Die letzten Tage vergingen wie im Flug und ehe sich Draco umsah, stand Weihnachten vor der Tür. Doch vor dem großen Fest, hatte er noch einen anderen Plan. Vor einigen Tagen war er beim Juwelier und hatte sich nach Schmuck umgeschaut. Draco hatte Blaise gezwungen mitzukommen und beim Aussuchen zu helfen. Er hatte seinem Freund von der Verlobung erzählt und Blaise hatte ihn erstaunt angeschaut und konnte nicht fassen, dass es einfach so zuhaus passiert war. Ohne jegliche Planung und Konfetti drumherum. Ganz still und heimlich, gemütlich eingekuschelt. Blaise hat Draco erst darauf aufmerksam gemacht, dass sie gar keine Ringe hatten, und so schlenderte Draco nun durch die Einkaufsstraßen Londons, um den Ring abzuholen.
Die Gassen waren an diesem Samstagvormittag rappelvoll mit Touristen und Londonern, um für das anstehende Fest Geschenke zu besorgen. Die Straßenlaternen wurden von Tannenzweigen umarmt und kitschige Deko zierte die Schaufenster. Doch genau diesen Kitsch machte das Fest ja aus, oder nicht?
Draco öffnete die Glastür des Juweliers, welcher ihn gleich freundlich begrüßte. "Ach sie holen den Verlobungsring ab, nicht wahr?" Draco nickte und sogleich verschwand der Mann in einen Nebenraum. Das Geschäft funkelte und glitzerte von all dem edlen Metall und Diamanten. Dracos Blick blieb an einem Pärchen vor dem Schaufenster hängen, welches die ausgestellten Ringe begutachtete. Der Mann küsste die Frau und ihre Wangen verfärbten sich. Auf Dracos Lippen bildete sich ein Lächeln.
Der Juwelier trat mit einer kleinen Schachtel an den Verkaufstresen und präsentierte Draco den silbernen Ring. "585er Weißgold 0.01 Karat" schilderte der Verkäufer die Fakten und deutete auf die Gravur auf der Innenseite "Erfüllt er Ihren Wünschen?". Dracos Finger griffen nach dem Ring und betrachteten ihn genau. Der schlichte Diamant funkelte im Licht und die Innenschrift war fein in das Metall eingearbeitet. Er schenkte dem Mann ein breites Lächeln und nickte.
Der Mann ging zu seiner Kasse und zückte nach der Rechnung. "Da wird sich ihre Herzensdame bestimmt freuen. Was haben sie denn für sie geplant? Die Frauen haben es ja gern, wenn man viel Theater drum herum macht, was? Aber so ein bisschen Kitsch ist ja auch ganz nett. Ich nehme an zum Weihnachtsfest?" begann er freundlich zu plaudern. Draco nickte nur abwesend und betrachtete weiterhin den Ring.
Wenig später verließ er das Geschäft mit einem kleinen Tütchen in der Hand und während er so durch die Einkaufsstraßen lief, kam noch die ein oder andere Tüte hinzu. Zurück im Cottage war es ruhig. Harry und Teddy waren zu Besuch bei den Weasleys, sodass Draco die Weihnachtsgeschenke in Ruhe sicher verstecken konnte und sich im Anschluss einen Tee machte.
Noch einmal ging er alles in seinem Kopf durch. Der Tisch im Restaurant war reserviert und Teddy würde bei den Weasleys übernachten. Harry dachte, es wäre ein 'normales' Date und getrunken hatte er bereits auch. Was sollte schon schiefgehen? Er hatte ja schon 'ja' gesagt. Dennoch wurde Draco von Minute zu Minute hibbeliger und der beruhigende Tee zeigte keinerlei Wirkung.
Am späten Nachmittag kam Harry nach Haus und verschwand direkt im Bad, um sich für den Abend zurecht zu machen. Draco stand vor dem Kleiderschrank und zog eine schwarze Anzughose und ein weißes Hemd hervor. Jackett oder Krawatte waren zu viel des Guten. Leger aber schick. Die kleine Schachtel verschwand in der Hosentasche. Seinen Blick in den Spiegel gerichtet, strich er sich durchs Haar und sprach sich selbst Mut zu. Angespannt wartete er im Wohnzimmer auf seinen Freund.
Als Harry um die Ecke bog, stockte ihm fast der Atem. Die schwarzen Locken fielen ihm lässig auf die Stirn. Seine Hände in den Taschen seiner schwarzen Hose vergraben, ein schüchternes Lächeln auf den Lippen. Draco lächelte zurück und griff nach seiner Hand. Sie zogen sich ihre Schuhe und Winterjacken an und verließen das Haus. Am Horizont ging die Sonne langsam unter, doch der Himmel war klar. Ihre Hände verschränkten sich ineinander und sie spazierten den Feldweg vom Cottage in Richtung Stadt entlang. Draco musste beim Anblick ihrer Füße schmunzeln. Er trug Anzugschuhe, während Harry seine abgelaufenen Sneaker trug, aber so waren sie eben.
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from eden ~ Drarry FF
FanfictionDracos ganz persönlicher Garten Eden ist einer seiner Lieblingsplätze. Es gibt nur einen Ort auf der Welt, der ihm lieber ist; auf der Couch mit seinem Freund und Teddy eingekuschelt unter einer warmen Decke. Nach dem Ende des Achten Schuljahres in...