Verbunden mit dir

12. Kapitel

Wir gingen die Straße entlang.

"Kann es sein das du schlecht geträumt hast?", fragte Luke mich auf einmal und unterbrach die Stille.

Ich begann zu überlegen und mir kam wieder dieser Wald vor Augen wo ich aufgewacht war, die lila Bäume, das rote Blumenmeer und der wunderschön leuchtende See.

"Eigentlich nicht. Eher im Gegenteil.", antwortete ich und lächelte vor mich hin.

"Hmmm..."

"Was brauchst du eigentlich nochmal?", wechselte ich das Thema.

Er guckte wieder nach vorne und begann zu grübeln.

"Duschgel, Shampoo, Zahnpasta... Sowas halt. Brauchst du noch was außer etwas zu essen?", fragte er mich.

"Eigentlich nicht. Mit wem bist du eigentlich jetzt in einem Zimmer?"

"Luis."

"DER Luis?"

Luis war so einer der musste immer und überall eine 1 haben sonst ging die Welt unter. Ein richtiger Lernfreak. Mein Motto war immer: 'bestehen ist alles' aber ich war von Natur aus eigentlich immer gut in der Schule. Außer in Mathe. Mathe war eine Welt für sich und ich war froh als ich mit einer 4 durch gekommen war. Aber Sprachen zu lernen machte Spaß. Vorallem Fremdsprachen. Mit Sprachen lagen einem viele Möglichkeiten offen und mein größter Wunsch war es einmal die Welt zu bereisen und da war ein Händchen für Sprachen ganz nützlich. Am schönsten fand ich Englisch. Und nun bin ich in der Englisch Abteilung an der Uni und meinem Traum ein Stückchen näher. Auch wenn nur ein kleines Stückchen.

"Du Ärmster.", bemitleidete ich ihn.

"Du hast es schlimmer erwischt. Sag mal. Wie kommt es dazu das du und Ethan sich ein Zimmer einteilen?"

Ja das wüsste ich auch gern. Eigentlich ist das gar nicht möglich.

"Keine Ahnung."

"Wieso hast du nicht nachgefragt?", wanderte sein Blick als ich mir verlegen den Kopf kratzte.

"Ernsthaft?"

Ich nickte und senkte meinen Kopf ein wenig.

Ja. Ich hatte den Raum nicht gefunden.

"Oh man. Und wie liefs eigentlich mit deiner wütenden Meute?", musste er leicht lachen.

"Das ist nicht witzig! Absolut nicht! Mein Leben wird die reinste Hölle wenn ich den Fehler nicht behoben bekommen!"

"Wir gehen Montag zusammen hin und fragen mal nach.", schlug er vor.

"Du musst nicht mitkommen. Ich mach das schon."

"Sicher?"

"Ja."

Ich muss das irgendwie selber regeln...

Nach einiger Zeit kamen wir vor einem Drogerieladen an und gingen herein. Mit jeder einen kleinen Korb in der Hand, streiften wir durch die Gänge. Während der Korb von Luke immer voller wurde, war meiner komplett leer. Ich schaute mich um und erschrak leicht als er plötzlich vor mir stehen blieb und ich fast in ihm rein gerannt bin.

"Mensch, Lu-!", fluchte ich und unterbrach als der Blonde sich zu mir umdrehte.

"Brauchst du nicht auch was?", wedelte er mit einem roten Lippenstift rum.

"Seeeeeeehhhhhr witzig."

"Die Farbe würde dir sicher gut stehen.", lachte er.

Ich ging wortlos an ihm vorbei.

Er packte noch einiges ein, während es bei mir nur eine lausige Taschentücher Packung wurde, und wir gingen zur Kasse.

Als nächstes gingen wir in ein anderen Laden wo ich mehr fündig wurde. Toast, Käse, Nudeln, ein paar Dosen und etwas zu knabbern. Ich durfte für auch wieder von Luke anhören, dass ich mal mehr essen und mehr einkaufen sollte aber ich war anderer Meinung.

"Brauchst du noch was?", fragte mich Luke.

"Nein du?"

"Nein."

"Gut. Dann bring ich dich mal nach Hause damit du dein Essen in den Kühlschrank machen kannst."

"Du brauc-...", wurde ich unterbrochen.

"Doch!"

"Okayyyy..."

Nach einer guten halben Stunde standen wir vor meiner Wohnung.

"Dann bis die Tage.", verabschiedete ich mich.

"Leg dich heute lieber früher hin aber vorher esse was!"

"Jaja Mama. Ich esse gleich was und gehe bald schlafen."

"Gut..."