мinus XXX

152 15 0
                                    

"Na gut, dann entscheide ich was wir machen und du gehst zu ihm, aber wir kommen mit" gebe ich also auf mit einem mulmigen Gefühl im Bauch.'

Yoongi

Munter summe ich eine Melodie vor mich her und streichel das kleine Fellknäul, welches mich einfach nicht verlassen will. So schnell wie ich mich vorher auf das Sofa gesetzt habe lag er schon auf meinen Beinen und hat es sich wohl überaus bequem gemacht. Einen Hund habe ich mir wirklich lange gewünscht, doch das Geld muss man erstmal dafür haben. Und jetzt habe ich ihn hier, zwar nur auf begrenzte Zeit, aber ich schätze sie mit jeder Sekunde.

Noch immer warte ich darauf, dass Taehyung mit den angekündigten Leckerein zurückkehrt, wegen ihnen ist er an erster Stelle überhaupt los gegangen.
Zwar verstehe ich nicht was dabei so lange dauert, aber der Krach der vor einigen Momenten von der Küche ausging verrät mir genug. Ich sollte vielleicht aufstehen und ihm helfen, aber den Hund somit von meinem Schoß zu vertreiben will ich nicht. Er ist zwar kalt, doch ist sein Atem entspannend. Das Gesicht, das der Weißhaarige zuvor gemacht hat als er uns gefunden hat war wirklich amüsant.
Wenn der eigene Hund nicht aufsteht, wenn das Herrchen kommt, bestimmt hätte ich ähnlich reagiert.

Wirklich froh bin ich, dass der Blauäugige schließlich doch nachgegeben hat als ich ihm verriet, dass ich zu meinem Bruder will, aber was hat er anderes erwartet, dass ich auf ewig hier bleiben will ohne Hoseok einmal nochmal gesehen zu haben?
Dieser Gedanke ist doch mehr als nur naiv.
Auf ewig wortlos die Familie zurücklassen ist nicht gerecht und einfach nur unverschämt. Würde er mir nicht so viel bedeuten wäre es erneut eine andere Geschichte, Jackson ist immerhin noch bei ihm, aber ich habe ihn praktisch groß gezogen.

Auch wenn ich nicht viel älter bin als er habe ich ihn belehrt, geliebt, gefüttert und immer versucht ihm den best möglichen Lebensstandart zu ermöglichen, selbst wenn meiner mehr als nur darunter leidet.

Wir haben viel zusammen durchgemacht, den Tod unserer lieben Mutter, den Umgang unseres Erzeugers, das Leben auf der Straße und so viele schlaflose Nächte in denen ich meinen ängstlichen Bruder getröstet habe.
Ich spiele mich also nicht auf, wenn ich von mir behaupten kann für ihn wie ein Vater gewesen zu sein und ich bin mir fast komplett sicher, er denkt auch so von mir.

Endlich kehrt Taehyung mit zwei Schüsseln zurück, an einem von beiden ist ein dicker Klebestreifen angebracht, der wohl irgendwas provisorisch reparieren soll.
Gibt es etwa einen Zusammenhang mit dem Knall von vorher?
Er stellt beide Schalen vor uns auf einem kleinen Tisch ab. In ihnen sind Chips und noch einige süße Nascherein. Je nachdem was man halt verzehren will.

Starr blickt der Weißhaarige auf den kleinen in meinem Schoß, ein wenig gedankenverloren "Yeontan hat mich schon komplett vergessen" schmollt er bloß, was mich ein wenig grinsen lässt
"Er mag mich halt mehr" antworte ich mutig, die Mundwinkel sind noch immer nach oben verzogen.

"Ne, er ist nur zu faul zum Aufstehen" argumentiert er schulterzuckend und setzt sich zu mir, ein wenig näher als zuvor. Mittlerweile komme ich mit dem Abstand etwas besser zurecht, auch wenn ich immernoch auf Berührungen verzichten kann.

"Also ein Film" hake ich nach und erinnere an den Grund für das Essen an welchem sich der Weißhaarige bereits bedient hat.
"Jup, irgendwelche Wünsche?" fragt er mich neugierig, schaut mich durch fast goldige Kristalle an.
"Vielleicht... Sakura I want to-" ich halte inne als mich eine Welle der Übelkeit aus dem nichts überkommt.
Ich halte mir den knurrenden Bauch und die Hand schützend vor dem Mund als müsse ich mich vielleicht übergeben, auch wenn dem so nicht ist.

"Was ist los?!" Erkundigt sich Taehyung direkt um mein Wohlbefinden, was ich wenn es mir nicht schlecht gehen würde bestimmt als niedlich bezeichnet hätte.
"Mir geht es wieder nicht so gut..." hauche ich bedrückt, der Hund ist davor von mir gesprungen, hat wohl gespürt das etwas nicht stimmt. Besorgt stupst er mich mit seiner Schnauze an und mustert mich mit seinen großen Knopfaugen.

"Solltest du nicht wieder hoch?" schlägt der Blauäugige vor und konzentriert sich voll und ganz auf mich.
Erst will ich gegen ihn streiken, mir geht es nicht so schlimm, dass ich nicht einmal einen Film ansehen kann, doch als mich eine weitere Welle des Unwohlseins flutet merke ich, dass es vorbei ist, ich kann nicht mehr für den Tag. Bedauerlich, ich hätte wirklich gerne den Film abgesehen, er soll sehr schön sein.

"Können wir ihn wann anders ansehen?"frage ich bedrückt nach, enttäuscht von mir selbst das Vergnügen absagen zu müssen.
Sanft lächelte mein Gegenüber, was ihm angemerkt viel besser steht als die kühle Fassade, nickt anschließend.
"Sag mir wann du bereit bist und ich bin es, aber heute ist dem wohl kaum so"

Ergeben seufze ich und rappel mich langsam auf. Schwindel überkommt mich, bevor ich überhaupt einen Schritt wagen kann. Gerne würde ich meinen Mitbewohner fragen ob er mich stützen kann auf dem Weg oder noch besser tragen, doch wäre dies noch viel zu schwer für mich und meine Angst vor ihm.

Zögerlich laufe ich voran, es ist alles verschwommen und manchmal sogar wird alles schwarz als sei ich ohnmächtig geworden. Ich bemerke den Blick von dem Weißhaarigen auf meinen Rücken, der mich konzentriert beobachtet. Im Notfall würde er mir wohl helfen.
An der Wand stütze ich mich hin und wieder ab, kämpfe mich voran bis ich es doch endlich schaffe und in meinem Zimmer bin.
Schlaf, ich tat dies seit geraumer Zeit viel zu häufig, andererseits wird wie zuvor nur dies hilfreich sein bei meinem Zistand.

Vorsichtig stolper ich auf mein Daunenbeet zu um mich anschließend förmlich hinein zu schmeißen ohne mir die Kleidung bis auf die Unterhose ausgezogen zu haben, so wie ich normalerweise schlummer.
Gerade so schlage ich die Decke über meinen Körper, wärme ihn ein wenig, mir ist ununterbrochen kalt gewesen. Viel besser ist es jetzt nicht, doch ein klein wenig ist die Wärme noch in der Wäsche geblieben.

Gemütlich kuschel ich mich in das bequeme Paradies und schließe meine Augen, um einige Atemzüge später ins Reich der Träume zu wandern.

__________________
Random Fact: 'Sakura I want to eat your pancreas' war für mich der Manga,der mir echt den Rest gegeben hat. Pls er war so gut, auch wenn das Ende-  ;-;

Cut of life~TaegiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt