57. Kapitel

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"Du bist wütend.", stellte ich fest.

"Ja bin ich."

"Wieso?", wurde ich etwas leiser.

Wieso sagst du nichts verdammt?!?!?

"Luke?"

Nichts.

"Luke! Verdammt! Rede do-", stockte ich plötzlich.

Er stieß gegen meine Brust und ich verlor das Gleichgewicht. Ich fiel auf die weiche Matratze und schaute erschrocken auf.

"Du fragst wieso?"

Er guckte von oben auf mich herab, mit einem Blick den ich noch nie bei ihm gesehen hab. Wut. Blanke Wut in seinen hellen Augen.

"Was ist heute los bei dir?", wurde ich immer leiser, schon fast flüsternd.

Unsicher wandte ich meinen Blick ab. Nach unten. Ich starrte ins leere. Vor mich hin.

Was mach ich jetzt?...

Nach einer kleinen Weile, griff er plötzlich nach meinem Kinn und zwang mich ihn an zu sehen. Ich erschrak und schaute in zwei grau blaue Augen die mich fixierten.

"Willst du wirklich wissen warum ich so wütend bin?"

Ich brachte keinen Laut von mir. Nur ein kleines Nicken zur Bestätigung. Im nächsten Augenblick drückte er mich sanft aber bestimmend, an meiner Schulter, in die Matratze unter mir und er über mir. Mein Herz begann schneller zu schlagen. Vor Aufregung? Vor Ungewissheit?

Er beugte sich zu mir runter. Links und rechts, neben meinem Kopf, seine Arme. Und seinen Atem an meinem rechten Ohr.

"Wegen dir."

Mein Herz setze aus.

W-was???

Luke löste sich wieder von meinem Ohr und sah mir in meine dunklen Augen.

"Du hast schöne Augen, Ren.", sagte er und strich über meine Wange.

Ich war wie perplex. Sprachlos. Maßlos Überfordert.

"W-was?", stotterte ich.

Er begann über mir zu lachen.

Was?!?!

Jetzt war ich komplett verwirrt. In einem Moment erkenne ich ihn nicht wieder und im Nächsten ist er wieder der liebe, ruhige Luke der Scherze macht und lacht. Vorallem über mich. Mich zu ärgern macht ihm Spaß. Aber damit kann ich umgehen, aber nicht wenn er...

"Haha hab total schön langweilig braune Augen wie gefühlt jeder Mensch auf dieser Welt. Haha ich lach mich schlapp.", scherzte ich mit.

Warum scherzt er nicht so wie sonst immer.

Erneut schaue ich zu ihm auf. Luke sah mich nur an. Was er dachte konnte ich an seiner Mimik nicht ablesen. Es war komisch und das machste mir eher Angst als alles andere.

"Ich meine es aber ernst, Oren."

Ich war sprachlos. Was soll man dazu auch schon sagen. 'Danke, deine auch?'. Eher nicht. Die Situation war so schon etwas merkwürdig.

"Ich muss dir etwas sagen, Ren."

Er sah mich ernst an. Sein Blick war schon so bitter ernst, dass es mir eiskalt den Rücken runter lief. In meinem Kopf herrschte in diesem Moment gähnende Leere. Nicht einmal ein Heuballen flog von A nach B. Nix. Nada. Niente. Leere.

Sein Blick wurde weicher als er mein Gesicht betrachtete und anschließend erneut mit seiner rechten Hand über meine Wange strich.

"Wir kennen uns jetzt schon gefühlt eine Ewigkeit...", fing er an.

"Wird das jetzt wieder eine Prädigt? Hab ich wieder was verbockt?", unterbrach ich ihn.

"Nein ic-"

"Okay okay es tut mir leid. Was auc-"

"Oren!", wurde er plötzlich laut.

Ich erschrak und schaute ihn mit weit aufgerissenen Augen an.

"Hör doch bitte einmal zu verdammt."

"Ja. Tut mir leid. Zurzeit weiß ich einfach nicht was mit mi-"

"Ach verdammt sei doch einfach still.", schüttelte er belustigt den Kopf, nahm mein Kinn, hob es hoch und küsste mich.

Verbunden mit dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt