serotonin

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Die ersten paar Tage verbrachten Draco und Teddy gut. Sie gewöhnten sich zwar nicht an Harrys wegbleiben, doch sie kamen durch den Alltag. Besonders am Abend fragte Teddy jeden Tag warum Harry nicht da war. Draco ersetzte zwar die Rolle seines Freundes und las ihm Gute-Nacht Geschichten vor, aber er merkte, wie Teddy Harry vermisste. Draco selbst ging es ähnlich. Es deprimierte ihn ein wenig, jeden Abend allein einzuschlafen, ohne sich an Harry zu kuscheln. Er vermisste sogar sein leises Schnarchen.

Nach 5 Tagen erhielt er den ersten Brief von einem kleinen dunkelbraunen Kautz. Rasch entfaltete Draco das Stück Pergament. Es war nur eine kurze Notiz. Er schrieb, dass es ihm gut ginge und er ihn vermisste. Ein paar Details zur Mission, dass sie auf einer guten Spur waren, mehr nicht. Die Regeln verboten Draco zu antworten. Es sei zu gefährlich, so die Begründung des Ministeriums. Draco heftete den Zettel an den Kühlschrank und schmunzelte über das kleine Herz, dass Harry in die Ecke gemalt hatte.

Blaise hatte ihn zweimal besucht, um ihn Gesellschaft zu leisten und er hatte sich mit Pansy ausgetauscht. Die Zeitschrift WitchWeekly, für welche sie nun arbeitete, war an einem Interview mit ihm interessiert. Draco hatte sich riesig darüber gefreut, dass andere Interesse an seinem Plan der queeren Aufklärung gefunden hatten. Er war so glücklich, dass er fast Harry einen Brief geschrieben hätte. Fast. Stattdessen erzählte er stundenlang mit Pansy darüber.

Am zweiten Wochenende wurde er zum Fuchsbau eingeladen, um mit den Weasleys zu speisen. Eigentlich wollte er nicht, doch er musste unter Leute kommen. Letztendlich überredete ihn Granger, dass sie auch mitkommen würde und es sicher für Teddy eine schöne Abwechslung wäre, da auch Bill und Fleur mit ihrem Kind kommen würden.
Am Samstagvormittag peitschte der Regen so heftig gegen die Scheiben, dass Draco sich entschied per Flohpulver zu reisen. Er nahm Teddy auf seinen Arm und fand sich wenig später im Wohnzimmer des Fuchsbaus wieder.

Mrs. Weasley begrüßte ihn herzlich und auch Granger schloss ihn in eine kurze Umarmung. Sie durfte übrigens recht behalten, die Abwechslung tat ihm gut. Während Teddy gleich durch die Wohnung rannte, als Draco ihn absetzte, gesellte er sich aufs Sofa. Ginny und Bill diskutierten über das gestrige Spiel der Holyhead Harpies. Das Quidditchteam in welchem Ginny seit dem Sommer professionell spielte. Draco hatte im Radio vom Spiel gehört. Die Ballycastle Bats hatten mit 340:20 ordentlich einstecken müssen. Für die genauen Taktiken interessierte er sich jedoch nicht, weshalb er sich Hermione zuwandte.

"Hast du irgendwas Neues von Harry gehört, oder Ron?" flüsterte er leise in ihre Richtung, doch sie schüttelte den Kopf. "Du weißt selbst, wie gern Ron schreibt und wenn Harry was schickt, dann dir" sagte sie. Da hatte sie Recht. Sie legte ihre Hand auf Dracos Rücken und strich langsam über den Stoff seines Pullovers. "Es wird ihnen schon gut gehen, sie haben schon ganz andere Dinge geschafft." murmelte sie, eher zu sich selbst gewandt. Draco sprang sofort ein Gedanke durch den Kopf, sprach ihn aber nicht laut aus. Sonst hatten die beiden immer Hermione dabei, sie war die schlaue von den Dreien.

Zum Mittagessen versammelten sich die Eltern, Hermione, Fleur und Bill mit Victoire, Ginny und Percy mit Teddy und ihm am großen Esstisch. Im Anschluss hielten die Kleinen Mittagsschlaf und auch Mr. Weasley legte sich ein wenig hin. Es war ruhig im Haus. Granger schien in ein Buch vertieft und Draco blätterte gelangweilt durch einen der Quibbler vom Couchtisch, als sich Ginny zu ihm setzte. "Hey, äh hast du kurz Zeit?" fragte sie. Draco schaute überrascht auf und nickte leicht. Sie schaute sich im Raum um und blickte auf ihren Bruder "Vielleicht wo wir ein wenig ungestörter sind?" murmelte sie und Draco verstand. Er folgte ihr eine Treppe hinauf und dann noch eine und noch eine. In einem kleinen Zimmer blieb sie stehen und schaute zu Boden.

"Eventuell habe ich Luna an Halloween geküsst" murmelte sie und lief rot an. Sofort sprang ein Grinsen in Dracos Gesicht. "Das ist großartig und dann? Was ist dann passiert?" sprudelte es aus ihm. Sie verzerrte das Gesicht. "Ich hab Panik bekommen und bin weggerannt. Ich hab sie seitdem nicht mehr gesehen" stöhnte sie auf. "Was soll ich denn jetzt machen?"

from eden ~ Drarry FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt