5. Kapitel

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Syd's Sicht

Seit drei Stunden sitze ich nun im meinem Bett und gucke die Wand an.
Ich mein das ist ja eigentlich nichts neues, aber diesmal ist es anders.

Wäre ich doch nur zu Hause geblieben.

Ich greife zu meinem Handy um meine Nachrichten abzuchecken.

Zuerst ploppt eine Nachricht meiner Freundin auf.

'oh Guten Morgen syd. Es tut mir so leid dass ich dir nicht geantwortet habe. Terra ging es gestern gar nicht gut. Ich wollte dir eigentlich bescheid geben, aber ich habe mein Handy nicht mehr gefunden. War wohl zu sehr drauf xD. Hoffe du bist trotzdem gestern gut nach Hause gekommen. '

Sie kann mich mal. Hätte sie mich nicht auf diese doofe Party mitgenommen und mich einfach hier liegen gelassen, wäre das alles nicht passiert.

Eine weitere Stunde vergeht und noch immer denke ich über den letzten Abend nach.

Warum hat er mich einfach rausgeschmissen.
Habe ich etwas falsches gesagt.

Eine kleine Träne rollt meine Wange herunter.

Ich wollte das alles nicht.

Dabei kenne ich diesen Mann eigentlich gar nicht. Immerhin war es schon wagemutig überhaupt mit ihm mit zu gehen.

Was wäre gewesen wenn er ein Serienkiller gewesen wäre und er ausgerechnet mich töten wollte.

Na gut dafür war er vielleicht zu nett.

Aber ich lasse mich auch nicht einfach raus schmeißen.

Was denkt er denn, wer er ist.
Das habe ich echt nicht nötig.

Wut macht sich in mir breit.

'So ein Idiot.', fluche ich leise vor mich hin.

Plötzlich klingelt mein Handy.
Auf dem Display steht 'Sina'.
All dem Trotz beschließe ich dennoch ans Telefon zu gehen.

'Geht es dir gut?', höre ich die besorgte Stimme meiner Freundin.

'Ja alles gut.', erwiderte ich schlicht in der Hoffnung, dass sie nicht weiter nachfragt.

Vergeblich..

'Ich habe mir solche Sorgen gemacht! Du hättest mir wenigstens eine kurze Antwort schreiben können! '

'So wie du mir gestern Bescheid gegeben hast? ', erwiderte ich patzig, was auch Sina nicht entgeht.

'Was ist los?', fragt sich mich schließlich.
Nun sie kennt mich halt dennoch von allen am besten. Dagegen brauche ich gar nicht kommentieren.

Und noch dazu weiß sie genau wann ich lüge und wann nicht. Ich bin eine miserabele Lügnerin.

Also erzähle ich ihr mein' Erlebnis' von letzter Nacht.

Vereinzelte Tränen fließen über meine Wange. Man der Kerl muss echt ins schwarze getroffen haben, was meine Gefühle angeht.

Ich sollte echt aufhören Gefühle los zu lassen. Immer wenn ich jemanden meine Sorgen erzähle, bin ich danach verletzlicher als vorher.

'Weißt du was Syd. Als wieder gut Machung für gestern. Möchte ich dich gerne einladen mit mir auf ein Konzert zu gehen. Es ist ja quasi meine Schuld. Also was sagst du?'

'Oh nein. Vergiss es. Ich habe keine Lust erneut irgendjemanden kennen zu lernen und dann doch nur wieder verletzt zu werden.', erwidere ich schlicht und entschlossen.

'Sydney, ich rede auch nicht davon dass du jemanden kennen lernen sollst. Es soll ein reiner Mädels Abend werden. Nur du und ich und die Musik.'

'Sina ich weiß nicht.', ich bin unentschlossen, ob ich mich darauf einlassen soll. Immer wenn wir feiern gehen, eskaliert irgendeine Situation mit der Zeit.

'Komm schon. Die Karten gehen auf mich und glaub mir die waren teuer. Bitteeee. Ich will das echt nicht verpassen und jetzt, wo Terra krank ist, brauche ich dich.'

'Na gut.'

'Super ich hole dich um 7 ab. Bis dann.', höre ich sie noch sagen, bevor sie entgültig auflegt.

Ein Blick auf die Uhr verrät mir dass ich noch eine Stunde habe um mich wieder lebendig zu machen.

Also beschließe ich duschen zu gehen, meine Haare lockig zu machen und mich dezent zu schminken.

Zufrieden mit meinem Ergebnis stehe ich vor meinem Kleiderschrank.

Mist ich weiß ja nicht mal auf was für ein Konzert wir gehen!

'Super gemacht Syd, sowas fragt ein normalsterblicher eigentlich immer sofort nach!', beschwert sich mein Unterbewusstsein.

Schlussendlich entscheide ich mich für ein knappes schwarzes, anliegendes Kleid und schwarze Sneakers. Damit wird man schon nichts falsch machen.

Zum Schluss packe ich noch alles nötige in meine Handtasche.

Als es an der Tür klingelt, springe ich regelrecht die Treppen runter und Blicke ein letztes Mal in den Spiegel.

Okay Sydney, du schaffst das.

Heute Abend hast du Spaß.

Ich öffne die Haustür und begrüße meine Freundin mit einer Umarmung.

'Wow siehst du gut aus!', schreit Sina mir förmlich entgegen und bringt mich zum lächeln.

'Das kann ich nur zurückgeben.', erwidere ich und zusammen steigen wir in ihr Auto.

Auf geht's!

'Was für ein Konzert ist das eigentlich, wo wir heute hingehen? ', frage ich Sina.

'Lil Peep.', antwortet sie und zieht ihr Handy aus der Hosentasche.

Sie verbindet ihr Handy mit dem Radio des Autos und sofort erklingt eine Stimme das Auto.

Ich habe diese Lieder noch nie gehört.
Sie gefallen mir auf Anhieb.
Die Texte passen super zu meiner Lebenssituation.

Doch aus irgendeinem mir unerklärlichen Grund kommt mir diese Stimme so bekannt vor, dabei habe ich noch nie etwas von Lil Peep gehört.

Wir halten vor der Halle.

'Also bist du bereit für einen unvergesslichen Abend?'

Ich lächle meine Freundin an und erwidere ihre Frage mit einem klaren 'Ja'.

Auf geht's!

I miss you, Hellboy // Lil PeepWo Geschichten leben. Entdecke jetzt