9. Kapitel

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Syd's Sicht

Ihn zu beobachten wie er singt, lässt mich träumen. Ehrlich gesagt gefällt mir seine Musik recht gut dafür, dass ich es zum ersten Mal höre.

Ich weiß nicht, ob ihr versteht, was ich meine, aber normalerweise brauch ich ein paar Male mit einer Musikart um daran gefallen zu finden.

Doch er trifft genau in mein Herz. Was ist das eigentlich für eine Musikrichtung?
Rap? Punk?

Irgendwie passt es alles zu ihm. Der Beat, die Texte, sein Aussehen.

Er lebt seine Persönlichkeit aus.

Ich werfe vorsichtig ein Blick in das Publikum, welches man ganz nebenbei echt schlecht wahrnehmen kann durch das Licht.

Wie konnte er überhaupt mich in der Menge erkennen?

Das Publikum wirkt begeistert. Sie alle singen und feiern Gustav für seine Musik. Sobald Gus auch nur ein Hauch näher an das Publikum geht, strecken sich hunderte Hände nach ihm. Sie wollen ihr Idol nur ein Mal berühren.

Was sie wohl nur dafür tun würden einmal mit ihm hätten so reden zu können, wie ich mit ihm den Abend geredet habe?

Doch trotz der Faszination, welche ich für Gus sein Talent empfinde, macht sich ein unwolles Gefühl wieder in mir breit.

Dieses Konzert wird enden. Und dann?

Er wird vor mir stehen und eine Erklärung wollen. Und ich verlange das selbe von ihm.

Wahrscheinlich denkt er ich sei ein wildgewordener Pyschofan, der sich eine ganz besondere Taktik ausgedacht hat, als er Gus im Club gesehen hat.

Aber muss ich tatsächlich wissen, wer er ist? Immerhin kenne ich ihn tatsächlich nicht.

Zumindest nicht so.

Schneller als ich es mir wünsche endet das Konzert. Ich beobachte Gus wie er sich verabschiedet. Immer wieder huscht ein Blick von ihm auf mich.

Kaum gehen die Lichter aus, verschwindet er von der Bühne und geht mit schnellen Schritten auf mich zu.

Sein Gesichtsausdruck ist angespannt.

Ist er wütend auf mich?

Als er dann vor mir steht, streckt er mir lediglich seine Hand aus.

Er murmelt etwas, doch es so unverständlich, dass ich es nicht verstanden habe.

Ich würde sagen, jap er ist sauer.

Dennoch folge ich ihm. Er ist wirklich schnell unterwegs, sodass ich teilweise selbst über meine eigenen Füße stolpere.

'Gus, ich kann nicht so schnell. Warum müssen wir denn rennen?', frage ich ihn völlig außer Atem.

Doch Gus guckt mich nicht einmal an.

Stattdessen rennt er im selben Tempo durch die Halle. Ab und zu klopfen ihm irgendwelche Kerle auf die Schulter und loben ihn für den Abend.

Viele von ihnen mustern anschließend mich von oben bis unten und ehrlich gesagt, ist mir das verdammt unangenehm.

Ein paar Sekunden später befinden wir uns am Ende einer Tiefgarage. Ich erkenne in der Dunkelheit einen Bus und einige Menschen drum herum.

Warte, will er da rein?

Seinen Schritten zu urteilen, ja.

'Gus, ich kann nicht wegfahren. Meine Freundin sucht mich mit Sicherheit und so wie ich sie kenne, würde sie lieber verhungern um mich zu finden statt einfach abzuhauen.'

I miss you, Hellboy // Lil PeepWo Geschichten leben. Entdecke jetzt