7. Kapitel

278 9 0
                                    

'Bist du bereit?', höre ich meinen Manager fragen, doch ich bin drauf.

Fragt mich nicht auf was, aber ich bin es.

Nüchtern halte ich das nicht aus.

Diese Menge an Menschen.

Keine Frage ich liebe jeden einzelnen dieser Menschen, aber wohl fühle ich mich schon lang nicht mehr.

'Wo muss ich hin?', frage ich meinen Manager als Gegenfrage statt ihm zu antworten.

Er zeigt mir die Richtung und ich verschwinde.

Ich ziehe ein letztes Mal an meinem Joint.

Wenn ein normalsterblicher diese Bilder sehen würde hinter der Bühne.

Hier ist keiner nüchtern.

Sie alle sehen es als riesen Party.

Nein, sie veranstalten eine riesige Party auf meine Kosten.

'Wenn Sydney nur hier wäre.', erwidert meine innere Stimme.

'Die Bilder sind wohl kaum ertragbar für sie.', erwidert mein kaputtes Ich dagegen.

Plötzlich schubst mein Manager mich auf die Bühne. Scheint so als hätte ich mal wieder meinen Einsatz verpasst.

Total zugedröhnt von dem Beat und dem Licht. Nagut und vielleicht auch von den Drogen schaukel ich auf die Bühne und sehe mal wieder nichts.

Wenn ich die Menschen nicht hören würde, könnte man meinen sie seien nicht da.

Durch das grelle Licht, was mich an leuchtet, sehe ich nichts.

Ich werde geblendet.

Die ersten Zeilen meines Textes fallen mir leicht.

Hellboy ist einer meiner Lieblingsstücke.

Peep, leave it alone, I'm good on my own
Mama miss me at home, but I'm good on my own
Baby I'm cold, back on the road
Show after show, fucking hoe after hoe
I swear it gets so lonely sometimes
Please just hold me one time
Fuck these hoes and fuck life
I've been waiting here all damn night
Not one call or text from you
You're the same as my ex, fuck you

Genau in diesen Moment gehen die Lichter aus.

Ich sehe in die Menge und als wäre es geplant, fallen meine Augen auf ein ganz bestimmtes Mädchen.

Sydney

Sie scheint sich genau das gleiche zu denken so wie sie mich anstarrt.

Wut macht sich in mich breit.

Wusste sie von mir?

Hat sie mich etwa angelogen?

Ich brülle die Worte meines Textes in das Mikrofon.

Man könnte meinen ich will es kaputt machen.

Doch mein Blick liegt weiterhin auf Syd.

Sie wirkt überrascht. Aber warum?

Sie geht auf ein Konzert von mir um am Ende so zu tun als würde sie mich nicht kennen?

Ergibt kein Sinn.

Vielleicht hat sie nicht erwartet, dass ich sie aus einer Menge von 5000 Leuten überhaupt finden würde, aber da irrt sie sich gewaltig!

Mein Bedürfnis sie zu fragen, was dass alles soll wird größer.

Wie ich wohl auf die ganzen Leute hier wirken muss. Nicht nur Todes drauf, sondern dazu noch high von der Gegenwart eines Mädchens, welches eigentlich gar nicht mehr in meinem Kopf sein sollte.

Wenn ich könnte, würde ich jetzt sofort abbrechen.

Mein Lied endet und wie aufs Stichwort dreht Sydney sich um.

Warte wo will sie denn jetzt hin das Konzert ging doch gerade erst los.

Ich folge ihr mit meinen Blicken und sehe wie sie die Tür der Halle öffnet und verschwindet.

Im selben Augenblick zerrt etwas an meinem Arm.

'Eh was ist los?', verdutzt über den Kerl der mich gerade fragt, was mein Problem ist, zögere ich einen Moment.

Ich sehe in die Massen.

Naja gut zugegebenermaßen ich sehe oft einfach in die Massen. Das mache ich immer, wenn ich drauf bin und kein Plan mehr davon habe, was genau als nächstes kommt.

Aber dieses Mal bin ich nicht drauf.

Ich schätze ich bin schlagartig nüchtern geworden als ich Sydney gesehen habe.

Was soll ich denn jetzt tun?

Ich will nicht, dass sie geht und mich hier auf der Bühne zu erklären, was los ist, ist ein ganz schlechter Zeitpunkt.

Meine Laune verschlechtert sich von mal zu mal.

Plötzlich taucht mein bester Freund neben mir auf.

'Ich kümmere mich darum.', sagt er nur flüchtig und drückt mir meinen Joint in die Hand.

Verdutzt von seinem plötzlichen Erscheinen folge ich seinen Schritten bis er endlich ins Nichts verschwindet.

Was hat er vor?

Doch um fragen zu stellen, bleibt mir keine Zeit denn der nächste Beat setzt ein.

Ich gucke erneut in die Menschenmassen, ziehe an dem Joint und brülle erneut in mein Mikrofon.

Jetzt ist es Trauer, die sich in mir breit macht.

Ich habe Sydney wieder gehen lassen, obwohl ich so gerne mit ihr gesprochen hätte.

Stattdessen stehe ich hier und tue das, was ich am besten kann.

I miss you, Hellboy // Lil PeepWo Geschichten leben. Entdecke jetzt