staubtrocken von Kagami-kun, der wohl allem Anschein nach mit dem Vorschlag wirklich liebäugelte, auch wenn er von Aomine kam.
»Werd nicht frech«, knurrte die Fotografin und nahm ihren Bruder in den Schwitzkasten. »Gewöhn dir das erst gar nicht an, Tai.«
Kagami-kun versuchte krampfhaft seine Schwester wieder loszuwerden, die ihn immer noch fest umklammerte. Vermutlich hatte er wirklich den Bogen überspannt. Vielleicht sollte er einfach mal versuchen, sie nicht mit Aomine aufzuziehen. Dann würde er vermutlich auch wieder vernünftig Luft bekommen.
»Haruka, lass ... los«, knurrte der Power Forward angestrengt und schaffte es endlich unter großer Anstrengung sich von ihr zu lösen. Sie hatte vielleicht etwas Kraft, aber das zum Glück nur sehr begrenzt und auf wenige Sekunden verteilt. Aber ihr Vorteil lag einfach gerade darin, dass sie ihn unvorbereitet getroffen hatte und sich in der besseren Position befand, was er ihr zugleich zu Nichte machte.
»Setzt euch jetzt endlich und beruhigt euch wieder«, motzte Kaiou und warf ihrer rothaarigen Freundin einen alles sagenden Blick zu, der sie wohl warnen sollte.
Die Journalistin hatte allem Anschein nach wirklich einiges für ihren Zwilling übrig, dass sie so die Krallen ausfuhr.
Derweil hatte die rosahaarige Managerin schon eine DVD-Hülle in der Hand und sich vor das Fernsehgerät gekniet, wo sie die CD einlegte.
Nun hieß es, DVD rein und Horror an.
Soweit der Plan ...

Boar, war der Film schlecht. Das sich so etwas zum Genre „Horror" zählen durfte war schon ein starkes Stück. So was schlecht inszeniertes hatte die Rothaarige schon lange nicht mehr gesehen.
Sie war zwar kein Fan von Horror, Kunstblut und zerstückelten Menschen, aber der Film war lächerlich. Gelangweilt legte sie den Kopf in den Nacken und schloss die Augen.
Wie lange lief denn dieser Streifen noch?
Plötzlich stieß sie jemand in die Seite. Genervt grummelnd rieb sie sich die schmerzende Stelle.
»Was?«, fragte sie flüsternd und warf ihm einen vernichtenden Blick zu.
»Wenn ich mir das antun muss, musst du es erst recht, damit das mal klar ist«, flüsterte Aomine ihr gereizt ins Ohr.
»Ich hab doch gesagt das wird ätzend, aber du hast mir nicht geglaubt.«
»Könnt ihr beiden mal still sein, ihr versaut die gruselige Stimmung«, motzte Momoi und warf den beiden einen strafenden Blick zu, während sie ihre Hand in der Schüssel mit dem selbstgemachten Popcorn versenkte.
»Ehrlich, der Film ist grandios schlecht inszeniert und total billig und ohne Logik.«
»Müssen Horrorfilme logisch sein, Ha-chan?«, fragte Kaiou und knapperte ebenfalls ein wenig Popcorn.
»Nehmen wir mal an, du bist wie dort im Film, in einem verlassenen Haus, mit einem Mörder, da rufst du doch nicht ob da jemand ist. Es ist ja nicht so als würde der Irre antworten: „Ja, bin im Bad, Moment noch". Normal nimmst du die Beine in die Hand und gibst Fersengeld«, brummte die Rothaarige gelangweilt und rutsche unruhig auf dem Sofa umher.
»Feigling«, schnurrte da Kaiou und feixte sie breit an.
»Fersengeld geben? Das machen manche schon bei Dieben, aber nein, Madam rennt denen lieber nach«, sagte Aomine tonlos und sah Kagami-chan tadelnd an.
»Was denn? Das war ja kein irrer Mörder«, verteidigte sie sich. »Außerdem bist du laut deiner Mutter nicht besser.«
»Was für ein Dieb? Und wieso bist du ihm nachgerannt?«, wollte ihr Zwilling nun wissen und schon war der Film zum Leidtragen Momois verdrängt worden. Da nicht nur die Fotografin der Meinung war, dass der Film wirklich grandios schlecht und langweilig war. Spannung definierten sie irgendwie anders.
Der Film lief nur noch im Hintergrund, da sich plötzlich ein Gespräch daraus entwickelt hatte, was in die verschiedensten Richtungen ging. Genervt erhob sich schließlich Momoi und ging aus dem Wohnzimmer.
Kagami-chan folgte ihr mit ihrem Blick und sah, dass diese ihr Glas mitnahm. Nach einem kurzen Augenblick fuhren die anderen fünf Schüler erschrocken und entsetzt zusammen. Ein heller geradezu schriller fürchterlicher Frauenschrei erklang, gefolgt von dem Geräusch eines in Scherben zersprungenen Glases.
»Will die jetzt ihre eigene Horrorstory drehen, oder was?«, fragte Kaiou nervös kichernd und versuchte somit den Schreck zu überspielen, der ihr in die Glieder gefahren war.
»Dai-chan, komm her, bitte!«, hörten sie die Managerin aufgeregt rufen.
»Allem Anschein nach will sie das«, kommentierte das Ass der Tōō-High gelassen und ignorierte einfach die Hilferufe seiner Jugendfreundin. Bis diese Rufe energischer und beunruhigender wurden.
»VERDAMMT! DAI-CHAN, JETZT BEWEG DICH!!!«, keifte sie nun. Da erhob er sich schwermütig und fuhr sich mit der Hand über den Hinterkopf.
»Die macht mich noch ganz irre«, grummelte Aomine.
»Aber nicht, dass du dann Amok läufst und mit einem Messer bewaffnet zurück kommst«, feixte die Blauhaarige.
»Ich kann für nichts garantieren«, entgegnete er ebenso hämisch grinsend.
»Warte ich komm mit, wer weiß was da los ist«, bot Kagami-kun seine Hilfe an, was Aomine nur mit einem Schulterzucken quittierte. Und so verließen die beiden Power Forwarde ebenfalls das Wohnzimmer. Schnell wechselten Kaiou und Kagami-chan einen Blick, der alles verriet und im nächsten Moment sprangen beide schon auf, von Neugier gepackt.
Als sie ebenfalls in der Küche eintraten, sahen sie wie die beiden Power Forwarde sichtlich damit zu kämpfen hatten nicht zu lachen. Während Momoi mit kreideweisem Gesicht und verängstigt drein schauend hinter Aomine stand und sich versteckte.
»Was ist denn so lustig?«, wollte Kaiou wissen und sah sich in der Küche um. Außer das kaputte Glas war nichts zu sehen.
»Schau mal an die Wand«, sagte Aomine und verkniff sich weitere bissige Bemerkungen, weil Momoi ihn noch wesentlich fester umklammerte.
Verwirrt blickten die beiden Mädchen der Schülerzeitung zur besagten Wand und sahen ...
»ACH DU SCHEIßE! EINE SPINNE!«, entfuhr es der Journalistin und sie machte einen Ausfallschritt zurück, der sie direkt neben Kagami-kun positionierte, hinter dem nun auch die Blauhaarige erfolgreich Deckung suchte.
Desweilen schlich sich ein genervter Ausdruck auf Kagami-chans Gesicht. Sie sah ihre beiden Freundinnen die sich hinter den Basketballspielern versteckten, ungläubig und auch ein wenig unverständlich an.
»Das ist nur eine Spinne«, bemerkte Kagami-chan trocken. »Die hat mehr Angst vor dir, als du vor ihr.«
»Aber sie ist groß«, verteidigte sich Momoi.
»Und behaart, hast du ihre langen Beine gesehen und dieser abartig große Körper?«, pflichtete Kaiou der Rosahaarigen bei, während die beiden Power Forwarde genervte Blicke tauschten.
»Ja, schon klar. Sie ist ein Prachtexemplar. Jetzt kommt mal wieder runter«, brummte der Rotschopf, ging direkt auf die Spinne zu und pflückte sie wie eine Frucht von der Wand.
»Iiiiiihhhh ..., boar nee, Ha-chan. Du hast die jetzt nicht wirklich angefasst, oder?«, entfuhr es Kaiou und sie krallte sich noch fester in Kagami-kuns Arm, welcher die Tortur stumm über sich ergehen ließ.
»Schau sie dir doch mal an. Die ist viel zerbrechlicher als du denkst«, sagte der Rotschopf und hielt den Mädels die Spinne hin.
»Ich glaub es nicht. Eine riesen Angst vor Hunden haben, aber so ein fettest Spinnentier anfassen«, sagte Aomine Kopfschüttelnd. »Die Frau steckt voller Überraschungen«, hing er brummend an.
Beherzt hatte die Fotografin das Fenster geöffnet und die Spinne behutsam auf die Fensterbank gesetzt, von der sie von tiefer Panik ergriffen, schon das Weite suchte. Mit einem ehrleichterten Seufzen schloss Kagami-chan das Küchenfenster wieder und wandte sich genervt an ihre Freundinnen.
»Das nächste Mal fragt ihr eure beiden Helden.«
In den Moment in dem Momoi und Kaiou realisierten was Kagami-chan damit meinte, sahen sie die Jungen an, an deren Armen sie noch immer klammerten als gäbe es kein Morgen.
»Dai-chan, du bist eine Niete«, sagte die Rosahaarige sichtlich enttäuscht, was dem Power Forward einen entrüsteten Blick entlockte und er seine Jugendfreundin leicht fassungslos anstierte.
»Wer schreit denn hier wegen einer Spinne?!«, entfuhr es ihm rau und er funkelte sie böse an.
»Entschuldigt wenn ich eure Liebelei so drastisch unterbreche ...«, unterbrach Kagami-chan den aufkeimenden Zwist der beiden, »... aber wo ist eigentlich euer Freund, der mit dem Hund?«
Als hätte die Rothaarige eine Formel aufgesagt, gab es ein seltsames lautes Knacken und die Lichter in der Küche erloschen. Woraufhin alles sofort dunkel wurde und die Küche nur noch vom schwachen Licht der Straßenlaterne erhellt wurde, welches durch das Fenster schien.
Erschrocken japsten Momoi, Kaiou und Kagami-kun auf und auch die Fotografin zuckte zusammen.
Stromausfall?
Das war ja der reinste Klischee-Horror-Film-Abend á la Stephen King.
Langweiliger „Horror"- Film, dann eine geradezu monströse Spinne und zu guter Letzt ein Stromausfall.
Was wollte man mehr?
»Das gibt es doch nicht«, brummte Aomine. »Ich schau mal nach den Sicherungen.«
»Zum Glück ist in der Schublade eine kleine Taschenlampe«, sagte Momoi und tastete sich vorsichtig zum Küchenschrank vor.
»Das Licht wird gleich wieder an gehen, du weißt doch wie das ist«, sagte die Rothaarige.
»Wenn im Winter der Strom ausfällt, ist das nicht so toll. Die Heizungen laufen über die Stromversorgung«, sagte Kaiou tadelnd und nahm die Kerzen, die Momoi ihr reichte entgegen.
»Mich würde eher interessieren wo euer Hunde-Freund i-..., «, doch ehe Kagami-chan ihren Satz vollständig beenden konnte, spürte sie ein seltsames hecheln in ihrem Nacken, was sie erschaudern ließ.
Der Hund befand sich aber jetzt nicht wirklich hinter ihr, oder?
»Aomine-kun ist gerade raus gegangen. Ist es wegen dem Stromausfall?«, hörte sie dicht neben sich die Stimme Kurokos und sie machte sogleich einen Schritt von ihm weg.
»Ich hab dir gesagt, komm mir mit den Ding nicht zu nahe«, knurrte sie, doch das Phantom ignorierte ihre Scheu vor Nigou und wartete auf eine Antwort.
»Er ist rausgegangen? Warum?«, fragte die Managerin verdutzt.
»Das hat er doch gerade gefragt«, bemerkte Kaiou genervt und hatte in der Zeit ein paar Kerzen angezündet. Das Flackern der Kerzen schickte unheilverheißende Schatten über die Wand und ließ alles etwas bedrohlich wirken.
»Er weiß aber wo sich euer Sicherungskasten befindet, oder?«, wollte Kagami-kun wissen.
»Ja.«
Plötzlich hörten die Schüler wie die Haustür ins Schloss fiel, gefolgt von einem genervten Grummeln.
Sich die kalten Hände reibend betrat der blauhaarige Power Forward die Küche, in der die anderen noch immer wie die Zinnsoldaten standen.
»Das ganze Viertel ist tot. Ich war gerade bei den Nachbarn«, erklärte er unaufgefordert.
Wenig begeistert über diese Nachricht warfen sich die anderen untereinander alles sagende Blicke zu.
»Also sitzen wir vorerst im Dunkeln«, sagte Kagami-chan.
»Und Kalten, vergiss nicht kalt«, hauchte Kaiou und bereitete sich auf einen qualvollen Erfrierungstot vor. Sie sah es schon förmlich vor ihrem geistigen Auge, wie sie blau angelaufen, wie ihre Haarfarbe, steifgefroren in einer Ecke saß, mit nicht mehr als einer Taschenlampe in den Händen.
»Ihr macht vielleicht eine Szene«, brummte Aomine. »Nehmt einfach die Kerzen und sorgt für Licht.«
»Oh, ich wittere romantische Stimmung«, säuselte Momoi und klammerte sich an Kuroko, der ihre Handlung schweigend hinnahm.
»Ja, ... total romantisch, so eine spinnenverseuchte Umgebung«, stieß Kaiou zischend zwischen den Zähnen hervor.
»Wieso, ihr habt doch Kagami«, sagte Aomine und deutete auf die Fotografin, welche nur finster über seine Anspielung lächelte.
»Vorsicht Aomine, sonst ladet so ein Tier vielleicht ganz ausversehen in deiner Hose«, stichelte sie.
»Glaub mir Butterblume, die ist voll mit anderen furchteinflößenden Dingen, die nur dir vorbehalten sind«, konterte er dreist und schenkte ihr ein süffisantes Lächeln, was sie zum Schweigen brachte.
Mit roten Ohren verschränkte die Fotografin die Arme vor der Brust und tat so als hätte sie es überhört, doch leider hatte ihr Zwilling jedes einzelne Wort verstanden und fixierte den anderen Power Forward mit einem fast tödlichen Blick.
»Hat er sie gerade ernsthaft Butterblume genannt?«, knurrte der Rotschopf mit geballten Fäusten, woraufhin Kaiou ihm beruhigend auf die Schulter klopfte.
»Ganz ruhig. Entspann dich. ... Und gewöhn dich dran. ... Das mussten wir auch«, sagte sie tonlos und drückte ihm ein paar Kerzen in die Hand.
Und somit war Kagami-kun nun ein „Armleuchter".

Nun saßen die sechs Schüler bei Kerzenschein im Wohnzimmer, um den kleinen, flachen Tisch herum. Nervös darüber, dass der Strom noch immer nicht da war, wippte Momoi auf dem Boden vor und zurück, was einigen schier den Nerv raubte.
»Langsam wird es kühler«, bemerkte Kuroko nüchtern zum Leid der anderen. Denn er hatte Recht, dadurch, dass die Heizung keinen Strom mehr bekam, kühlte das Haus langsam aus und es war ein weitverbreiteter Trugschluss, dass Kerzen Wärme spendeten.
»Kuroko, das will niemand wissen«, raunte Kagami-chan genervt.
»Und was machen wir jetzt?«, fragte Kagami-kun.
»Die Gunst der Stunde nutzen und uns Gruselgeschichten erzählen«, sagte Kaiou mit einem unheilvollen Glitzern in den Augen.
»Hast du denn eine auf Lager, die nicht total lächerlich ist?«, fragte Aomine und lehnte sich gegen das Sofa.
»Naja, lächerlich? Ich weiß nicht für wie lächerlich du eine Story hältst, die wirklich passiert ist?«, sagte die Azurblauhaarige mit einem finsteren Lächeln, dessen Wirkung durch das Flackern der Kerzen noch verstärkt wurde.
»Da bin ich aber gespannt«, sagte der Blauhaarige wenig erwartungsvoll und sah ziemlich gelangweilt aus.
»Also gut. Da ihr beiden hier in der Gegend wohnt, habt ihr vermutlich sogar schon mal davon gehört«, begann die Journalistin, deutete auf Aomine und Momoi, und legte überlegt die nötige Betonung in jedes Wort. »Das genau hier in der Nachbarschaft, vor etlichen Jahren ein Geisteskranker sein Unwesen trieb. Wie ein Spanner stierte er durch die Fenster, beobachtete die Bewohner ganz genau. Bei jeden Schritt den sie taten, jeder Aktivität der sie nachgingen.«
»Jeder Aktivität?«, fuhr Aomine fragend dazwischen und hätte um Haaresbreite die aufziehende unheimliche Stimmung versaut, wenn Kaiou es nicht noch gerettet hätte, indem sie auf ein Fenster deutete.
»Die Nase dicht an die Scheibe gepresst, gaffte er die sich offenherzig zeigenden Bewohner an. Wie ein Schatten verhielt er sich, weshalb er auch nie wirklich als Spanner wahrgenommen wurde. Doch irgendwann reichte ihm das teilnahmslose Zuschauen nicht aus und er wagte einen nicht ganz risikofreien Schritt.«
»... Er spielte Klempner?«, fragte nun die Fotografin, was Aomine ein leichtes Lachen entlockte.
»*"Wir baggern, graben und verlegen nicht nur Rohre vor ihrem Haus"«, hing Aomine belustigt an, worauf die Rothaarige dann doch mit ihm ein High- Five abklatschte. Das war einfach zu lächerlich. Ein Spanner der unbemerkt durch Fenster sah.
Verärgert über die beiden knurrte Kaiou und fuchtelte wild mit den Armen.
»Das ist mein Ernst. Ich bin Journalistin, es ist meine Aufgabe so etwas zu wissen. Ihr Banausen.«
»Das Problem ist, ... ich hab auch von der Sache gehört. Das ist zwar schon wirklich ein paar Jahre her, aber er hat sich wirklich als eine Art Vertreter ausgegeben und hat sich so Einlass in die Häuser erschlichen. Die Frauen, die er überwältigt hat, naja ... «, schwer schluckte Momoi und kuschelte sich an Kuroko und dessen Hund, »... die sollen schwere seelische Schäden davongetragen haben.«
»Bei Kagami würde wohl eher der Typ einen Schaden davontragen«, sagte Aomine feixend und wandte sich an die Fotografin. »Oder, Hexe?«
»Das war mies. ... Auch wenn es irgendwie der Wahrheit entspricht«, gab sie schließlich schulterzuckend zu.
»Du verteilst die Beleidigungen wie warme Suppe«, motzte der rothaarige Power Forward. Da hob Aomine eine Braue.
»Das war keine Beleidigung und das hat sogar deine Schwester begriffen.«
»Vorsicht Aomine«, warnte nun die Rothaarige, doch sie kam nicht herum blöde daher zu grinsen, weil die Geschichte so absurd war.
»Ich war noch nicht fertig mit erzählen«, fuhr Kaiou weiter fort. »Der Täter ist nämlich nie gefasst worden und soll angeblich noch immer hier sein Unwesen treiben. Späht durch die Fenster, klingelt bei den Leuten und ... vergreift sich an den Frauen«, flüsterte sie den letzten Teil.
»Das ist Unsinn«, sagte der Blauhaarige nun doch wesentlich ernster. »Denn wenn dem so wäre, wüsste ich das. Da hätte mein Vater schon Alarm geschlagen.«
»Und die Polizei würde hier auch verstärkt Streife fahren«, pflichtete Kagami-kun seinem Rivalen bei.
»Dai-chans Vater ist Polizist, also wenn der es nicht weiß, weiß es wohl niemand mit Bestimmtheit«, sagte Momoi. »Aber wie gesagt, dass ist auch schon eine Weile her. Es könnte wirklich sein, dass er hier noch irgendwo herum irrt.«
»Das glaube ich nicht«, sagte Aomine.
Da rückte Kaiou näher zu dem rothaarigen Power Forward.
»Du beschützt mich doch, wenn der Spinner auftauchen sollte, oder Kagami-kun?«, fragte die Blauhaarige und tat gespielt unschuldig und wehrlos. Ihre Taktik sich Punkte bei dem Seirin-Spieler zu sichern, die mehr oder weniger sogar Erfolge verzeichnete.
»Ähm ... klar, kann ich machen«, antwortete er leicht verwirrt. »Wenn denn einer kommen sollte ...«
»Also gar nicht«, sagte Kagami-chan fies grinsend.
»Schön wie panisch und ängstlich sich alle an die starken Männer klammern«, sagte Kaiou tonlos und sah die Rothaarige eindringlich an, die nicht die kleinste Annäherung unternahm. Im Gegenteil, Aomine und Kagami-chan saßen einen halben Meter weit auseinander und sahen beide mit der gleichen gelangweilten Miene in die Runde.
»Es gibt keinen Grund weshalb ich mich um seinen Hals werfen sollte«, sagte die Fotografin und deutete abfällig auf ihren Freund, der grimmig grinste.
»Ja, ... weil du es nicht nötig hast. Der arme Kerl wird mehr Angst vor dir haben, als du vor ihm«, entgegnete er.
»Ja, weil du Pfeife niemanden in die Flucht schlägst. Nicht mal eine kleine Spinne«, grummelte sie.
»Ich war verhindert«, gab er tonlos von sich und zuckte gleichgültig mit den Schultern.
»Das hätte ich jetzt auch gesagt«, brummte sie, doch plötzlich bellte Nigou neben ihr auf und sie fuhr erschrocken zusammen.
»Bleib da sitzen«, mahnte sie den Husky, bis der Hund ein paar Schritte auf die Fotografin zu machte und wieder bellte.
Da riss Kagami-chan entsetzt die Augen auf und rutschte rückwärts direkt auf Aomine zu.
»Sitzen bleiben«, motzte sie den Hund an, was den anderen nur ein kleines Lachen entlockte, außer ihrem Bruder, der ihre Angst komplett nachvollziehen konnte. Aomine beobachtete mit wachsender Genugtuung wie die Fotografin zu zittern begann und näher zu ihm rückte.
Dann war es soweit, als Nigou noch näher an sie herantrat, saß sie mit einem Ruck auf Aomines Schoss und hielt abwehrend die Hände hoch.
»Kuroko, nimm doch bitte die Bestie weg«, bat sie.
Eine Augenbraue hebend ließ Aomine ihr das durchgehen, aber zur Strafe hielt er ihr eine seiner kalten Hände in den Nacken, woraufhin sie erschrocken die Schultern hochzog und die Augen zusammenkniff.
»Lass das!«, fauchte sie ihn an.
»Was? Wenn ein Hund ins Spiel kommt, bin ich plötzlich deine Zuflucht?«, spöttelte er.
»Ja«, sagte sie mitleidig und sah ihn leicht verängstigt an.
»Das ist doch nicht wahr. Wieso hast du Angst vor Hunden und vor Spinnen nicht?«
»Hunde können dir Gliedmaßen abreißen, Spinnen nicht«, argumentierte die Rothaarige plausibel.
»Eine kleine Giftspinne kann dich auch töten«, argumentierte er.
»Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es in Japan giftige Spinnen an jeder Ecke gibt?«, fragte sie tonlos.
»Also zur Zeit, recht hoch. Aber das wüstest du, wenn du ab und an mal die Nachrichten sehen würdest.«
»Na und? Spinnen zerfleischen einen nicht.«
»Der da zerfleischt auch keinen«, sagte Aomine und griff sich den kleinen Hund. Kagami-chan wollte daraufhin sofort das Weite suchen, doch der Power Forward packte sie mit dem anderen Arm um die Hüfte und hielt sie fest.
»Hier geblieben. Schau. Der tut dir nichts«, sagte er und hielt ihr Nigou mit der anderen Hand vor die Nase, indem er den Hund unter dem Bauch festhielt.
»Du bist der Satan«, brummte sie und hielt sich die Hände vors Gesicht. Denn was sie nicht sah war nicht da und so konnte sie keine Angst haben.
»Aomine-kun, lass bitte Nigou runter«, bat Kuroko, woraufhin der Power Forward den Husky behutsam wieder absetzte und dieser sofort zu Kuroko trottete.
»So auf den Schreck werd ich mich mal kurz absetzten«, sagte die Rothaarige nun und erhob sich wieder, was Aomine ein fieses Grinsen entlockte.
»Verlauf dich nicht«, rief der Blauhaarige ihr nach.
»Du mich auch.«

Im Dunkeln hatte sie endlich zur Toilette gefunden und immerhin funktionierten die sanitären Anlagen noch, auch wenn es sie wunderte, da die Wasserpumpen eigentlich auch über den Strom liefen.
Als sie sich die Hände abgetrocknet hatte, beschloss sie noch einen Zwischenstopp in Momois Zimmer zu machen, wo ihre Tasche lag.
Im Zimmer war es stockfinster und still, nur ab und zu drangen die Stimmen der anderen gedämpft zu ihr durch. Vorsichtig tastete sie sich zu ihrer Tasche vor und suchte einen weiteren Pullover. Es wurde wirklich merklich kühler. Die Rothaarige war völlig damit beschäftigt ihr Kleidungsstück zu suchen, als sie einen Windhauch hinter sich spürte. Kurz hielt sie inne und wandte sich um.
Aber außer ihr war niemand in dem Zimmer, das einzige was den Luftzug verursacht haben könnte, war die Tür welche sich lautlos schloss, aber sie war schon so oft bei Momoi zu Besuch, dass sie mittlerweile wusste, dass die Tür auch ohne Fremdeinwirkung zuging.
Also fiel die Option weg, dass es sich dabei um Geister handeln könnte.
Also suchte sie im Dunkeln weiter und verfluchte sich dafür, dass sie keine Taschenlampe mitgenommen hatte. Bevor sie sich den Pulli überzog, entfernte sie die Störende Schiene an ihrer Nase, die Ärztin hatte ihr immerhin die Erlaubnis gegeben sie Nachts abzunehmen, also entfernte sie das lästige Plastikstück und legte es in die Tasche und atmete ein paar Mal durch die Nase. Es war die reinste Wohltat, dass ihre Nase langsam abheilte, erst wenn sie kaputt war merkte man wie empfindlich dieses Organ doch war.
Schließlich fand sie endlich das gesuchte Kleidungsstück und zog es mit einem Ruck aus ihrer Tasche. Gerade als sie den Pullover anziehen wollte, merkte sie deutlich, dass jemand hinter ihr war und das war ganz sicher keine Einbildung. Langsam wandte sie sich um und suchte mit vor Anstrengung zusammen gekniffenen Augen das dunkle Zimmer ab.
»Momo? Suki? ... Lasst den Mi--«, doch plötzlich verstummte sie schlagartig. Erschrocken wollte sie aufschreien, aber jemand hielt ihr mit kräftigem Griff den Mund zu und hielt sie mit dem anderen Arm fest umklammert. Ihr Herz sackte ihr augenblicklich in die Hose und dennoch versuchte sie mit ihrer einen freien Hand die fremde Hand von ihrem Mund zu schieben.
Ohne Erfolg.
Plötzlich füllte sie, wie sich die Hand, die sich um ihren Brustkorb klammerte auf Wanderschaft begab und zu ihrem Hosenbund fuhr, aber nicht unter ihrer Hose sondern unter ihrem Pullover verschwand.
Erschrocken zog sie die Luft ein und verkrampfe. Die Person hatte eiskalte Hände.
Langsam reichte es ihr und sie holte mit ihren freien Arm aus und wollte ihm den Ellenbogen in die Rippen rammen.
»Ganz ruhig, ich bin es«, wurde ihr da ins Ohr geraunt und sie hielt unweigerlich in ihrer Handlung inne.
Sogleich wollte sie ihn anmotzen, was der Unfug sollte, doch er hielt ihr noch immer den Mund zu.
»Sschhh, ist dir das da unten nicht auch zu langweilig?«, fragte der Power Forward sie flüsternd, doch da kniff sie ihn in die Hand mit der er ihr den Mund zuhielt.
Sofort zog er von dem unangenehmen Schmerz die Hand zurück und fluchte leise.
»Bist du irre?! Erschreck mich nicht so«, fauchte sie ihn sofort an und gab ihm einen Schlag gegen den Arm. »Spinner.«
»Mit wem hast du denn sonst gerechnet?«, fragte er belustigt.
»Was weiß ich, ... eigentlich mit niemanden«, gab sie mit leicht errötenden Ohren zu.
»Du hast dich doch nicht von dieser blöden Story einschüchtern lassen, die Kaiou erzählt hat, oder?«, wollte Aomine wissen.
»Was?! ... Nein ..., für wie naiv hältst du mich? Es würde an Selbstmord grenzen, wenn sich dieser arme Irre hierher verirrt, mit dir und Tai im Haus. Außerdem kann ich auf mich aufpassen, so einfach wie dir würde ich es so einen Irren nicht machen«, entgegnete Kagami-chan und wollte sich wieder erheben um zu den anderen zu gehen, doch da hielt Aomine sie an der Hüfte fest und zog sie wieder zu sich herab.
»Wo willst du denn hin?«
»Wieder runter zu den anderen und das solltest du auch, bevor die uns vermissen.«
»Kaiou und Satsuki lenken die beiden schon ab.«
»Komm schon, lass los«, sagte sie angestrengt und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien.
»Ich denke du kannst dich wehren«, sagte er und drückte sie geradezu mühelos auf den Boden.
»Lass denn Unsinn«, motze der Rotschopf und versuchte den Hünen von sich zu drücken. »Wenn plötzlich jemand rein kommt.«
»Du meinst mit jemand deinen Bruder, richtig? Ich denke er hat sich langsam damit abgefunden, dass du mir gehörst.«
Da schnippte eine ihrer Brauen in die Höhe.
»Dir gehöre? Ich kann mich nicht erinnern, dass du mich markiert hättest, oder dergleichen. ... Hat Momo dir vielleicht einfach was in dein Wasser getan? Ich wusste ja, dass du ein riesen Ego hast, aber dass du solche Besitzansprüche stellst, ... das ist mir neu«, knurrte sie gereizt und drückte weiter, doch er bewegte sich keinen Zentimeter.
»Na na, ... so wie ich das sehe, bist du auf mich angewiesen, denn allzu viel ist da nicht mit Selbstverteidigung. Oder hast du irgendwo Kraftreserven in deinen Ärmchen, von denen ich nichts weiß?«, spottete er.
»Meine Kraftreserven werden gleich durch diese Tür kommen«, sagte sie und da ahnte er schon was sie vor hatte und drückte ihr seine Hand auf den Mund.
Erschrocken darüber, dass er ihren Plan vereitelte gab sie ihm einen kräftigen Schlag gegen den Brustkorb, aber es war klar, dass sie den Kürzeren ziehen würde. Aomine war weitaus stärker als sie und das bekam sie spätestens zu spüren, als er sich einfach mit der anderen Hand ihre Handgelenke schnappte und sie über ihren Kopf auf den Boden pinnte.
Sie wollte lautstark gegen die Hand wettern, die sie am Sprechen hinderte und sich von seinem Schraubstock artigem Griff befreien, aber da stand sie auf verlorenem Posten.
Langsam beugte er sich tief zu ihr runter.
»Und jetzt?«, fragte er im Flüsterton.
Leider blieb ihr nichts weiter übrig außer ihn böse anzufunkeln. Dieser listige Mistkerl.
Nach einem kurzen Augenblick beugte Aomine sich noch tiefer zu ihr herab und biss ihr in den Hals, was ihr einen wütenden Aufschrei entlockte, den er weiter mit seiner Hand erstickte. Als sie seine Lippen auf ihrer Haut spürte begann sie sich unter ihm zu winden.
Dieser Mistkerl, drang es durch ihren Kopf und ihr kleines Ich wusste schon was im Lichtschein vor dem Spiegel auf sie warten würde. Neben dem Bissabdruck würde vermutlich ein riesen Knutschfleck an ihrem Hals prangern.
Soviel zum Thema „Markierung".
Bastard.
Als der Power Forward fertig war fuhr er provokativ noch einmal mit seiner Zunge über die geschundene Haut und bildete sie sich das ein oder kicherte er leise und machte sich über sie lustig?
Dann führte er seine Lippen zu ihrem Ohr.
»Ich denke jetzt sind die Besitzansprüche geklärt, oder Haruka?«, flüsterte er und ihr kroch ein unangenehmer Schauer über die Haut, als er sie beim Vornamen nannte.
Das hinterließ aber nun deutliche Spuren auf ihrem Ego, also versuchte sie wieder die Hände frei zu bekommen, aber er ließ einfach nicht los. Stattdessen löste er die Hand, die er ihr fest auf den Mund gepresst hatte und packte sich ihr Kinn, um ihr einen Kuss aufzuzwingen. Aber nach wenigen Augenblicken hatte sie sich ihm komplett gebeugt und erwiderte seinen Kuss.
Dieser arrogante narzisstische Proll nahm ihr noch komplett den freien Willen, wenn das so weiter ging.
Ein lautes Knacken erklang und die beiden schraken etwas hoch und auch Aomine lauschte angestrengt in die Dunkelheit. Da waren definitiv Schritte auf der Treppe.
»Geh jetzt endlich von mir runter«, motzte sie leise und nach dem er ihr ein schiefes Lächeln geschenkt hatte, ließ er von ihr ab und half ihr sogar sich aufzurichten.
In den Moment öffnete sich die Tür und jemand leuchtete mit einer Taschenlampe in das Zimmer, geblendet hob Aomine die Hand.
»Nimm die Lampe runter«,, knurrte der Hüne genervt und sofort wurde der Lichtkegel gesenkt.
»Entschuldige Dai-chan«, sagte Momoi. »Kagami-kun wird schon skeptisch, ihr solltest euch nicht so lange absetzen.«
»Ja, wir kommen gleich«, sagte er und hielt den Rotschopf noch am Arm fest, die schon zu Momoi gehen wollte.
»Ok«, und mit diesem Wort war die Rosahaarige auch schon wieder verschwunden.
Genervt seufzte die Fotografin und drehte sich wiederwillig dem Power Forward entgegen.
»Was hab ich gesagt?«
»Ehrlich gesagt ist es mir manchmal lieber wenn du gar nichts sagst und so wie eben einfach nur ruhig bist«, raunte er bedrohlich. »Aber ich weiß ja wie ich dich zum Schweigen bringe.«
Gerade als sie schon den Mund öffnen wollte um ihm zu wiedersprechen, packte Aomine sie schon am Hinterkopf und verschloss ihre Lippen mit seinen, woraufhin sie auf der Stelle verstummte. Nach einer Weile ließ er wieder von ihr ab und fuhr ihr mit seinen Fingerspitzen über die Lippen.
»Beim nächsten Mal bin ich vielleicht ein wenig kreativer.«
Und um dieser Drohung den nötigen Nachdruck zu verleihen flackerte plötzlich die Lampe, schaltete sich an und somit war auch der Strom wieder da.

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Nachwort

*Diesen Werbespruch einer Tiefbaufirma gibt es wirklich xD.

Genauso wie:
"Gartenhütte zu klein, zu alt zu häßlich?
Kein Problem, wir legen ihre alte flach und nageln ihre Neue."


Die Liste ist schier unendlich, ein Hoch auf das Handwerk \(*^*)/

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Hier eine kleines Prosa zum Thema "monströse Spinne", eine kleine Geschichte aus der Sicht eines der Achtbeiner.
Zugegeben, meine Angst hat es nicht geschmälert, aber man begegnet ihnen doch mit weniger Abscheu xD ... zumindest versucht man es.

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