la paura del buio

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Noch 3 Tage,
72 Stunden bis zu Harrys Rückkehr, soweit alles nach Plan verlief, dachte sich Draco. Er seufzte und warf noch einmal einen Blick an den Kühlschrank. An dem kleinen silbernen Magneten heftete Harrys letzter Brief. Vor zwei Tagen war dieser eingetroffen, doch das notierte Datum ließ einen früheren Zeitpunkt verkünden. Er hatte ihm geschrieben, wie ihre Mission verlief. Sie waren wohl noch immer im Norden des Landes unterwegs. In der Nähe von Newcastle waren sie auf eine Spur getroffen, die sie zum entscheidenden Versteck führen könnte. Draco fiel es von Mal zu Mal schwerer, seinem Freund nicht einfach auf einen der Briefe zu antworten. Nur eine kurze Notiz. Aber er verkniff es sich.

Stattdessen zog er sich und Teddy warm an und verließ das Haus. Die zwei hatten die letzten Tage mit Spielen verbracht und ihre gemeinsame Zeit genossen. Draco hatte festgestellt, dass sich Teddy scheinbar zu einem Linkshänder entwickelte. Sie malten mit Fingerfarben, tanzten, stapelten Bauklötze oder schauten sich immer und immer wieder Teddys Lieblingsbilderbuch an. Das Heftchen zeigte allerlei Tiere auf dem Bauernhof, im Wald oder im Dschungel.

Der Wind pfiff an der Küste des Ozeans. Kein Wunder, es war Mitte November, doch der Himmel war überraschend klar und seit Tagen zeigte sich die Sonne mal wieder. Draco nahm Teddy auf seinen linken Arm und apparierte mit ihm nach London. Nervös wartete er am vereinbarten Treffpunkt auf Granger. Als sie von dem Termin des Interviews erfahren hatte, hatte sie ihm sofort ihre Hilfe angeboten, um in der Zeit auf Teddy aufzupassen. Dies nahm Draco dankend entgegen.

Sein Blick schweifte zwischen Armbanduhr und der Menschenmenge hin und her. Angespannt kaute er auf seiner Lippe. Wo war sie denn? Ihm blieben nur noch wenige Minuten bis zu seinem Meeting. Er wollte auf keinen Fall zu spät kommen. Das würde nur einen schlechten Eindruck hinterlassen, der sich im Artikel der Zeitschrift widerspiegeln könnte.
Sie kam nicht. Draco konnte es nicht fassen. Er hatte geglaubt, sich auf Granger verlassen zu können. Es war gar nicht ihre Art, nicht Bescheid zu sagen. Ihm blieb nichts anderes übrig und er marschierte mit Teddy auf dem Arm ins Hauptgebäude des Magazins. Er huschte am Empfang vorbei in den Fahrstuhl und ließ Teddy auf die leuchtende 9 drücken.

Zu seinem Pech hielten sie auch in der 2, 4 und auch in der fünften Etage öffnete sich die Tür. Eine junge Frau seines Alters trat ein und schaute ihn mit großen Augen an. "Draco? Warum hast du mir nicht erzählt, dass du dein Interview heute hast, wir müssen unbedingt nachher einen Kaffee trinken gehen, wir haben schon viel zu lang nichts mehr zusammen gemacht." Sie warf rasch einen Blick auf die Uhr "Ich habe in rund einer Stunde Feierabend dann könnten wir" Pansy unterbrach ihren Redefluss und musterte ihn.

Draco begrüßte sie nur knapp und musste ihr gegenüber sichtlich angespannt wirken. "Warum hast du ihn dabei?" Sie deutete auf Teddy. "Ich wurde versetzt. Granger kam nicht pünktlich" antwortete Draco kurz und knapp. Ein breites Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. "Ich kann doch so lang auf ihn aufpassen, ganz ehrlich, dafür brauchen wir doch keine" sie stockte "... naja du weißt schon".

Draco freute sich über Pansys Angebot, doch Teddy war noch nie mit ihr allein gewesen und er wusste auch nicht recht, ob sie so wirklich wusste, wie man mit Kleinkindern umging. Aber was hatte er für eine Wahl. Er wollte auf keinen Fall einen schlechten Eindruck machen oder unnötige Fragen aufwerfen, wo er denn dieses Kind her habe, für welches er nicht einmal ein Erziehungsrecht hatte. Ein leises Bing verkündete die 9 und die Türen öffneten sich.

Draco wand sich Teddy zu, wuschelte ihm durchs blaue Haar und sagte: "Ich werde kurz woanders sein, aber Pansy passt auf dich auf, okay? Du brauchst keine Angst haben, ich bin bald wieder da und sie wird ganz lieb zu dir sein." Erwartungsvoll blickte er den kleinen Knirps an. "Mione?" fragte er zögerlich. "Nein Pansy, Teddy". Er gab ihm einen Kuss auf die Stirn und reichte ihn an seine Freundin. Bevor er in den Fluren des Bürogebäudes verschwand, drehte er sich noch einmal in ihre Richtung und winkte zum Abschied.

from eden ~ Drarry FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt