27. Kapitel

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Syd's Sicht

Wenn ich nicht gerade auf einer Brücke stehen würde und am liebsten springen würde, hätte ich Tracy am liebsten ausgelacht.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich von ihm halten soll.

Unsere erste Begegnung war alles andere als freundlich.

Im Gegenteil mir hat es an jeglichen Respekt zu ihm gefehlt. Das war nicht sehr nett von mir. Doch jetzt ausgerechnet ihn hier stehen zu haben, ist alles andere als schlecht.

Seine Worte beruhigen mich ein wenig und ich fühle mich keineswegs allein.

Wenn er tatsächlich die Wahrheit sagt, trifft Gus keine Schuld. Auch wenn es mich sehr getroffen hat.

Ich seufzte ein wenig auf und sehe Tracy wieder an.

'Ich will im Moment nicht mit ihm reden, aber ich will hier auch nicht mehr stehen.', gebe ich zu und deute mit einer Kopfbewegung in den Abgrund.

'Dann komm rüber.', sagt Tracy und lächelt mir aufmunternd zu.

Ich drehe mich vorsichtig wieder zur Straße und schwinge mein erstes Bein über das Gelände.

Tracy legt seine Arme um mich um mir beim rüberklettern zu helfen.

Nun habe ich also wieder sicheren Stand unter meinen Füßen und atme tief ein.

Ich sehe auch Tracy seine Erleichterung an, woraufhin ich leicht grinse.

'Und jetzt?', frage ich ihn, da ich tatsächlich nicht weiß, was ich tun soll.

'Ich könnte dich noch sicher nach Hause bringen, wenn du das möchtest.', bietet er mir an, jedoch hat sein Plan einen kleinen Hacken.

'Ich habe meine Tasche bei euch im Tourbus vergessen.', gebe ich enttäuscht von mir und erinnere mich selbst noch einmal an die Aktion vor dem Konzert.

Und ich dachte wirklich schlimmer hätte es nicht kommen können.

'Wir könnten sie holen!' schlägt Tracy wiederum vor, doch ich schüttel schnell mit dem Kopf.

Sofort bemerke ich wieder die Übelkeit. Diese verdammten Drogen.

'Was willst du dann tun?', fragt er mich gelassen und lehnt sich ans Gelände. Er zieht aus seiner Hoddietasche eine Schachtel Zigaretten und bietet mir eine an.

Dankend nehme ich eine an und zünde sie an.

Sofort spüre ich die negativen Schwingungen in meinem Körper und lehne mich stöhnend an das Geländer.

Mein Kopf brummt und mein ganzer Körper reagiert so empfindlich auf die ganzen Autoscheinwerfer.

Warum musste ich mir auch ausgerechnet eine Autobahnbrücke aussuchen.

'Wieso hast du das eigentlich gemacht?', fragt mich Tracy aus dem Nichts und zieht einer seiner Vorwurfsaugenbrauen in die Höhe.

'Meinst du die Drogen?', frage ich ihn unsicher, da ich im Moment wirklich nicht weiß, welchen der Fehler er tatsächlich meint.

Als er nickt, seufzte ich erneut und fasse mir an den Kopf.

'Es sollte einfach nur raus aus meinen Gedanken. Stattdessen bin ich high und in Gedanken noch immer im Geschehen.'

'Syd, das was du genommen hast, hätte dich töten können. Es wundert mich wirklich, dass du überhaupt noch gerade stehen kannst. Und ehrlich gesagt würde ich dich ungern allein lassen wollen. Nicht in diesem Zustand. ', erklärt mir Tracy und sieht mich ein wenig bemitleidend an.

I miss you, Hellboy // Lil PeepWo Geschichten leben. Entdecke jetzt