мinus XXIII

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"Starr steht Angesprochener da, doch nickt sofort eifrig mit dem Versprechen dies zu
machen, was wir uns jedenfalls erhoffen."

Taehyung

Mit ungewohnt besorgtem Gesichtsausdruck sitze ich also wieder neben ihm. So wie die letzten Tage auch, noch bevor meine beiden Freunde gekommen sind und sich ein wenig seinen Zustand angesehen haben. Die Worte, besonders von Seokjin sitzen tief, so rasend erlebt man ihn nur seltens.
Er hat natürlich Recht, das weiß ich, aber ich bin so lange meinen Job so gewohnt wie ich ihn ausführe, das meine Einstellung und Taten wie ein Automatismus sind. Heißt aber nicht, das ich seine Mahnung nicht berücksichtige, gerade als Freund sollte ich ihnen Glauben schenken.

Und doch sind beide wieder weg, gegangen zu ihnen nach Hause, haben ihren Eindruck in mir hier hinterlassen, der nach Tagen nicht verblasst ist.
Ich frage mich wann sie wiederkehren würden, normalerweise sehen wir uns so oft wie das Jahr Monate hat, doch mit dem kranken Jungen an meiner Seite dürfte es von nun an öfter vorkommen und das wird wohl ein einziger mühseliger Ritt sein.

Immer wieder fährt mein Finger über die kühle Hand von Yoongi, den ich von nun an als Mitbewohner sehen will und werde.
Ich schäme mich selbst ihn so behandelt zu haben, er hat das nicht verdient, egal was wir für einen Start hatten.
Jeder soll so behandelt werden wie man es sich wünscht behandelt zu werden. Und jenes habe ich sicher nicht, eher habe ich dem allen widersprochen, entgegen jenem agiert.

Es ist schlimm, seit dem Zeitpunkt derer Abreise schläft er wieder, wieder sind einige Tage vergangen, auch wenn Jin behauptet hat, dass es bald wieder gehen müsse und er aufwachen sollte, sein Aussehen wirkt nicht so.

Fast könnte man meinen er würde von Tag zu Tag blasser werden, die Lippen spröder, die Wangen eingefallener.
Der Braunhaarige sieht fern von gesund aus, das merk ich sogar, der nie auf Aussehen und Zustand anderer geachtet hat.

Ich vermisse ihn sehr.

So viele Jahre war ich alleine gewesen und dachte es würde mich nicht beeinflussen. Das Yeontan und ich selbst reichen würde um glücklich, unbeschwert zu bestehen. Mein kleiner Hundefreund war ja immer an meiner Seite und ich glaube auch nicht daran, dass er mich verlassen würde, darum hatte ich wohl auch nie Angst davor.

Doch seit er hier ist hat sich das geändert.
Ganz plötzlich habe ich Furcht vor der Einsamkeit. Davor wieder nur meine Stimme zu hören, meine Gefühle abstumpfen zu lassen, alles um mich herum zu vernachlässigen. Ich will das nicht erneut haben. Zwar war das ein Zustand, der für mich ehemals das normalste der Welt war, jetzt aber wirkt es so absurd, dies als gewöhnlich zu bezeichnen.

Jeder lebt mit Leuten um sich herum, die ihnen was bedeuten. Jeongguk hat Jimin, Namjoon hat Seokjin, sogar Yoongi hat sicher jemanden, sonst kann ich mir die Sache von letztens nicht erklären.
Und ich habe niemanden, ich wusste immer, dass mir was fehlt, ich dachte mein Hund wäre der Ausgleich, doch hatte ich die Lösung immer vor Augen. Was mir gefehlt hat war eine Person an meiner Seite, die ich nicht verlieren will.

Eine Familie, die, die ich nie hatte.

Aber jetzt ist mir sein Wert endlich klar geworden und ich weiß ich muss ihn besser behandeln. Am besten direkt. Genau jenes habe ich jetzt vor.
"Wie pflegt man jemanden" murmel ich vor mich hin, starre dabei geistesabwesend in das blasse Gesicht meines Mitbewohners.
Es wirkte früher so makellos, auch wenn es von Furcht geprägt war, aber jetzt sieht er so verletzlich aus. Der Braunhaarige ist so schlank, dass es mein Herz zerreißt.

"Das ist es!" rufe ich vielleicht ein wenig zu euphorisch. Fast habe ich die Vermutung den Jungen aus seinem Schlaf mit meiner Unvorsicht gerissen zu haben. Doch Fehlanzeige, noch immer schlummert er tief und fest. Seufzend, erleichtert nehme ich den Fakt zur Kenntnis.
Einmal Glück gehabt.

Ich will nicht, dass er so schlank ist, also muss er essen und das Essen kann ich für ihn machen und würde somit unseren Neuanfang einleiten. Vielleicht ist der Wunsch töricht ihn mit ein paar von mir gemachten Pfannkuchen mir Vertrauen zu ergeiern, aber mit irgendwas muss man anfangen. Wenn es an der Zeit ist werde ich auch die Regeln abschaffen, in dem Haushalt sind sie unerwünscht.

Enthusiastisch gehe ich, ein wenig hüpfend, in die Küche, habe dabei seine Tür offen gelassen, vielleicht weckt ihn der Duft ja?
"Hoffnung darf man wohl noch haben" witzel ich. Rätselnd betrachtet mich mein kleiner Gefolge, neigt seinen Kopf zur Seite.
"Tannie, hol bitte eine Schürze" bitte ich den Hund, der meiner Aufforderung nachgeht, aber mich immernoch kritisch mit seinen Knopfaugen ansieht.
"Lass mich. Ich kann auch kochen, klar?" während ich tatsächlich ein Gespräch mit dem Kleinen führe- vielleicht weil ich wieder zu lang alleine bin- binde ich mir den Stoff um und mache mich an die Arbeit.

Endlich fertig stelle ich den Teller mit den Leckereien auf ein Tablett. Einen Tee habe ich dazu zubereitet und ein wenig etwas zum Beschmieren, der Teigdecken. Die Schürze ist schon längst wieder abgelegt.
Vorsichtig balanciere ich die Platte hinauf zum Zimmer, aus welchem ich vorher geflüchtet bin, bin der offenen Tür dankbar.

Neben seinem Bett schaffe ich es endlich abzustellen, der Geruch ist betörend und ich bin neidisch, dass die ganzen Pfannkuchen allein für ihn gedacht sind. Es würde nicht auffallen, wenn ich einen nehme, aber irgendwie fühlt sich jenes nicht richtig an.

Wieder starre ich in sein Gesicht, kaum zu glauben, wie sehr ich einen Narren an ihn gefressen habe, doch abwenden kann ich meinen Blick schon lange nicht mehr.
Und ehrlich gesagt, will ich das auch nicht, am liebsten würde ich ihn für immer betrachten, noch lieber wenn er wieder bei mir wäre und ich wieder seine katzenähnlichen Augen ansehen könnte, die so dunkel sind und doch so hoffnungsvoll glänzen können.

In mir keimt ein Drang auf, der mir so seltsam erscheint, doch mittlerweile ist für mich alles so komisch, dass es mich nicht weiter interessiert, ich mache es einfach, das was mein Herz von mir verlangt.

Und ehe ich verstehe wie um mich geschieht bücke ich mich über ihn und platziere einen sanften Kuss auf seine Stirn.
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Random fact: Ich habe vergessen, dass ich die Woche noch nicht geupdatet habe sorryyy ^^'

Cut of life~TaegiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt