Als Harry Draco vor einer Woche erzählt hatte, dass er mit Lee über ein mögliches Interview bei PotterWatch geredet hatte. War Draco ihm voller Freude um den Hals gefallen. Er hatte zahlreiche Küsse auf dem Gesicht seines Freundes verteilt. Ihm gefiel der Gedanke, dass sich Harry der Öffentlichkeit stellen und ihn unterstützen wollte. Doch nun, als der Tag des Interviews gekommen war, stieg seine Nervosität kontinuierlich an. Lee hatte eine Art Thementag vorgeschlagen und sie hatten zugestimmt. Harry hatte Teddy für den Vormittag in den Fuchsbau gebracht und Draco wartete sehnsüchtig auf seine Rückkehr.
Angespannt wanderte sein Blick zwischen der Uhr und dem Kamin. In wenigen Minuten sollten sie in Lees Studio eintreffen. Er strich seine schwitzigen Hände an seinen Oberschenkeln ab, warf einen erneuten Blick auf die Uhr und in seine Tasche. Hatte er alles, was er brauchte dabei? In seinem Hinterkopf breitete sich allmählig das Gefühl von Angst aus. Wie würden die Leute reagieren? Er wusste, dass es ihm eigentlich egal sein sollte, doch im Moment fiel ihm das schwer. Das Licht im Kamin wechselte in ein helles grün und Harry stolperte aus den Flammen ins Wohnzimmer. Draco sprang auf, schnappte sich seine Tasche und ging auf ihn zu.
"Hat alles geklappt? Warum hast du so lang gebraucht?" fragte Draco. Harry schenkte ihm ein leichtes Lächeln. "Teddy ist ein wenig bockig geworden, als ich gehen wollte und hat angefangen zu weinen. Zum Glück war Ginny da und wir haben ihn ein wenig beruhigt. Sie hat ihn dann versucht, mit seinem Spielzeug abzulenken und dann bin ich schnell zu dir gekommen. Naja und Mr. Weasley hat mich noch versucht, in ein Gespräch zu wickeln."
Draco nickte abwesend. Harry schaute zu ihm und griff nach seiner Hand "Ist bei dir alles okay?". Sein Blick fiel auf Harry, der ihn mitfühlend begutachtete. "nervös" gab er knapp von sich.Harry griff nach seiner zweiten Hand und drückte sie leicht. "Wir schaffen das gemeinsam. Außerdem sprichst du ja nur in ein Mikro. Niemand sieht dich dabei und niemand wird augenblicklich einen Fluch auf dich hetzen. Was soll schon passieren? Lass doch den Tagespropheten schreiben, was er will. Du freust dich seit Tagen darauf. Lass dich nicht von deiner Unsicherheit unterbringen." sagte Harry. Dracos Herz hüpfte gegen seine Brust. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. "Danke"
Gemeinsam stiegen sie in den Kamin und fanden sich wenig später im kleinen Radiostudio wieder. Lee begrüßte sie herzlich, reichte ihnen Kopfhörer und sie nahmen nebeneinander Platz. Er erklärte den beiden den groben Ablauf, während der Sender ein paar Lieder spielte.
Draco griff unsicher nach Harrys Hand. Der Song wurde leiser und Lee begann zu sprechen. Er wiederholte das Thema des heutigen Tages und kündigte sie als Special-Guests an. "Ich freue mich, die zwei heute hier bei mir begrüßen zu dürfen. Neben mir sind Draco Malfoy und Harry Potter, hallo". "Hallo" sprach Harry in sein Mikro und Draco tat es ihm gleich.
"Ihr zwei seit heut hier, um mit mir über Homosexualität zu reden. Das Thema gilt in der Zaubererwelt leider noch immer als Tabu, im Gegensatz zu den Muggeln. Sie sprechen offener darüber und feiern jährlich mit einer bunten Parade, dennoch spüren auch sie oft Anfeindungen. Ihr zwei seit nun fast 3 Jahre zusammen, wie empfindet ihr den Umgang in der Welt der Zauberer und warum sollte mehr darüber geredet werden?" sprach Lee gut gelaunt in das Elektrogerät. Sein Blick fiel auf Draco. Er spürte, wie Harry seine Hand leicht drückte und begann zu sprechen.
"Das ist korrekt. Es ist wichtig, dass wir mehr darüber reden. Aber nicht nur Homosexualität allgemein. Es sollte völlig normal sein, dass sich zwei Männer oder zwei Frauen küssen, doch leider ist es das noch nicht. Sind wir mal ehrlich, wie viele queere Zauberer kennst du Lee?" Während Draco sprach, stieg sein Selbstbewusstsein und die Nervosität ging gen null.
"Ich weiß nicht, wahrscheinlich nur euch zwei" - "Siehst du und da haben wir schon das Problem. Etwa jede zehnte Person ist queer, aber wir kennen kaum welche. Ich kannte niemanden. Bei den Muggeln ist das anders. Es gibt Promis die als Vorbilder dienen und zu denen besonders junge Menschen aufschauen können, doch keine Zauberer. Warum ist das so? Denn glaubt nicht, dass es zwischen uns Magiern so etwas nicht gibt. Egal welchen Blutstatus ihr habt. Ich bin das beste Beispiel."
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from eden ~ Drarry FF
FanfictionDracos ganz persönlicher Garten Eden ist einer seiner Lieblingsplätze. Es gibt nur einen Ort auf der Welt, der ihm lieber ist; auf der Couch mit seinem Freund und Teddy eingekuschelt unter einer warmen Decke. Nach dem Ende des Achten Schuljahres in...