мinus XXXII

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"Nun denn, bevor die Vorstellung länger wird als der tatsächliche Spaß, lasst uns gehen" fordert uns Taehyung auf, der sich offensichtlich nur unbeachtet gefühlt hat.'

Jeongguk

Endlich laufen wir los, Yoongi übernimmt mit dem Weißhaarigen selbstverständlich die Führung, wer sonst sollte uns zu seinem Bruder führen. Ganz spontan hat uns der Executor noch davon unterrichtet, eingeplant war das von Seokjin jedenfalls nicht. Als er uns angerufen hat, hat Jimin riesige Freudensprünge gemacht, er hat alle nicht nur vermisst, er bekam endlich die Chance den anderen Menschen kennenzulernen, der sich Stück für Stück in unsere Gruppe eingliedert.

Ehrlich war ich am Anfang nicht von ihm überzeugt, eher der Tatsache, dass er alleine mit Taehyung war.
Wer weiß auf welche Ideen er hätte kommen können, die Nacht ist immerhin lang und der Blauäugige nutzt sie bis auf's letzte um sich auszuruhen.
Yoongi hätte den Fakt definitiv ausnutzen können, doch bin ich froh, dass er dies nicht getan hat.
Damit hat er mir ein Stück bewiesen, dass man ihm Vertrauen schenken kann.

Namjoon und sein Mitbewohner sind gerade dabei sich wieder zu zanken, hin und wieder will er mich und Jimin in die Diskussion einzubinden. Glücklicherweise passiert es nicht, mein deutliches Desinteresse zeige ich wie gewohnt, schweigen und still nicken lautet der Geheimtrick. Jimin versucht zwar ins Gespräch zu kommen, gibt es aber genauso schnell auf, als er merkt wie unwohl mir dabei ist.

Ganz hinten schreiten wir, sind schon zu Anfang zurückgefallen, ich mag es nicht im Mittelpunkt zu stehen anders als der Schwarzhaarige neben mir, der mich hin und wieder süß anlächelt und sein Verständnis zu meiner Teilnahmlosigkeit zeigt. Genau deswegen liebe ich ihn, er findet immer den Glauben in anderen und verurteilt sie nicht, er lässt mich in Ruhe.
Manchmal versucht er zwar mich zu neuem zu bewegen, doch drängt er mich nicht. Er sorgt sich immer um alle, wie ein kleiner Engel eben.

Plötzlich werde ich auf den Menschen vor mir aufmerksam, der heftig stolpert, aber noch rechtzeitig von Taehyung aufgefangen wird. Erst jetzt bemerke ich wie unsicher er läuft, seine Schritte wirken unkoordiniert, wackelig. Als ob er noch nie zuvor laufen gewesen, was mich ehrlich besorgt.
Sein Nebenmann scheint es nicht weiter zu interessierten, er lässt nachdem er ihn aufgefangen, direkt wieder eigenständig gehen, wenn man es denn so bezeichnen kann.

Seine Symptome werden stärker, auch der Weißhaarige ist sich im Bilde, dass sie existieren, doch nimmt er keinerlei Rücksicht. Sonst bin ich immer die Zurückhaltung in Person, doch würde ich jetzt am liebsten nichts anderes machen, als ihm eine Faust zum Geschenk zu machen.
Meine entspannten Hände formen sich automatisch zu solchen. So wütend bin ich selten, wirklich selten und trotzdem habe ich nie das Bedürfnis jemanden zu verletzten.
Aber es gibt wohl für alles ein erstes Mal.

Mein Freund scheint meine Wut zu bemerken, wissend sieht er mich an, kann seine eigenen Gefühle allerdings auch nicht verbergen, ihm geht es gewiss nicht viel anders als mir. Er schüttelt sacht den Kopf und greift nach meiner Faust, die er sanft umklammert mit seinen etwas kleineren Händen. Sacht streicht er über sie und sieht mich mahnend an. Kurze Zeit später nehme ich endlich seine in meine.
Habe mich durch die von ihm ausgestrahlte Ruhe leiten lassen. Zwar bin ich noch etwas mehr als gereizt, aber explosiv wütend definitiv nicht mehr.

"Danke" flüster ich ihm zu, mit schüchtern gehobenen Mundwinkeln, ich bin wahnsinnig dankbar ihn zu haben, egal wie kitschig es klingen mag.
"Ist schon in Ordnung Gukki, ich verstehe das, aber wir müssen ihn in Ruhe lassen, er freut sich doch so sehr auf seinen Bruder, mach das nicht kaputt" erklärt er mir streng und trotzdem lieblich.
Ja Hals über Kopf verliebt in den Kerl.

Verloren schaue ich mich um, bemerke direkt, dass wir hier in einer ärmeren Gegend sind. Die Häuser wackeln eher als das sie stehen. Wirken dem Einsturz nahe und verlassen, doch brennt in einigen Licht. Ein Gebäude sieht schlimmer aus als das andere, irgendwie beängstigend, hier leben sieht nach keinem Spaß aus.
Aber wer kann schon sagen wie es von innen aussieht?
Innere Werte zählen bestimmt auch bei Architekturen, hoffe ich jedenfalls das eins jetzt einstürzt wäre doch nicht das Gelbe vom Ei.

Ich bemerke wie sich unsere Truppe immer langsamer fortbewegt.
Sind wir etwa schon fast am Ziel?
Kurz schaue ich zu Yoongi, der immer mehr an Tempo abnimmt, bedeutend zur Seite blickt als würde er nach der Hausnummer suchen.
Eine kleine Gänsehaut überkommt mich, nachdem ich realisiere, dass dies wohl das Wohngebiet von dem Braunhaarigen sein dürfte, da wo seine Familie lebt, so wie er einst auch.

Innerlich bete ich, dass sein Zuhause ein klein wenig besser aussieht, nicht ganz so verkommen wir die anderen in der Straße.
Es ist doch eine reine Zumutung hier jemanden leben zu lassen, wenn es dem Begriff überhaupt noch gerecht wird.

Und tatsächlich hält der Mensch an, vor einem Mehrfamilienhaus. Immerhin sehen die Wände stabil aus, auch wen sie verkünstelt sind mit jedermenge Graffiti.
Ich sehe an Taehyungs Blick wie ihm das Abbild missfällt, das nicht jeder eine Villa besitzt vergaß er wohl.

"Wir sind da" kündigt Yoongi an und lächelt glücklich, auch wenn er geschwächt wirkt.
"Da rein?" hakt der Blauäugige angewidert nach, wünscht sich momentan wohl wieder in sein Heim zurück.
"Ja hier, aber wenn sich das Prinzesschen zu fein ist kann es auch draußen warten" grinst der Mensch selbstsicher, damit hat er die Konversation gewonnen.
"Nein bin ich nicht, ich lebe nur gerne meinen sauberen Lebensstandart, ich komme mit" verrollt er bloß die Augen, was der Gruppe ein Kichern entlockt.
Durch hochgezogene Brauen schaut er uns an, gibt aber kampflos auf.

Nun stößt Yoongi die Tür zum Treppenhaus auf, welche wohl nie geschlossen ist, so sicher er die benutzt hat. Die gesamte Gruppe folgt ihm auf Schritt und Tritt.
Zu unserem Glück leben sie nicht so weit oben, bloß drei Treppen mussten wir erklimmen. Haben unsere Puste behalten, während der voran Gegangene so wirkt als sei er kurz vorm kollabieren er schwitzt ein Meer und atmet hastig.

Namjoon will direkt dem Jungen helfen sich aufzustellen, da klingelt er schon an der Tür. "Passt schon" keucht er mit einem gequälten Lächeln.

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Random Fact: Keine Ahnung ein Fakt ist es nicht, aber Leude das neue TXT Album is noiceeeeee

Cut of life~TaegiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt